
29. Januar 2025, Tägliche Marktsicht
Schweizer Aktienmarkt setzt Aufwärtstrend fort
Der SMI setzt den seit Jahresanfang anhaltenden Aufwärtstrend fort. Gestern nach Börsenschluss legte Logitech die 3. Quartalszahlen vor und heute Morgen präsentierte der Pharmazulieferer Lonza die Jahreszahlen.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.31%, SPI: +0.36%, SMIM: +0.54%
Der Schweizer Leitindex SMI (+0.3%) legte bis am Mittag zu und hielt die Gewinne weitgehend bis zum Handelsschluss. Er knüpfte damit an den seit Jahresanfang bestehenden Aufwärtstrend an. Seit Jahresanfang resultiert für den Schweizer Leitindex SMI ein Plus von 7.4%. Für etwas Gegenwind sorgten am späteren Nachmittag die publizierten Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen. Diese lagen unter den Erwartungen und erreichten den tiefsten Wert seit dem vergangenen September. Grundsätzlich profitiert der Schweizer Aktienmarkt nach den Unruhen um den Künstliche Intelligenz (KI)-Anbieter DeepSeek aber von seiner defensiven Ausrichtung. Die Marktteilnehmer sorgen sich, dass das chinesische KI-Start-up DeepSeek den etablierten Anbietern aus dem KI-Bereich Konkurrenz machen könnte. Von den 20 SMI-Werten legten 12 zu. Zwei schlossen unverändert. Angeführt wurde das Tableau von Lonza (+1.5%), Alcon (+1.4%) und Zurich Insurance (+1.0%). Der Pharmazulieferer Lonza legte heute Morgen die Jahreszahlen vor. Für erneut positive Unterstützung sorgten aber vor allem die Index-Schwergewichte Nestlé (+0.8%), Roche (+0.4%), und Novartis (+0.2%). Tagesverlierer waren ABB (-1.7%), Partners Group (-1.0%) und Sonova (-0.4%). ABB litt nach den Abgaben am Vortag von 5.9% erneut unter den DeepSeek-Unruhen. Gleich erging es dem am Vortag abgestraften Halbleiterzulieferer VAT (-0.3%). Die Branchennachbarn Comet (+6.5%) und Inficon (+0.2%) erholten sich hingegen. Comet war dabei von Eckdaten für das abgelaufene Jahr beeinflusst. Diese lagen beim operativen Gewinn unter der eigenen Vorgabe aber wohl über den Markterwartungen. Ebenfalls nach oben ging es für den Laborausrüster Tecan (+4.6%). Dieser profitierte von positiven Zahlen des Branchennachbarn Sartorius.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.14%, DAX: +0.70%
Die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich uneinheitlich. Der länderübergreifende EuroStoxx50 (+0.1%) und der deutsche DAX (+0.7%) verbuchten leichte Gewinne, während der französische CAC40 (-0.1%) nachgab. Vor den Zinsentscheidungen der US-Notenbank von heute und der Europäischen Zentralbank am Donnerstag herrschte eine gewisse Zurückhaltung. Auf Branchenebene waren Aktien aus den Sektoren Kommunikationsdienste, Versorger und Immobilien gefragt. Unter Abgabedruck standen die Branchen Industrie, Grundstoffe und Technologie.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.31%, S&P500: +0.90%, Nasdaq: +2.03%
Die US-Aktienmärkte profitierten gestern von einer Stabilisierung der Technologiewerte nach den Abgaben im Zuge der Debatte um DeepSeek. Der technologielastige Nasdaq erholte sich in der Folge um 2.0%. Der Leitindex DowJones ging 0.3% und der breiter gefasste S&P500 0.9% höher aus dem Handel. Bei den Halbleiterwerten konnten sich Nvidia (+9.3%) und Broadcom (+3.0%) erholen, während AMD (-0.4%), Applied Materials (-0.6%), Micron (-2.8%) oder Texas Instruments (-3.1%) unter weiteren Abgaben litten. Auf Branchenebene waren die am Vortag abgestraften Aktien aus den Sektoren Technologie und Kommunikationsdienste gefragt. Unter Abgabedruck standen die Branchen nichtzyklischer Konsum, Versorger und Immobilien.
Unternehmensberichte
Logitech steigerte den Umsatz im 3. Geschäftsquartal 2024/25 um 7% auf USD 1.34 Mrd. Zu konstanten Wechselkursen lag der Anstieg bei 6%. Die bereinigte Bruttomarge erhöhte sich um 90 Basispunkte auf 43.2%. Der bereinigte EBIT stieg ebenfalls um 7% auf USD 265.9 Mio., was einer EBIT-Marge von 43.2% entspricht. Unter dem Strich resultierte ein um 18% tieferer Reingewinn von USD 200.1 Mio. Unter den verschiedenen Produktkategorien fielen vor allem Gaming (+14%), Tastaturen und Combos (+3%) und Video Collaboration (+4%) positiv auf. Regional war das Wachstum mit 11% in Asien-Pazifik und 9% in der Region EMEA stark, wohingegen für die Region Americas nur ein Plus von 3% resultierte. Für das Gesamtjahr 2024/25 wurde der Ausblick erneut erhöht. Der Umsatz soll neu zwischen USD 4.54 bis 4.57 Mrd. liegen bzw. ein Wachstum von 5.4% bis 6.4% erreicht werden (zuvor: USD 4.39 bis 4.47 Mrd. bzw. 2% bis 4% Wachstum). Der bereinigte EBIT soll bei USD 755 bis 770 Mio. bzw. 8% bis 10% höher zu liegen kommen (zuvor: USD 720 bis 750 Mio. bzw. 3% bis 7%). Mit dem Zahlenset und dem Ausblick wurden die Analystenerwartungen auf allen Stufen übertroffen.
