17. Dezember 2024, Tägliche Marktsicht
Schweizer Aktienmarkt am Montag richtungslos
Die SMI-Schwergewichte präsentierten sich gestern uneinheitlich, dabei schloss der Leitindex nahezu unverändert.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.06%, SPI: -0.01%, SMIM: -0.17%
Der Schweizer Aktienmarkt notierte am gestrigen Handelsschluss nahezu unverändert. Nach einem anfänglichen Minus drehten die Kurse unterstützt durch die Erholung der US-Börsen und eine starke Kursentwicklung von Schwergewicht Roche wieder in die Pluszone. Der SMI schloss 0.1% höher als am Freitag. Bei den 20 Blue Chips im Leitindex gab es 7 Gewinner und 11 Verlierer. Unter den Gewinnern fanden sich unter anderem die Aktien von ABB (+0.7%), Partners Group (+0.8%) und Roche (+1.2%). Das Pharmaunternehmen profitierte von der Zulassung einer Fertigspritze zur Behandlung von drei Netzhauterkrankungen. Die beste Tagesperformance legte der Pharmazulieferer Lonza mit einem Kurszuwachs von 2.4% hin, der auf eine Kaufempfehlung eines Brokers zurückzuführen war. Auf der Verliererseite befanden sich Titel wie Sika (-0.7%) und Holcim (-0.8%). Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé setzten ihren Abwärtstrend fort und verloren gestern 1.0%. Berichten zufolge muss Nestlé wegen Gesundheitsrisiken in der Wasseraufbereitung die Einstellung seiner Produktion von Perrier-Mineralwasser in Südfrankreich in Erwägung ziehen, nachdem bakterielle Kontaminationen im Mineralwasser festgestellt wurden. Als Tagesverlierer notierten die Werte von Logitech mit einem Kursrückgang von 2.1%. Dabei wurde der Technologietitel von einem Downgrade eines Brokers belastet. Am breiten Markt legten die Aktien der Waadtländer Kantonalbank BCV (+3.6%) zu, nachdem sie im Nachgang an den SNB-Zinsentscheid von letztem Donnerstag deutliche Abgaben verzeichnet hatten. Ebenfalls positiv entwickelte sich der Dermatologie-Spezialist Galderma (+4.7%), der von einer Broker-Aufstufung unterstützt wurde. Die Aktien von Galderma markierten einen neuen Höchststand. Des Weiteren avancierten die Titel von Polypeptide (+7.5%) und Gurit (+8.8%) ohne relevante Neuigkeiten deutlich. Kursverluste zeigten sich bei Leonteq (-5.4%), SoftwareOne (-5.7%) und Siegfried (-5.8%). Die Aktien des Kommunikationsunternehmens mobilezone (-8.8%) knüpften an die schwache Kursentwicklung von vergangenem Freitag an und verloren erneut deutlich an Terrain.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.42% DAX: -0.45%
Die europäischen Aktienmärkte gaben am Montag nach, belastet von schwachen chinesischen Einzelhandelsdaten und der Zurückhaltung der Anleger nach der jüngsten Rally. In dieser Woche stehen geldpolitische Entscheidungen bedeutender Notenbanken aus den USA, Grossbritannien und Japan im Fokus. Der länderübergreifende Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 schloss mit einem Minus von 0.4%. Ebenso entwickelte sich der deutsche DAX (-0.4%). Der britische FTSE100 war 0.5% rückläufig, während der spanische IBEX35 0.2% zulegen konnte. Auf Sektorenebene fielen einzig die Bereiche Gesundheit und Kommunikationsdienste positiv auf. Rückläufig entwickelten sich die Sektoren Zyklischer Konsum, Energie und Immobilien.
