03. Oktober 2024, Tägliche Marktsicht
SMI zur Wochenmitte mit Stabilisierungsversuch
Der Schweizer Aktienmarkt zeigte gestern eine leichte Gegenbewegung, nachdem sich die Situation im Mittleren Osten wieder etwas beruhigte. Der SMI beendete den Handelstag 0.3% höher.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.29%, SPI +0.24%, SMIM: +0.05%
Der Schweizer Aktienmarkt startete gestern zunächst freundlich in den Handel. Nach der jüngsten Eskalation in Nahost blieb die Stimmung allerdings nervös und die Kursgewinne schmolzen bis Mittag wieder weg. Unterstützt durch eine positive Eröffnung der US-Börsen verabschiedete sich der SMI schliesslich doch noch mit einem Kursplus von 0.3% aus dem Handel. Die Aktien von Richemont führten das Tableau bei den grosskapitalisierten Werten an. Grund für die jüngste Erholung beim Uhren- und Schmuckhersteller waren die angekündigten chinesischen Stützungsmassnahmen, die Hoffnungen auf einen Aufschwung der chinesischen Konjunktur weckten. Dahinter zogen die Aktien von Sonova um 1.8% an. Für positive Impulse beim Hörgerätehersteller sorgte am späteren Nachmittag ein Investorencall eines Brokers, an der sich ein Audiologe positiv über die Akzeptanz der neu lancierten KI-Hörgeräte bei seinen Kunden äusserte. Ebenfalls gefragt waren die Aktien der UBS, die ohne relevante Neuigkeiten um 1.4% anstiegen. Auf der Verliererseite standen neben Givaudan (-0.8%), Swisscom (-0.7%) und Lonza (-0.7%) auch die beiden Versicherer Swiss Re (-0.8%) und Swiss Life (-0.7%). Die Aktien von Kühne + Nagel, die zuletzt unter sinkenden Frachtraten und der Ankündigung des Streiks bei US-Hafenarbeitern gelitten haben, setzten ihre Talfahrt fort und verloren 0.6%. Mit einem Minus von mehr als 21% seit Jahresanfang führt der Frachtlogistiker das Verlierertableau im SMI an. Von den Schwergewichten kamen gestern kaum Impulse. Novartis (+0.4%), Roche (+0.2%) und Nestlé (+0.2%) schlossen wenig verändert. Im breiten Markt fielen die Aktien von Sandoz ohne nennenswerte Neuigkeiten um 3.2% zurück. Gefragt waren dagegen die Titel des Pharma-Auftragsfertigers Siegfried, die 2.3% höher schlossen. Die Titel von SIG (+1.2%) setzten ihre jüngste Erholung fort, unterstützt durch einen positiven Analystenkommentar.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.18%, DAX: -0.25%
Die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich gestern in einem von Zurückhaltung geprägten Umfeld uneinheitlich. Der EuroStoxx50 beendete den Handelstag 0.2% höher, während der zyklischer ausgerichtete DAX um 0.3% zurückfiel. Aus Branchensicht gehörten neben dem Technologiewerten die Energietitel zu den Gewinnern. Letztere erhielten Rückenwind von den Ölpreisnotierungen, die nach der Eskalation im Mittleren Osten und dem Eingreifen von Iran deutlich nach oben angestiegen sind. Nicht gefragt waren gestern Aktien aus den defensiven Sektoren Kommunikationsdienste, Immobilien und Versorger. Auf Einzeltitelebene standen unter anderem die Aktien der Fluggesellschaften im Rampenlicht. Easy Jet (-3.5%), Air France-KLM (-5.5%) und Lufthansa (-4.5%) wurden von Sorgen über eine mögliche Abnahme der Reisetätigkeit wegen dem Nahost-Konflikt gebremst. Die Aktien von Totalenergies schlossen 2.2% höher, nachdem der französische Öl- und Gaskonzern im Rahmen eines Investorentages über die geplante Erschliessung von neuen Ölvorkommen vor der Küste von Surinam informierte.
Aktienmärkte USA
DowJones: +0.09%%, S&P500: +0.01%, Nasdaq: +0.08%
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten nach den Verlusten vom Dienstag gestern einen Stabilisierungsversuch, nachdem sich die Situation in Nahost wieder etwas beruhigte. Mit Spannung erwartet wird nun der Arbeitsmarktbericht am Freitag, von dem sich die Marktteilnehmer neue Hinweise zum Zinssenkungspfad der US-Notenbank erhoffen. Der DowJones und der Nasdaq beendeten den Handelstag jeweils 0.1% höher, während der S&P500 0.01% über dem Vortagesschlusskurs schloss. Im Fokus standen unter anderem die Aktien von Nike, die nach einem enttäuschenden Quartalsupdate mit deutlich rückläufigen Umsatzahlen um 6.8% zurückfielen. Tesla (-3.5%) steigerte im abgelaufenen Quartal die Verkäufe seiner E-Autos, blieb aber trotzdem leicht unter den Analystenerwartungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 3.790%; DE: 2.087%; CH: 0.331%
Die Rendite des 10-jährigen US-Treasuries hat jüngst wieder etwas angezogen. Dies dürfte in erster Linie eine technische Gegenbewegung sein, nachdem infolge der Zuspitzung des Krieges im Nahen Osten US-Treasuries als Sicherheit gesucht waren. Kritisch bleibt für die USA die Entwicklung des Ölpreises. Steigt dieser massiv an, dürfte dies auch wieder Auswirkungen auf die Inflation haben. Wir erwarten hier allerdings keine grösseren Preisschübe, da die USA sich gut selbst versorgen kann und gleichzeitig die Konjunktur sich abschwächt.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8500
Euro in US-Dollar: 1.1027
Euro in Franken: 0.9372
In der weiter sehr angespannten geopolitischen Situation bleibt der Schweizer Franken gesucht. Der Euro notiert gegenüber dem Schweizer Franken wieder unter 0.94, d.h. er bewegt sich auf die 0.90er Grenze zu. Die baldigen Zinssenkungen sowie die weiter schwache Wirtschaft in Europa dürften den Euro weiter belasten.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 71.06 pro Fass
Goldpreis: USD 2'654.91 pro Unze
Mit der Verschärfung des Nahostkonflikts zogen die Ölpreise weiter an. Die US-Sorte WTI notiert über 70 US-Dollar das Fass. Allerdings zeigt sich auch, dass dieser Krieg die Energiepreise vorerst nicht in den gleichen Ausmassen bewegt, wie dies noch beim Ukrainekrieg der Fall war. Entscheidend bleibt die Strasse von Hormus. Würde diese für Energietransporte aufgrund militärischer Handlungen gesperrt werden, hätte dies spürbare Auswirkungen, insbesondere auch auf die Gaspreise.
Wirtschaft und Konjunktur
Es wurden keine relevanten Wirtschaftsdaten publiziert.
Matthias Müller
8021 Zürich
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