Der Pharmazulieferer Lonza erzielte im Jahr 2024 einen um 2.1% tieferen Umsatz von CHF 6.57 Mrd. Bereinigt um das mit Covid zusammenhängende Geschäft resultierte ein Wachstum von 7%. Der Core-EBITDA sank um 4.6% auf CHF 1.91 Mrd., aufgrund des weggefallenen Auftrages von Moderna. Die Core-EBITDA-Marge gab entsprechend um 80 Basispunkte auf 29.0% nach. Unter dem Strich resultierte ein um 2.7% tieferer Reingewinn von CHF 637 Mio. Die Dividende wird unverändert bei CHF 4.00 je Aktie vorgeschlagen. Die Sparte «Biologics» konnte den Umsatz weitgehend stabil halten und erreichte eine um 1% tiefere Marge von 34.4%. Die zum Verkauf stehende Division «Capsules & Health Ingredients» verbuchte einen Umsatzrückgang von 6.6% und eine um 4.3% tiefere Marge von 24.3%. Der Ausblick für das laufende Jahr mit einem Umsatzwachstum von gegen 20% und einer Marge gegen 30% wurde bestätigt. Mit den Zahlen wurde beim Umsatz der Analystenkonsens verfehlt, aber bei der Core-EBITDA-Marge übertroffen.
Heute Morgen gab Interroll erste Eckwerte zum abgelaufenen Geschäftsjahr bekannt. Der Bestelleingang verharrte 2024 mit CHF 519.5 Mio. auf Vorjahresniveau (2023: CHF 519.7 Mio.). Neben dem Gegenwind des starken Schweizer Frankens fehlten grössere Bestellungen im Projektgeschäft. Der Umsatz reduzierte sich um 5.6% auf CHF 527.1 Mio., was vor allem auf den starken Schweizer Franken zurückzuführen ist. In Lokalwährung betrug der Rückgang 2.3%. Das Management erwartet, dass die EBIT-Marge leicht unter dem Vorjahr zu liegen kommen wird. Die definitiven Zahlen werden am 13. März 2025 publiziert. Mit den vorgelegten Zahlen verfehlt Interroll die Markterwartungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.52%; DE: 2.56%; CH: 0.42%
Die Rendite der wegweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe hat sich seit ihrem Jahreshoch Mitte Januar von 4.80% wieder etwas gelockert und liegt nun etwa 30 Basispunkte niedriger. Heute Abend wird die US-Notenbank ihren ersten geldpolitischen Entscheid des Jahres bekanntgeben. Eine Zinspause wird erwartet, nachdem der US-Leitzins in den letzten Monaten um einen Prozentpunkt auf 4.25% - 4.50% gesenkt wurde. Im Gegensatz dazu wird bei der anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag mit einer Senkung des Leitzinses um 0.25% gerechnet.
Währungen
Euro in Franken: 0.9431
US-Dollar in Franken: 0.9034
Euro in US-Dollar: 1.0440
Nach einem kurzzeitigen Rückgang unter die 90-Rappen-Marke zu Wochenbeginn hat der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken wieder Boden gut gemacht. Im Gegensatz dazu hat der Euro an Schwung verloren und notiert nun gegenüber dem Franken wieder einen Rappen unter dem Niveau vom vergangenen Freitag. Am Devisenmarkt richten sich alle Augen auf die bevorstehenden geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank, die heute und morgen anstehen.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 73.61 pro Fass
Goldpreis: USD 2'760.84 pro Unze
Der Goldpreis befindet sich im Vorfeld der heutigen US-Zinsentscheidung und angesichts der jüngsten Zolldrohungen von Präsident Donald Trump nahe seinem Rekordhoch von 2’800 US-Dollar pro Unze. Frische Impulse für das Edelmetall könnten heute Abend von der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell kommen, in der er neue Hinweise auf den weiteren Zinspfad in den USA geben könnte.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Konsumentenstimmung (Januar)
letzter: 109.5; erwartet: 105.9; aktuell: 104.1
Gemäss der jüngsten Erhebung des Marktforschungsinstituts Conference Board hat sich der Stimmungsindikator im Januar eingetrübt. Die Inflation lässt nur allmählich nach, und obwohl der Arbeitsmarkt auf dem Papier gut aussieht, berichten Jobsuchende, dass es immer länger dauert, Arbeit zu finden. Zudem versuchen die Verbraucher einzuschätzen, welche Auswirkungen die Politik von Donald Trump auf die Wirtschaft haben wird.
Tobias Kistler

8021 Zürich

Daniel Wachter

8021 Zürich

Ihr nächster Schritt
Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.