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19. Februar 2025, Zinsen & Geldpolitik
Inflation bestimmt die Geldpolitik
Die Inflation bleibt ein zentrales Thema – während sie in den USA hartnäckig hoch bleibt, droht der Schweiz Deflation.
Im Januar sind die Verbraucherpreise in den USA im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3% gestiegen und damit stärker als erwartet. Seit etwa eineinhalb Jahren nähert sich die Inflation nur noch langsam dem 2%-Ziel der US-Notenbank an. Nachdem sie im September 2024 auf 2.4% gesunken war, hat sich die Preisdynamik seither sogar wieder beschleunigt. Die hartnäckige Inflation in den USA liegt vor allem an der starken Wirtschaft, die sich trotz hoher Zinsen weiterhin robust entwickelt. Besonders der Arbeitsmarkt hat sich bislang nur wenig abgekühlt. Die Löhne in den USA sind zuletzt gar um 4.1% gestiegen. Die US-Notenbank Fed hat daher entschieden, ihren Zinssenkungszyklus vorerst zu pausieren.
Eurozone: Inflation bleibt erhöht, Wirtschaft schwächelt
Auch in der Eurozone bleibt die Inflation hartnäckig. Im September 2024 fiel sie zwar kurzzeitig unter 2%, ist seither jedoch wieder gestiegen. Im Januar lag die Teuerungsrate im Jahresvergleich bei 2.5%. Anders als in den USA ist die anhaltende Inflation jedoch nicht auf eine starke Konjunktur zurückzuführen. Die Wirtschaft in der Eurozone ist zuletzt nur schwach gewachsen. Entsprechend sind in naher Zukunft weitere Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank zu erwarten.
Schweiz: drohende Deflation
In der Schweiz ist Inflation seit längerem kaum mehr ein Thema. Im Januar lag die Teuerung gegenüber dem Vorjahr nur noch bei 0.4%. Ein wesentlicher Grund dafür ist der starke Franken, welcher importierte Güter verbilligt. Hinzu kommt, dass die Mieterhöhungen vom Frühjahr 2024, die aufgrund des gestiegenen Referenzzinssatzes des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) vorgenommen wurden, bald aus der Jahresstatistik herausfallen. Zudem wird der Referenzzinssatz im März mit hoher Wahrscheinlichkeit sinken, was ab Sommer zu einer Reduktion der Bestandesmieten führen dürfte. In der Schweiz ist daher zuletzt die Sorge vor einer Deflation, also einem generellen Preisrückgang, gestiegen. Die Schweizerische Nationalbank wird deshalb im März eine weitere Leitzinssenkung um 0.25% vornehmen. Die längerfristigen Zinsen haben diesen Zinsschritt bereits vollständig eingepreist.
Unsere Zinsprognosen auf einen Blick
19.02.25 | In 3 Monaten | In 12 Monaten | |
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SARON | 0.44% | 0.10% - 0.30% | 0.10% - 0.30% |
Swap 5 Jahre | 0.38% | 0.25% - 0.45% | 0.30% - 0.50% |
Swap 10 Jahre | 0.58% | 0.50% - 0.70% | 0.50% - 0.70% |
Langfristige Zinsentwicklung
Patrick Häfeli
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8021 Zürich
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