24. Januar 2025, Tägliche Marktsicht

Schweizer Aktienmarkt steigt auch am Donnerstag

Heute stehen die Geschäftszahlen von Givaudan, Emmi und SFS im Fokus.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.47%, SPI: +0.42%, SMIM: +0.37%

Der Schweizer Aktienmarkt setzte am Donnerstag seinen Aufwärtstrend mit einem positiven Handelstag fort. Dabei legte der SMI am achten Tag in Folge zu, bevor in den kommenden Tagen die Berichtssaison 2024 an Dynamik gewinnt. Zu Handelsschluss notierte der SMI 0.5% höher als am Vortag. Von den 20 Blue Chips standen 16 Gewinner vier Verlierern gegenüber. Deutliche Kurszuwächse verzeichnete unter anderem Holcim (+0.9%). Die Infrastrukturinvestitionen in den USA werden das Wachstum der amerikanischen Einheit von Holcim laut CEO Miljan Gutovic in den nächsten fünf bis zehn Jahren deutlich ankurbeln, wobei der Fokus auf der beschleunigten Genehmigung von Projekten, einem möglichen Börsengang der US-Sparte bis 2025 und steigender Zementnachfrage durch die verheerenden Brände in Kalifornien liegt. Weiter vorwärts machten die Titel von Kühne + Nagel (+1.0%) und Richemont (+1.1%). Seit der Zahlenpräsentation von letzter Woche legten die Aktien des Luxusgüterherstellers über 22% an Börsenwert zu. Weitere erhöhte Tagesgewinne zeigten Partners Group (+1.7%) und Logitech (+2.9%). Der Computerzubehör-Hersteller profitierte von einer Rating-Aufstufung eines Brokers. Unter den wenigen Aktien mit einer negativen Tagesperformance befanden sich Givaudan (-0.1%), Geberit (-0.5%), Alcon (-0.5%) und Sonova (-1.2%). Am breiten Markt legten die Papiere von Polypeptide (+4.1%), Meyer Burger (+5.8%) und DocMorris (+6.5%) zu. In der Verliererliste wurden die Aktien von VAT (-2.3%), Barry Callebaut (-2.6%) und Gurit (-3.3%) aufgeführt. Der Schokoladenhersteller Barry Callebaut verliert auch am Folgetag nach der Präsentation der Umsatzzahlen deutlich.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.22%, DAX: +0.74%

Die europäischen Aktienmärkte schlossen gestern höher. Der EuroStoxx50 ging mit einem Plus von 0.2% aus dem Handel. Der spanische IBEX35 stieg um 0.9% an, gefolgt vom deutschen DAX (+0.7%), dem französischen CAC40 (+0.7%) und dem britischen FTSE100 (+0.2%). Die Aktien im Halbleitersektor wurden aufgrund des verhaltenen Ausblicks des Speicherchip-Herstellers SK Hynix mit Zurückhaltung gehandelt, was einen Kursrückgang der ASML-Aktien um 4.4% zur Folge hatte. Die Aktien von Puma (-22.8%) brachen ein, nachdem das deutsche Sportbekleidungsunternehmen enttäuschende Ergebnisse vorlegte und seine Profitabilitätsziele nach hinten verschob, was im Vergleich zum erfolgreichen Konkurrenten Adidas besonders negativ auffiel. Puma senkte seine EBIT-Margenziele und plant Kostensenkungen, darunter möglicherweise einen Stellenabbau, um bis 2027 eine Gewinnmarge von 8.5% zu erreichen – zwei Jahre später als ursprünglich geplant. In der Sektorenbetrachtung legten die Finanzwerte, Immobilien und Industrie zu, während Energie und Technologie Rückgänge verzeichneten.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +0.92%, S&P500: +0.53%, Nasdaq: +0.22%

Die US-Aktienmärkte setzten am Donnerstag ihre Gewinnserie fort, mit einem Plus von 0.9% im DowJones, einem Anstieg des marktbreiten S&P500 von 0.5% und einem moderaten Zuwachs des technologielastigen Nasdaq um 0.2%. Diese Entwicklung wurde vor allem durch die Euphorie über Donald Trumps erneute Präsidentschaft beflügelt. Anleger hoffen auf Deregulierungen sowie Steuererleichterungen für in den USA produzierende Unternehmen. Auf Einzeltitelebene fielen die Aktien von American Airlines um 7.8%, nachdem die Unternehmensprognose für das 1. Quartal 2025 die Erwartungen verfehlte. Für die ersten drei Monate des Jahres 2025 wird ein höher als erwarteter Verlust prognostiziert, was deutlich pessimistischer ausfällt als die Prognosen der Konkurrenz wie United Airlines oder Delta Airlines. Daneben sanken auch die Aktien des Computerspielherstellers Electronic Arts (EA) um 16.7%, nachdem das Unternehmen schwächere Finanzergebnisse aufgrund enttäuschender Verkaufszahlen angekündigt hatte. Positiv reagierten die Aktien von General Electric (+6.6%), nachdem das Unternehmen die Erwartungen für Gewinn und Umsatz im 4. Quartal übertroffen hatte. Der Triebwerkshersteller bewältigte Lieferkettenprobleme und profitierte von einem starken Wartungsrückstand. Zudem kündigte das Unternehmen an, im Jahr 2025 Aktien im Wert von USD 7 Mrd. zurückzukaufen und die Dividende um 30% zu erhöhen.

