US-Dollar im Aufwind, Euro schwächelt

Seit Oktober hat der US-Dollar gegenüber den anderen G10-Währungen um 5% bis 10% zugelegt. Verglichen damit behauptete sich der Schweizer Franken noch am besten: Der USD/CHF-Kurs erreichte ein Fünfmonatshoch und stieg von 0.84 auf 0.90. Die robuste wirtschaftliche Lage der USA spiegelt sich in einer breiten Aufwertung des US-Dollars wider. In der Eurozone zeigt sich ein gemischtes Wirtschaftsbild. Während Spanien positiv heraussticht, enttäuschen Deutschland, Frankreich und Italien. Die Konjunkturschwäche in der Eurozone hat zur Folge, dass die Erwartungen an Zinssenkungen der Europäische Zentralbank für das Jahr 2025 doppelt so hoch sind wie jene an die US-Notenbank Fed. Infolgedessen ist der EUR/USD-Wechselkurs von 1.12 US-Dollar Anfang Oktober auf 1.04 gefallen. 

Schweizer Franken im Fokus der SNB

Der Aufwertungsdruck auf den Franken zum Euro bleibt bestehen, selbst nach der grossen Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank von Mitte Dezember. Langfristige Beobachtungen zeigen, dass solche Zinsschritte meist nur begrenzten Einfluss auf den Franken haben. Seine Robustheit basiert vor allem auf der wirtschaftlichen und politischen Stabilität der Schweiz. Während das europäische Wachstum zum Jahreswechsel weiterhin schwach bleibt, dürften viele negative Nachrichten inzwischen im EUR/CHF-Wechselkurs eingepreist sein. Doch die Aussicht auf eine disruptive Handelspolitik zum Start der neuen US-Regierung sorgt weiterhin für Unsicherheit und stützt den Franken. Wir erwarten, dass sich die SNB weiterhin zu einem starken Franken bekennt, solange die Aufwertung graduell erfolgt.