Personalumfrage: Fragen, auswerten und dann handeln

Im Auftrag der St.Galler Kantonalbank führte das Marktforschungsunternehmen energy factory eine Umfrage bei den Mitarbeitenden durch. Neu wurde auch der Energiezustand unserer Bank gemessen. Was damit gemeint ist, erklärt Philipp Gmünder, Leiter Personal Ausbildung, im Interview.

Im letzten Herbst haben wir in der SGKB wieder eine Mitarbeiterumfrage durchgeführt. Warum machen wir solche Umfragen?

Es gibt mehrere Gründe dafür. Vor allem möchten wir ehrliche Rückmeldungen von unseren Mitarbeitenden erhalten. Das hilft uns, ihre Zufriedenheit zu messen und ihre Meinungen zu verschiedenen Themen in der SGKB zu verstehen. Die Umfrage ermöglicht es uns, unsere Arbeitsweise und Unternehmenskultur zu überdenken, die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden zu kennen und ständig die Arbeitsumgebung zu verbessern.

Diesmal wurde die Umfrage von der energy factory St. Gallen durchgeführt. Was war anders?

Die Umfrage von der energy factory weist im Vergleich zu unseren früheren Umfragen einige Unter den Rückmeldungen waren die Fragen einfach und klar formuliert, sodass Missverständnisse minimiert werden konnten. Inhaltlich haben wir uns auf sechs Themen fokussiert. Das trug dazu bei, spezifische Aspekte genauer zu untersuchen und eindeutige Erkenntnisse zu gewinnen. Ein neues Element der Umfrage war die Messung der organisationalen Energie.

Was genau ist die organisationale Energie?

Das Wort «Energiemessung», mit dem wir die neue Umfrage angekündigt haben, sorgte anfangs für Verwirrung (lacht). Viele verbinden mit dem Ausdruck zum Beispiel die Energieeffizienz eines Hauses. Doch wir wollten mehr wissen über unsere Arbeitsprozesse, das Engagement der Mitarbeitenden, die Leistungs- und Wandlungsfähigkeit der SGKB oder unsere Innovationsfähigkeit. Diese Energie ist entscheidend für unsere Leistungsfähigkeit, besonders wenn es um Wachstum, Veränderung und Innovation geht.

Wie sind die Ergebnisse?

Auf Gesamtbankebene können wir von herausragenden Ergebnissen sprechen. Erneut wurde sichtbar, dass unsere Mitarbeitenden eine starke Bindung zur SGKB haben und sich mit den Unternehmenswerten identifizieren. Heike Bruch, Gründerin der energy factory, hat von einem aussergewöhnlich starken und lebendigen Unternehmen gesprochen, wie sie es in der Zeit nach Corona nur selten angetroffen habe. Auf der Teamebene sind die Auswertungen vielfältiger, was uns die Gewissheit gibt, dass unsere Mitarbeitenden die Fragen ehrlich und nach ihrer persönlichen Wahrnehmung beantwortet haben.

Was passierte damit?

Die Ergebnisse wurden den jeweiligen Team-, Abteilungs- und Bereichsverantwortlichen zur Verfügung gestellt. Anschliessend haben wir unseren Führungskräften Online-Workshops angeboten, um sie mit der Interpretation der Ergebnisse vertraut zu machen. Denn alle Führungskräfte präsentieren die Umfrage ihren Teams und erarbeiten im Rahmen von Workshops Massnahmen für gemeinsam definierte Fokusthemen. Ziel ist, die bereits guten Aspekte weiter aufrechtzuerhalten, gleichzeitig weniger Zufriedenstellendes zu verbessern.

Was bringt die Befragung der Belegschaft konkret?

Unsere Mitarbeitenden haben durch ihre Antworten die Möglichkeit, Feedback zu geben und somit aktiv dazu beizutragen, ihr Arbeitsumfeld mitzugestalten oder sogar umzugestalten. Den grössten Nutzen sehen wir in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit den Ergebnissen. Aktuelle Herausforderungen werden thematisiert, diskutiert und konkrete Verbesserungen angestossen.