Unternehmensberichte

Givaudan stellte heute Morgen sein Gesamtjahresergebnis vor. Der Umsatz des Duft- und Aromaherstellers stieg auf CHF 7.4 Mrd., was einem organischen Wachstum von 12.3% und 7.2% in Schweizer Franken entspricht. Besonders stark waren die Zuwächse in den Schwellenländern mit einem Wachstum von 19.5%, während die entwickelten Märkte um 6.4% zulegten. Der Gewinn auf Stufe EBITDA wuchs um 19.8% auf CHF 1.77 Mrd., was eine Marge von 23.8% (Vorjahr: 21.3%) ergibt. Der Nettogewinn stieg um 22.1% auf CHF 1.09 Mrd., mit einer Nettomarge von 14.7%. Im Segment Fragrance & Beauty stieg der Umsatz auf CHF 3.66 Mrd. CHF (+14.1%) bei einer EBITDA-Marge von 26.9% (Vorjahr: 23.2%). Das Segment Taste & Wellbeing verzeichnete einen Umsatz von CHF 3.75 Mrd. (+10.7%) und eine EBITDA-Marge von 20.8% (Vorjahr: 19.5%). Regional betrachtet erzielte Givaudan besonders starkes Wachstum in Lateinamerika (+27.3%) und Asien (+8.8%), während Europa (+5.9%) und Nordamerika (+5,5 %) ebenfalls zulegten. Givaudan hat seine strategischen Wachstumsziele für die Periode 2021-2025 bereits übertroffen, mit einem durchschnittlichen organischen Umsatzwachstum von 7.2% (Ziel: 4-5%). Die Geschäftszahlen von Givaudan erfüllen die Analystenerwartungen.

Emmi erzielte im Geschäftsjahr 2024 ein organisches Wachstum von 2.4% und übertraf damit die eigene Prognose von 1-2%. Der Gruppenumsatz stieg um 2.5% auf ein Rekordhoch von CHF 4.35 Mrd., wobei positive Akquisitionseffekte die negativen Währungseinflüsse ausglichen. Alle Divisionen trugen zum Wachstum bei, insbesondere die Märkte Brasilien, Chile, Mexiko und die USA. Auch strategische Nischen wie Ready-to-Drink-Kaffee (Emmi Caffè Latte), Premium-Desserts und Spezialitätenkäse (Kaltbach) zeigten eine erfreuliche Entwicklung. Strategische Akquisitionen im vergangenen Jahr unterstreichen die Fokussierung auf profitable Nischenmärkte. Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen die Prognosen für EBIT und Reingewinnmarge im mittleren Bereich der kommunizierten Bandbreite. Die Umsatzzahlen übertreffen die Analystenerwartungen.

Die SFS Group erreichte im Geschäftsjahr 2024 trotz eines anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds ihr Umsatzziel und erzielte ein leichtes organisches Wachstum von 0.1%. Der Gesamtumsatz belief sich auf CHF 3.039 Mrd., was einem Rückgang von 1.7% im Vergleich zu 2023 entspricht. Hauptgrund für die Reduktion waren starke negative Währungseffekte von -1.9%, die das Ergebnis belasteten. Die EBIT-Marge wird auf rund 11.6% des Nettoumsatzes geschätzt. Das Unternehmen schreibt, dass das wirtschaftliche Umfeld während des gesamten Jahres herausfordernd blieb. Die globale Konjunkturdynamik entsprach nicht den Erwartungen, insbesondere aufgrund geopolitischer Spannungen und wirtschaftspolitischer Unsicherheiten, die international zu einer geringeren Investitionsquote und reduzierter Nachfrage führten. Die ausgewiesenen Umsatzzahlen liegen unterhalb der Analystenerwartungen.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.62%; DE: 2.55%; CH: 0.38%

Wie bereits in den Vortagen entwickelten sich die Zinsen im gestrigen Tagesverlauf leicht nach oben. Es standen jedoch keine Wirtschaftsdaten an, die für weitere Impulse an den Kapitalmärkten sorgen konnten. Diese dürften ab Mitte nächster Woche von den Notenbanken kommen. Die US-Notenbank Fed gibt am Mittwoch ihre neuste geldpolitische Lagebeurteilung bekannt, die Europäische Zentralbank folgt dann am Donnerstag.

Währungen

Euro in Franken: 0.9460
US-Dollar in Franken: 0.9046
Euro in US-Dollar: 1.0456

Der US-Dollar geriet heute Morgen gegenüber sämtlichen G10-Währungen deutlich unter Druck. Weiterhin im Fokus bleibt die Handelspolitik der USA. Der neue US-Präsident Donald Trump bekräftigte zuletzt seine Zolldrohungen gegenüber China, Mexiko, Kanada, aber auch gegenüber der Europäischen Union.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 74.58 pro Fass
Goldpreis: USD 2'776.30 pro Unze

Der Ölpreis wurde gestern von Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump belastet. Dieser verkündete, er werde Saudi-Arabien und andere Länder der Opec dazu auffordern, den Ölpreis zu senken. Damit soll einerseits die Inflation verringert werden. Andererseits würden sinkende Ölpreise gemäss Trump auch Russland unter Druck setzen, den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine wichtigen Wirtschaftsdaten veröffentlicht.

Florian Hiltpold

Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Patrick Häfeli

Senior Strategieanalyst Fixed Income
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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