SMI nach schwachen US-Vorgaben kaum verändert

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.01%, SPI: +0.10%, SMIM: +0.75%

Der Schweizer Aktienmarkt gab seine Tagesgewinne gegen Handelsschluss grösstenteils wieder ab und schloss praktisch unverändert. Auch vor den heute anstehenden wichtigen US-Inflationsdaten sowie den Jahreszahlen der US-Grossbanken JPMorgan und Goldman Sachs herrschte Zurückhaltung. Der Leitindex SMI legte um 0.01% zu. Bei den grosskapitalisierten SMI-Werten standen zwölf Gewinnern ein unveränderter Titel und sieben Tagesverlierer gegenüber. Angeführt wurde das Tableau von Logitech (+1.6%), Richemont (+1.3%) und Swiss Re (+0.9%). Der Luxusgüterkonzern wird die Quartalszahlen morgen vorlegen. Tagesverlierer waren Lonza (-1.3%), Givaudan (-1.0%) und Novartis (-0.8%). Im Fokus stand aber vor allem der breite Markt. Lindt & Sprüngli (PS: +4.8%) avancierte nach starken Umsatzzahlen für das abgelaufene Jahr und einem zuversichtlichen Ausblick für 2025. Aufwärts ging es auch für Temenos (+5.3%), nachdem die Quartalszahlen vor allem beim EBIT und Cashflow über den Erwartungen der Analysten lagen. Gegenläufig entwickelten sich die Aktien von u-blox (-9.1%). Die Einstellung des Cellular-Geschäfts wird für Einmalaufwendungen im abgelaufenen 4. Quartal und im 1. Quartal 2025 sorgen.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.53%, DAX: +0.69%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich gestern mehrheitlich von der freundlichen Seite. Der EuroStoxx50 beendete den Handelstag 0.5% höher und der deutsche DAX legte 0.7% zu. Im Minus schloss hingegen der britische FTSE100 (-0.3%). Aus Branchensicht waren die Sektoren Finanzen, Immobilien und Technologie gefragt. Verluste verbuchten unter anderem die Bereiche Gesundheit, Energie und nichtzyklischer Konsum. 

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +0.52%, S&P500: +0.11%, Nasdaq: -0.23%

Die amerikanischen Aktienmärkte entwickelten sich gestern uneinheitlich. Während der Leitindex DowJones 0.5% zulegen konnte, hielt sich der breiter gefasste S&P500 (+0.1%) nur knapp im Plus. Die nach wie vor über der Marke von 4.8% verharrende Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen bremst die Aktienmärkte. Der technologielastige und zinssensitive Nasdaq gab entsprechend 0.2% nach. Bei den Einzelwerten stand Eli Lilly (-6.6%) nach enttäuschenden Umsatzzahlen unter Druck. Auf Sektorenstufe waren die Bereiche Versorger, Finanzen und Grundstoffe gefragt. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die Branchen Kommunikationsdienste, Gesundheit und zyklischer Konsum.

Unternehmensberichte

Der Privatmarktspezialist Partners Group konnte im vergangenen Jahr Kapitalzusagen von USD 22 Mrd. anziehen. Die verwalteten Vermögen stiegen von Ende Juni bei USD 149 Mrd. auf USD 152 Mrd. per Ende 2024. Beide Werte lagen etwas unter den Analystenprognosen. Investiert wurde im vergangenen Jahr USD 22 Mrd. (2023: USD 13 Mrd.) und realisiert USD 18 Mrd. (2023: USD 12 Mrd.). Für das laufende Jahre erwartet Partners Group Kapitalzusagen von USD 26 bis 31 Mrd.

