03. Dezember 2024, Tägliche Marktsicht

SMI mit freundlichem Wochenstart

Der Start in den Dezember ist an den meisten wichtigen Aktienmärkten geglückt. Im Fokus steht heute der Kapitalmarkttag von Swiss Life.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.55%, SPI: +0.38%, SMIM: -0.42%

Der Schweizer Aktienmarkt startete gemächlich in die neue Handelswoche, drehte aber bald ins Plus und schloss fester. Der Leitindex SMI notierte bei Börsenschluss 0.6% fester. Für positive Impulse sorgten Konjunkturdaten aus den USA. Die Stimmung in der US-Industrie hat sich überraschend stark aufgehellt. Zudem berichteten Kreditkartenfirmen von Rekordausgaben am Black Friday-Wochenende in den USA. Ein anderes Bild zeigte sich beim SMIM, der einen Rückgang von 0.4% hinnehmen musste. Insbesondere der im SMIM am höchsten gewichtete Generikahersteller Sandoz musste mit einem Minus von 3.1% deutliche Verluste hinnehmen. Ein Broker hatte eine Ratingrückstufung bekannt gegeben. Von den 20 SMI-Werten verzeichneten 16 Aktien Kursgewinne, während drei Werte im Minus schlossen. Sonova schloss unverändert. Schlusslicht waren die Aktien von Alcon (-0.4%), gefolgt von Swisscom (-0.3%) und Novartis (-0.1%). Spitzenreiter war hingegen Richemont (+2.6%). Der Luxusgüterhersteller profitierte von einem positiven Analystenkommentar. Konkurrentin Swatch (-0.5%) wurde hingegen zurückgestuft, was sich negativ auf den Aktienkurs auswirkte. Positiv in Szene setzen konnten sich gestern auch Sika (+1.8%), Swiss Re (+1.6%), Logitech und ABB (je +1.5%). Der Baustoffkonzern Holcim (+1.2%) vermeldete gestern den Verkauf seines Nigeria-Geschäfts an den chinesischen Zementhersteller Huaxin Cement. Die Index-Schwergewichte Roche (+0.3%) und Nestlé (+0.2%) konnten im gestrigen Handel leicht zulegen. Am breiten Markt fielen die zuletzt stark unter Druck geratenen Aktien von Pierer Mobility mit einem Kurssprung von 21.2% positiv auf. Seit Jahresbeginn notieren die Titel aber immer noch über 76% im Minus. In der vergangenen Woche wurde für die Motorradtochter KTM in Österreich ein Insolvenzverfahren beantragt.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.88% DAX: +1.57%

Die europäischen Aktienmärkte sind mehrheitlich positiv in die neue Börsenwoche gestartet. Die stärksten Avancen verzeichnete der deutsche DAX (+1.6%). Es folgten der länderübergreifende EuroStoxx50 (+0.9%), der spanische IBEX35 (+0.8%) und der britische FTSE100 (+0.3%). Unverändert zeigte sich der französische CAC40, der unter einem möglichen Ende der französischen Regierung litt. Auf Sektorenebene gehörten die Bereiche Zyklischer Konsum, Technologie und Grundstoffe zu den Gewinnern. Unter Abgaben litten die Bereiche Immobilien, Energie und Versorger. Positiv aufgefallen ist der Luxusgüterhersteller Hermes (+4.8%), der von einer Hochstufung profitierte. Unter Druck standen hingegen die Aktien von Stellantis (-6.4%). Die im laufenden Jahr arg gebeutelten Aktien des Autobauers, welcher Marken wie Opel, Fiat, Peugeot oder Chrysler herstellt, litt unter dem am Sonntag zurückgetretenen CEO Carlos Tavares.

Aktienmärkte USA

DowJones: -0.29%, S&P500: +0.24%, Nasdaq: +0.97%

Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich uneinheitlich. Während der DowJones Abgaben von 0.3% verzeichnete, profitierten die Technologiewerte von ihrem aktuellen Aufwärtstrend und verhalfen dem S&P500 zu einem Plus von 0.2%. Der technologielastige Nasdaq avancierte um 1.0%. Aus Branchensicht konnten die Sektoren Kommunikationsdienste, Zyklischer Konsum und Technologie die höchsten Gewinne verzeichnen. Unterdurchschnittlich zeigten sich die Bereiche Versorger, Immobilien und Finanzen. Der angeschlagene Halbleiterkonzern Intel vermeldete gestern den Rücktritt seines langjährigen CEO Pat Gelsinger. Die Aktie gewann zunächst deutlich an Wert, ehe sie zurückfiel und schlussendlich 0.5% tiefer aus dem Handel ging.

