03. Dezember 2024, Aktienmärkte

US-Aktienmärkte profitieren von US-Präsidentschaftswahl

Die Aktienmärkte entwickelten sich im November uneinheitlich. Während vor allem die US-Indizes von der Trump-Wahl beflügelt wurden, blieben andere Regionen mehrheitlich zurück.

Der November war an den Aktienmärkten geprägt von grossen Kursunterschieden. Vor allem die amerikanischen Aktienmärkte legten deutlich zu, während die Indizes in Europa oder den meisten Schwellenländern nicht vom Fleck kamen. Insbesondere der Russell 2000 Index, der klein- und mittelkapitalisierte US-Unternehmen umfasst, legte mit über 10% am stärksten zu. Der defensive Schweizer Aktienmarkt blieb dagegen zurück. Im Fokus der Marktteilnehmer standen die US-Präsidentschaftswahlen von Anfang November. Die Wahl von Donald Trump zum 47. US-Präsidenten führte in den USA zu steigenden Aktienkursen und neuen Höchstständen. Die Aussicht auf eine wirtschaftsfördernde Politik mit Deregulierungen und Steuererleichterungen, die sich positiv auf die Unternehmen auswirken sollte, sorgte für Auftrieb.

Potenzielle Gewinner

Trumps Protektionismus und die Handelspolitik «America First» dürften vor allem Unternehmen zugutekommen, die einen hohen Umsatzanteil in den USA erwirtschaften und ihre Produktionsstätten im Land haben. Dazu zählen unter anderem Verteidigungs- und Rüstungskonzerne, aber auch viele klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen dürften davon profitieren. Durch Deregulierung und Steuersenkungen soll das Wirtschaftswachstum mittelfristig angekurbelt werden, weshalb auch Aktien aus wirtschaftssensitiven Sektoren wie Finanzen, Industrie und Zyklischer Konsum profitieren dürften. Ebenso gehören die traditionellen Öl- und Gasunternehmen zu den Profiteuren, da Donald Trump die Investitionen in diesem Bereich erhöhen will.

Mögliche Verlierer

Die unter Trump geplante Lockerung der Umweltauflagen, zugunsten fossiler Brennstoffe könnte die Attraktivität erneuerbarer Energien für Investoren mindern. Importzölle und Handelsbeschränkungen dürften sich negativ auf global agierende Unternehmen wie die Automobilindustrie auswirken, da viele Vorprodukte zur Weiterverarbeitung aus dem Ausland importiert werden. Die Aktien von General Motors und Ford reagierten bereits kurzfristig negativ auf die Ankündigung von Importzöllen auf kanadische und mexikanische Güter. Generell werden Unternehmen mit globalen Lieferketten durch die geplanten Zölle unter Druck geraten. Auch Technologieunternehmen und Einzelhändler sind davor nicht geschützt. Höhere Produktionskosten könnten letztlich an die Konsumenten weitergegeben werden, was zu steigenden Preisen und Zinsen führt.

Performance ausgewählter Indizes seit Jahresanfang

Quelle: Bloomberg; Kursentwicklung indexiert (01.01.2024 = 100), Stand: 30.11.2024

Angela Truniger

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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