Banker mit Herz für den Pferdesport

Michael Hungerbühler ist seit rund 28 Jahren bei der St.Galler Kantonalbank im Geschäftsfeld der Institutionellen Anleger tätig, das er seit 2016 leitet. Doch kaum jemand weiss, dass er seit über 25 Jahren nationale und internationale Pferdesportveranstaltungen moderiert.

Auch in diesem Jahr dufte er den CSIO in St.Gallen am Mikrofon begleiten. «Das war ein ganz besonderer Einsatz. Denn seit diesem Jahr ist der CSIO in St.Gallen bei der Longines League of Nations dabei. Dies ist Ehre und Verpflichtung zugleich», sagt Michael. Im Springreiten gibt es seit dieser Saison mit der Longines League of Nations ein neues Wettkampfformat. «Dabei können sich die besten zehn Teams der Welt in Abu Dhabi, St. Gallen, Ocala in Florida und Rotterdam für das Finale in Barcelona qualifizieren», erklärt er. Mit diesem «Ritterschlag» bekomme der bisher bereits sehr angesehene und traditionsreiche Anlass in St. Gallen eine weite internationale Strahlkraft, fügt Michael hinzu. «Nur schade, dass sich Petrus in diesem Jahr nicht als grosser CSIOF angezeigt hat. Wegen des Dauerregens musste dieser Nationenpreis abgesagt werden», bedauert er. Dennoch kam Michael beim Moderieren nicht zu kurz. So konnte glücklicherweise am Sonntag der Grand Prix ausgetragen werden.

Mit dem Pferdevirus angesteckt

Michael kam als Kind durch Zufall mit Pferden in Berührung. Aufgewachsen neben dem Pferdestall der Firma Flawa AG in Flawil, faszinierten ihn die Tiere. «Also bot ich meine Hilfe bei der Pflege der Tiere an. So konnte ich fast jeden Tag bei den Pferden im Stall sein», erzählt er rückblickend. Dafür habe er hin und wieder über den Hofplatz reiten dürfen. Ein Erlebnis, das er als «Krönung» bezeichnet. Später tauschte er das Reiten über den Hofplatz gegen Wettkämpfe aus. Er sass regelmässig im Springsattel und nahm an Wettkämpfen teil. «Für eine Profikarriere hat es nicht gereicht – vielleicht, weil ich nicht genug trainiert habe», sagt er und lacht. Dennoch blieb er dem Pferdesport treu: Jede Woche reitet Michael als Ausgleich zum Büroalltag.

Nützliches Hobby

Aber wie kam es zur Moderation? «Das war eher zufällig. Bei einem Anlass fiel der Moderator aus und ich musste spontan einspringen», erzählt er. Seitdem sei er ein fester Bestandteil vieler nationaler und internationaler Pferdeveranstaltungen. «Dabei sind die Aufgabenbereiche sehr vielfältig», hält er fest. Jedes Turnier sei anders. «Ich möchte, dass die Anwesenden nicht nur die Wettkämpfe geniessen, sondern auch etwas über die Hintergründe erfahren. Ebenfalls zentral sei dabei, den Sponsoren die entsprechenden Plattformen zu bieten und diese passend in die Moderationen einzubauen», betont Michael. Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Vorbereitung sei die Auswahl der passenden Musik. «Sie sollte die Atmosphäre positiv unterstreichen», erklärt er. Michaels Leidenschaft für die Moderation von Pferdewettkämpfen kommt ihm auch in seiner beruflichen Laufbahn zugute. Seine Fähigkeit, vor grossem Publikum sicher und souverän aufzutreten, hilft ihm besonders bei grossen Kundenanlässen der St.Galler Kantonalbank, bei denen er auf der Bühne stehen und sprechen darf. «Die Moderationen sind sicher eine gute Übung für einen sicheren Auftritt», weiss er.