Nachhaltigkeit im Sponsoring – Erfahrungen aus erster Hand
Ende Oktober 2024 brachten wir Sponsoringnehmerinnen und Sponsoringnehmer aus Wirtschaft, Sport, Kultur und sozialen Initiativen zum Erfahrungsaustausch zum Thema «Nachhaltigkeit im Sponsoring» zusammen.
Die zentrale Frage, die sich alle Teilnehmenden stellten und auch in Zukunft stellen werden: Wie können wir unsere Organisation, unseren Verein oder unsere Veranstaltung(en) nachhaltig gestalten?
Ein verantwortungsvolles Engagement
René Güntensperger, Leiter Sponsoring & Events bei der St.Galler Kantonalbank, eröffnete die Veranstaltung und betonte die Rolle der Bank als verantwortungsvolle Sponsoringpartnerin: Nachhaltigkeit solle inspirieren, nicht belasten. «Wir möchten sensibilisieren und eine Plattform für den gegenseitigen Austausch schaffen», so Güntensperger. Die St.Galler Kantonalbank setze dabei auf zwei Kernideen: regelmässiger Erfahrungsaustausch, um den Wissenstransfer sicherzustellen und finanzielle Förderung, um nachhaltige Projekte bei den Sponsoringnehmenden zu unterstützen.
Nachhaltigkeit als Chance
Patrick Seitter von der ESB Marketing Netzwerk AG zeigte auf, wo wir im Bereich «Nachhaltigkeit im Sponsoring» aktuell stehen – und welche möglichen Wege vor uns liegen. Es wurde schnell klar, das Sponsoring hat sich gewandelt. Es geht nicht mehr nur um Logos auf Bannern oder VIP-Tickets. Unternehmen müssen sich heute positionieren und Verantwortung übernehmen. Seitter brachte das Dilemma auf den Punkt: «Nachhaltigkeit macht keinen Spass und ist kompliziert. Veranstaltungen sollen aber Spass machen und unkompliziert sein». Für viele Veranstalterinnen und Veranstalter bedeutet das, Fragen zu stellen, die unbequem und kostspielig sind. Der Fachmann sieht in diesem Prozess aber auch eine Chance: «Wo gute Dinge geschehen, entsteht die Möglichkeit, sinnvolle Kooperationen zu schaffen und neue Sponsoringgelder zu gewinnen.
Best Practices, die inspirieren
Jacqueline Schmid, Leiterin Fachstelle Nachhaltigkeit bei der St.Galler Kantonalbank, beschrieb, wie die Bank das Thema Nachhaltigkeit strukturiert angegangen ist und vier Handlungsfelder definiert hat. Diese sind: Nachhaltige Finanzlösungen, fortschrittliche Arbeitgeberin, gesellschaftliche Verantwortung und sorgsames Umweltmanagement. In jedem Handlungsfeld hat die Bank wirkungsvolle Massnahmen erarbeitet, wie beispielsweise der Freiwilligentag. Seit 2011 engagieren sich Mitarbeitende der St.Galler Kantonalbank in der ganzen Region für Menschen, Tiere und die Natur. Schmid betont: «Wir müssen uns auf das fokussieren, was den grössten Impact hat. Sonst verlieren wir uns im Detail.»
Einen weiteren inspirierenden Einblick bot Désirée Messmer, Nachhaltigkeitsverantwortliche beim OpenAir St.Gallen, einem der grössten kulturellen Events der Schweiz. Mit Initiativen wie dem Zeltdepot, Schweizer Fleisch und nachhaltigem Merchandise setzt das Festival Massstäbe in der Abfallreduktion und in der ökologischen Gestaltung. Messmer bestätigte, dass Nachhaltigkeit für Grossveranstaltungen auch immense Herausforderungen mit sich bringe. Von Kostendruck über die Einbindung aller Partnerinnen und Partner bis hin zur Messbarkeit von Fortschritten: «Wir möchten ein positives Vorbild sein, auch wenn die Umsetzung aufwändig ist.».
Voneinander lernen
Nach einer kurzen Pause entstand ein lebhafter Austausch. Die Teilnehmenden diskutierten Fragen, Hürden und Ideen. Hier wurde klar: Der Wunsch nach Austausch ist gross. Trotz der Herausforderungen, die oft budgetär oder personell bedingt sind, zeigte sich, dass der Wille, etwas zu verändern, gross ist.
Blick in die Zukunft
Zum Abschluss präsentierte Matthias Berger das Projekt «Sportfeld Gründenmoos». Dahinter verbirgt sich eine geplante, nachhaltige Sportanlage von nationaler Bedeutung. Seine Ausführungen zeigten, dass sich Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Interessen ergänzen, wenn die Vision stimmt.
Der Nachmittag schloss in einer Stimmung voller Tatendrang und Ideenreichtum – die Kernbotschaft, die viele Anwesende vertraten und in ihren Arbeitsalltag mitnahmen: Nachhaltiges Sponsoring ist eine Herausforderung, aber zugleich eine einmalige Chance, die Zukunft positiv mitzugestalten.