Unternehmensberichte

Der Versicherer Swiss Life hält heute seinen Kapitalmarkttag ab und publizierte in diesem Zusammenhang die neuen Finanzziele des Programms «Swiss Life 2027». Das Unternehmen peilt künftig eine Eigenkapitalrendite zwischen 17% und 19% an. In der letzten Strategieperiode hatte sich Swiss Life eine Rendite von 10% bis 12% zum Ziel gesetzt und diese teilweise klar übertroffen. Den Fokus will Swiss Life auf den Ausbau und Vertiefung der Kundenbeziehungen, die Stärkung der Beratungskraft und die operative Effizienz legen. Beim gebührenbasierten Geschäft mit Finanzberatung und Vermögensverwaltung will der Versicherer weiter zulegen. Die Zielsetzung beim Fee-Ergebnis soll entsprechend bis 2027 auf über eine Milliarde ansteigen. Auch die Aktionäre sollen profitieren. Swiss Life erhöht die Gewinnausschüttungsquote von bisher über 60% auf über 75%. Zudem lanciert der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von CHF 750 Mio.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.21%; DE: 2.03%; CH: 0.12%

Die Rendite des richtungsweisenden 10-jährigen US-Treasuries bewegte sich gestern nur wenig. Die Zinsen der 10-jährigen Schweizer Eidgenossen setzten hingegen den Rückgang vom Freitag fort und sanken auf 0.12%. Die jüngsten Aussagen von SNB-Präsident Martin Schlegel sorgten für Spekulationen über eine mögliche Rückkehr zu Negativzinsen in der Schweiz. Derzeit erwarten die Marktteilnehmenden noch vier weitere Zinssenkungen der SNB.

Währungen

Euro in Franken: 0.9314
US-Dollar in Franken: 0.8882
Euro in US-Dollar: 1.0487

Die Sorgen vor einem Ende der Regierung in Frankreich belastete den Euro gestern. Auch von der Konjunkturseite erhält die Gemeinschaftswährung keine Unterstützung. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie notiert weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle. Der US-Dollar profitierte hingegen gestern von positiven Konjunkturdaten und legte gegenüber den meisten wichtigen Währungen zu.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 68.32 pro Fass
Goldpreis: USD 2'646.53 pro Unze

Der Ölpreis legte zu Wochenbeginn leicht zu. Gestützt wurde er von robusten Konjunkturdaten aus China. Die Stimmung der chinesischen Industrieunternehmen hat sich im November überraschend deutlich aufgehellt und weckt Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung. Da China der grösste Nachfrager von Rohöl ist, wird seine wirtschaftliche Entwicklung am Ölmarkt genau beobachtet.

Wirtschaft und Konjunktur

Schweiz: Einkaufsmanagerindex Industrie (November)
letzter: 49.9; erwartet: 49.5; aktuell: 48.5

Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft hat sich im November wieder eingetrübt und notiert damit seit 23 Monaten unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der für die künftige Geschäftsentwicklung wichtige Auftragsbestand wird zwar weiterhin knapp positiv beurteilt, hat sich aber im Vergleich zum Vormonat verschlechtert.

USA: ISM Einkaufsmanagerindex Industrie (November)
letzter: 46.5; erwartet: 47.5; aktuell: 48.4

Die Stimmung in der US-Industrie hat sich gemäss der jüngsten Einkaufsmanagerumfrage des ISM unerwartet stark aufgehellt. Der Index stieg auf 48.4 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Juni 2024. Verbessert hat sich insbesondere der Auftragseingang. Der Einkaufsmanagerindex notiert allerdings weiterhin unter der Wachstumsschwelle, was auf einen wirtschaftlichen Rückgang hindeutet.

Anja Felder

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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