Bossard verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 7.7% auf CHF 986.4 Mio., bedingt durch eine schwache Nachfrage und einen starken Schweizer Franken. Regional entwickelte sich das Geschäft unterschiedlich. Europa stabilisierte sich in der zweiten Jahreshälfte, Asien wuchs um 15%, während Amerika einen Rückgang von 27.9% verzeichnete. Das Amerika-Geschäft wurde von einer rückläufigen Nachfrage in den Bereichen Elektromobilität und Landwirtschaft belastet. Der Umsatz im 4. Quartal ging um 2.3% auf CHF 236.6 Mio. zurück (Vorjahr: CHF 242.2 Mio.). Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen setzte Bossard strategische Schwerpunkte wie den Ausbau der technologischen Kompetenz, die Einführung einer neuen IT-Plattform, Akquisitionen und die Verstärkung der Präsenz in Wachstumsbranchen. Bossard bestätigte die EBIT-Marge von ca. 10% für 2024 und hält an den mittelfristigen finanziellen Zielen fest. Die vorgestellten Umsatzzahlen liegen in den Analystenerwartungen.

Im Jahr 2024 flogen 31.2 Millionen Passagiere über den Flughafen Zürich (+8% zum Vorjahr, 99% des 2019-Niveaus). Die Sitzplatzauslastung stieg auf 80.6%, begünstigt durch grössere und besser ausgelastete Flugzeuge. Mit 261’103 Flugbewegungen wurden 95% des Wertes von 2019 erreicht. Die Frachtmenge betrug 436’032 Tonnen (+15% zum Vorjahr und -3% zu 2019). Zürich war durch 68 Fluggesellschaften mit 198 Städten in 74 Ländern verbunden. Im Dezember 2024 wurden 2.37 Millionen Fluggäste befördert (+8% zum Vorjahr, 102% von 2019). Die Flugbewegungen stiegen um 6%, die Sitzplatzauslastung auf 78%. Die Fracht legte um 8% zu.

Eli Lilly verfehlte im 4. Quartal 2024 mit einem Umsatz von geschätzten USD 13.5 Mrd. die Analystenerwartungen von USD 14 Mrd. Die Verkäufe der wichtigen Medikamente Zepbound (Adipositas) und Mounjaro (Diabetes) blieben ebenfalls hinter den Prognosen zurück. Gründe dafür waren ein langsameres Marktwachstum und geringere Lagerbestände. Trotz der enttäuschenden Quartalszahlen rechnet Eli Lilly für 2025 mit einem Umsatz von USD 58 bis 61 Mrd. und bleibt für die langfristigen Aussichten optimistisch. Der Jahresausblick für 2025 wurde daher leicht angehoben und lag insgesamt über den Analystenerwartungen.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.77%; DE: 2.65%; CH: 0.46%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe notiert aktuell bei rund 4.8% und liegt damit 20 Basispunkte über dem Niveau zu Jahresbeginn. Heute rücken die neuesten Inflationsdaten in den Fokus. Es wird erwartet, dass die Gesamtinflation im vergangenen Monat erneut leicht gestiegen ist. An den Futures-Märkten gilt daher eine Zinspause der Fed Ende Januar als nahezu sicher.

Währungen

Euro in Franken: 0.9393
US-Dollar in Franken: 0.9123
Euro in US-Dollar: 1.0296

Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Dollars gegenüber sechs Währungen misst, fiel gestern erstmals seit einer Woche. Zu Wochenbeginn erreichte der USD/CHF-Kurs mit 0.92 den höchsten Stand seit Mai vergangenen Jahres. Neue Impulse dürften die heutigen US-Inflationsdaten liefern, die Hinweise auf den weiteren Zinspfad der Federal Reserve geben.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 77.93 pro Fass
Goldpreis: USD 2'681.31 pro Unze

Der Ölpreis konsolidierte gestern nach seinem jüngsten Höhenflug. Unsicherheit herrscht darüber, wie stark die US-Sanktionen die russischen Ölexporte treffen. Zuvor hatten Meldungen über verschärfte Massnahmen den Preis gestützt, und die Erwartung eines überversorgten Marktes wich Sorgen vor einer Angebotsverknappung.

Wirtschaft und Konjunktur

Heute Nachmittag stehen die US-Inflationsdaten im Fokus. Erwartet wird, dass die Gesamtinflationsrate den dritten Monat in Folge leicht steigt und im Dezember eine Jahresrate von 2.9% erreicht (November: 2.7%). Die Kerninflationsrate, die Energie- und Nahrungsmittelpreise ausschliesst, wird unverändert bei 3.3% erwartet.