Aktienmärkte USA
DowJones: -0.25%, S&P500: +0.38%, Nasdaq: +1.24%
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich gestern uneinheitlich. Einen Tag vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank setzte sich die Rekordrally an der Nasdaq fort, während die Werte im DowJones gemieden wurden. Zu Börsenschluss notierte der DowJones bei einem Minus von 0.3%, während der markbreite S&P500 um 0.4% und der Nasdaq um 1.2% anstiegen. Aus Branchensicht waren die Sektoren Zyklischer Konsum, Kommunikationsdienste und Technologie gefragt, während Titel aus den Bereichen Grundstoffe, Gesundheit und Energie auf dem Verkaufszettel standen. Auf Einzeltitelebene stiegen die Titel des Halbleiterunternehmens Broadcom (+11.2%) erneut deutlich an. Die Aktien profitierten weiterhin von den am letzten Donnerstag nachbörslich präsentierten Quartalszahlen. Diese übertrafen die Erwartungen klar. Die Aktien des Elektroautobauers Tesla sind seit der Trump-Wahl in einem positiven Momentum und legten auch gestern zu (+6.1%). Negativ fielen die Titel von CVS Health auf, die einen Kursrückgang von 5.6% verzeichneten.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.40%; DE: 2.24%; CH: 0.15%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe startete mit wenig Bewegung in die Woche. Diese Woche richtete sich die Aufmerksamkeit auf die US-Notenbank, welche am Mittwoch ihren geldpolitischen Entscheid bekannt gibt. Es wird eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet.
Obwohl Frankreichs Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody’s herabgestuft wurde und gestern mit den Einkaufsmanagerindex wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, bewegten sich die Zinsen in Europa zu Wochenbeginn nur wenig. Die Zinsen in der Schweiz gaben hingegen gestern erneut leicht nach.
Währungen
Euro in Franken: 0.9407
US-Dollar in Franken: 0.8958
Euro in US-Dollar: 1.0501
Der Schweizer Franken stand zu Wochenbeginn unter Druck und büsste gegenüber den meisten wichtigen Währungen erneut an Wert ein. Der Euro kletterte gestern erstmals seit Anfang November wieder über die Marke von 0.94. Seit der überraschend deutlichen Leitzinssenkung der SNB letzte Woche hat sich der Franken gegenüber allen G10-Währungen abgewertet. Wie lange der Effekt der Zinssenkung noch anhalten wird, muss sich zeigen. In der Vergangenheit hatten überraschende Zinsentscheide meist nur einen kurzfristigen Effekt auf den Devisenmarkt.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 70.89 pro Fass
Goldpreis: USD 2'649.83 pro Unze
Der Ölpreis der US-Sorte WTI gab zu Wochenbeginn leicht nach. Nachdem gestern erneut schwache Konjunkturdaten aus China veröffentlicht wurden, belasteten Sorgen über eine nachlassende Nachfrage des grössten Ölnachfragers den Ölpreis. Die Verluste wurden aber begrenzt durch Befürchtungen, dass die USA neue Sanktionen gegen Russland und den Iran ergreift, welche das Angebot einschränken könnten. Der Goldpreis notierte gestern seitwärts.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Einkaufsmanagerindex (Dezember)
Industrie: letzter: 49.7; erwartet: 49.5; aktuell: 48.3
Dienstleistungen: letzter: 56.1; erwartet: 55.8; aktuell: 58.5
Die Stimmungsumfrage in den USA zeigt weiterhin eine grosse Diskrepanz zwischen der Industrie und dem Dienstleistungssektor. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie hat sich wieder weiter von der Wachstumsschwelle von 50 Punkten entfernt, was bedeutet, dass sich der Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität zuletzt beschleunigt hat. Der Index für den Dienstleistungssektor liegt dagegen seit Anfang 2023 über 50 Punkten und hat im Dezember nochmals deutlich zugelegt.
Eurozone: Einkaufsmanagerindex (Dezember)
Industrie: letzter: 45.2; erwartet: 45.3; aktuell: 45.2
Dienstleistungen: letzter: 49.5; erwartet: 49.5; aktuell: 51.4
Die Stimmung der Industrieunternehmen im Euroraum ist im Dezember unverändert trüb. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global verharrt mit 45.2 Punkten deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In den beiden grössten Volkswirtschaften der Eurozone, Deutschland und Frankreich, hat sich der Rückgang in der Industrie zuletzt weiter beschleunigt. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hellte sich dagegen überraschend auf. Der Index kletterte wieder über die Expansionsschwelle.
Céline Koster
8021 Zürich
Florian Hiltpold
8021 Zürich
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