18. Dezember 2024, Tägliche Marktsicht
Schweizer Aktienmarkt schliesst leicht im Plus
Der Schweizer Leitindex SMI dreht am späteren Nachmittag nach oben und schloss nach einem eher richtungslosen Handel leicht im Plus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.33%, SPI: +0.25%, SMIM: -0.07%
Nach anfänglichen Verlusten drehte der Schweizer Aktienmarkt nach der Eröffnung am späteren Nachmittag nach oben. Der Leitindex SMI schloss 0.3% höher. Negativ wirkte dabei der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex, der tiefer als erwartet ausfiel. Dabei wurde das niedrigste Niveau seit Mai 2020 erreicht. Bei den 20 grosskapitalisierten Aktien im Leitindex gab es zehn Gewinner und zehn Verlierer. Angeführt wurde das Feld von Richemont (+1.4%), Sonova (+1.3%) und Logitech (+1.2%). Die Index-Schwergewichte Nestlé (+1.0%), Novartis (+0.8%) und Roche (+0.6%) sorgten ebenfalls für Unterstützung. Tagesverlierer waren Kühne + Nagel (-1.7%), Lonza (-0.8%) und Geberit (-0.8%). Die Aktien von Kühne+Nagel weisen mit einer Gesamtperformance-Entwicklung (inkl. Dividende) von -27.3%, noch hinter Nestlé (-20.4%), klar die schwächste SMI-Performance im bisherigen Jahresverlauf auf. Im breiten Markt verbuchte Mobilezone (-1.3%), nach der Gewinnwarnung vom vergangenen Freitag, den dritten Handelstag mit Abgaben. Gefragt waren hingegen Comet (+2.3%), VAT (+2.2%) und Inficon (+1.4%), welche von guten US-Technologievorgaben profitierten. Heute Morgen gab Dätwyler (-1.4%) bekannt, ein Restrukturierungsprogramm zu starten, welches im laufenden Jahr zu Einmalkosten von CHF 38 Mio. führt. Ziel ist es Einsparungen von jährlich CHF 24 Mio. zu erreichen. Gleichzeitig wurden die Ziele für das laufende Jahr gesenkt.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.09% DAX: -0.33%
An den europäischen Aktienmärkten herrschte eine gewisse Zurückhaltung vor dem heutigen Zins-Entscheid der US-Notenbank und dem Zinsentscheid der Bank of England vom Donnerstag. Der länderübergreifende Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 gab 0.1% nach, während der zyklischere deutsche DAX um 0.3% tiefer schloss. Dem negativen Trend entziehen konnte sich nur der auf Jahressicht schwächste europäische Index, der französische CAC40 (+0.1%). Auf Sektorenebene zeigten sich die Bereiche Technologie, zyklischer Konsum und Gesundheit positiv. Unter Abgabedruck standen die Sektoren Energie, Finanzen und Kommunikationsdienste.
Aktienmärkte USA
DowJones: -0.61%, S&P500: -0.39%, Nasdaq: -0.32%
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich vor dem Fed-Zinsentscheid zurückhaltend und verbuchten Verluste. Für den Leitindex DowJones (-0.6%) war es der neunte Handelstag mit Abgaben in Folge. Der markbreite S&P500 gab um 0.4% und der technologielastige Nasdaq um 0.3% nach. Bei den Einzelwerten stand der Pharmamulti Pfizer im Fokus, der seine Ziele für 2025 bekanntgab. Das Unternehmen erwartet fürs kommende Jahr einen Umsatz von USD 61 bis 64 Mrd. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen USD 2.80 bis 3.00 liegen. Die Aktien legte um 4.4% zu. Aus Sektorenstufe konnte nur der Bereich zyklischer Konsum zulegen. Unter Abgabedruck standen die Bereiche Industrie, Energie, Finanzen und Kommunikationsdienste.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.39%; DE: 2.23%; CH: 0.12%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe zeigte im Tagesverlauf grössere Schwankungen, aber keine klare Richtung um die Marke von 4.40%. Heute Abend wird die US-Notenbank Fed ihren letzten geldpolitischen Entscheid für dieses Jahr bekannt geben. Erwartet wird eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte.
Währungen
Euro in Franken: 0.9372
US-Dollar in Franken: 0.8924
Euro in US-Dollar: 1.0501
Die gestrigen Wirtschaftsdaten hatten kaum Einfluss auf den Devisenmarkt. Der Schweizer Franken legte in der zweiten Tageshälfte gegenüber dem Euro und dem US-Dollar leicht zu. Im Fokus steht heute die geldpolitische Lagebeurteilung der US-Notenbank. Es wird fest mit einer Leitzinssenkung gerechnet, im Mittelpunkt stehen jedoch die Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell zu den Aussichten für das kommende Jahr.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 70.16 pro Fass
Goldpreis: USD 2'647.25 pro Unze
Der Ölpreis bewegt sich weiterhin in einer engen Handelsspanne. Der richtungslose Handel der US-Sorte WTI um die Marke von 70 Dollar pro Fass ist der Marktlage geschuldet. Die Internationale Energieagentur prognostiziert für das kommende Jahr einen Angebotsüberschuss von 950’000 Fass pro Tag, was den Preis zuletzt nach oben «deckelte». Während die Fördermengen in Ländern wie den USA und Brasilien steigen, dämpften zuletzt erneut schwache Konjunkturdaten des grössten Ölnachfragers China die Nachfrageprognosen.
Wirtschaft und Konjunktur
Deutschland: ifo-Geschäftsklimaindex (Dezember)
letzter: 85.6; erwartet: 85.5; aktuell: 84.7
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zum Jahresende weiter eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf den tiefsten Stand seit Mai 2020. Die Erwartungen der befragten Unternehmen für die kommenden Monate haben sich verschlechtert. Die jüngsten Daten unterstreichen das Bild, dass Europas grösste Volkswirtschaft noch nicht wieder Tritt gefasst hat.
USA: Detailhandelsumsätze (November)
letzter: 0.5%; erwartet: 0.6%; aktuell: 0.7%
Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind im November gegenüber dem Vormonat stärker als erwartet gestiegen. Insgesamt zeigen sich die US-Haushalte zum Jahresende weiterhin in guter Stimmung. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der grössten Volkswirtschaft. Für die US-Notenbank wird dies aber kein Grund sein, heute Abend von ihrem Zinssenkungskurs abzuweichen.
Daniel Wachter
8021 Zürich
Tobias Kistler
8021 Zürich
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