14. Januar 2025, Tägliche Marktsicht

Schweizer Aktien verlieren am Montag

Der Schweizer Aktienmarkt setzt den seit Ende Dezember eingeschlagenen Aufwärtstrend nicht fort und verzeichnet wie am Freitag erneut Verluste. Heute stehen die Umsatzzahlen von Lindt & Sprüngli im Fokus.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.76%, SPI: -0.82%, SMIM: -1.00%

Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete zu Wochenbeginn Kursrückgänge. Der Leitindex SMI schloss am Montag 0.8% tiefer als am Freitag. Hauptgründe für die Schwäche waren weiterhin die Unsicherheiten über die Handelspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump sowie schwindende Zinssenkungserwartungen, die durch einen überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht verstärkt wurden. Im Fokus stehen die US-Inflationszahlen, die am Mittwoch präsentiert werden. In der gestrigen Tagesperformance befanden sich von den 20 Blue Chips zwei Titel in der Gewinnzone, während die übrigen 18 Verluste verzeichneten. Nestlé (+0.3%) und Swisscom (+0.2%) gingen höher aus dem Handel. Unter die Verlierer mischte sich unter anderem der Hörspezialist Sonova (-1.1%). Sonova bestätigte nachbörslich seine Prognosen für das am 31. März endende Geschäftsjahr. Firmenchef Arnd Kaldowski betonte auf einer Investorenkonferenz die starke Marktresonanz auf die neuen Phonak-Hörgeräteplattformen und die verbesserte Umsatzdynamik im Audiological-Care-Geschäft. Das Unternehmen strebt somit ein Umsatzwachstum von 6% bis 9% sowie eine Steigerung des bereinigten EBITA um 7% bis 11% an. Stärker rückläufig waren die Aktien von Alcon (-1.1%), Zurich Insurance (-1.1%), ABB (-1.3%), UBS (-1.6%), Lonza (-1.7%) und Partners Group (-2.7%). Partners Group präsentiert heute nachbörslich seine verwalteten Vermögen. Die Titel des Baustoffkonzerns Holcim (-3.8%) wiesen den höchsten Tagesverlust aus. Am breiten Markt legten die Aktien von Coltene (+3.2%) und Molecular Partners (+5.8%) zu. Belastet wurden Titel wie Comet (-6.2%), Feintool (-6.6%), Kuros (-8.0%) und DocMorris (-12.2%).

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.46%, DAX: -0.41%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten im gestrigen Handelsverlauf zunächst Erholungsansätze, schlossen letztlich jedoch im Minus. Der EuroStoxx50 beendete den Handelstag 0.5% tiefer als am Freitag. Der deutsche DAX schloss 0.4% tiefer, während der französische CAC40 und der britische FTSE100 0.3% verloren. Aus Branchensicht waren die Sektoren Grundstoffe, Kommunikationsdienstleister und Energie gefragt. Verluste verbuchten unter anderem die Bereiche Industrie, Immobilien, Technologie und Gesundheit

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +0.86%, S&P500: +0.16%, Nasdaq: -0.38%

Die amerikanischen Aktienmärkte entwickelten sich nach einem durchzogenen Börsenstart mehrheitlich positiv. Die Schwäche der Technologie-Werte ging am Montag jedoch weiter. Die Märkte sind nach wie vor von Unsicherheiten geprägt, die sich aus Zoll-, Inflations- und Zinssorgen in Verbindung mit steigenden Renditen für US-Staatsanleihen ergeben. Unter den Einzeltiteln fiel Johnson & Johnson (+1.7%) auf. Der Pharmazie- und Konsumgüterhersteller kündigte die Übernahme von Intra-Cellular Therapies für USD 14.6 Mrd. an. Apple verzeichnete im letzten Quartal des vergangenen Jahres einen weltweiten Rückgang der iPhone-Verkäufe um etwa 5%, ausgelöst durch schwache Upgrades und zunehmende Konkurrenz in China. Die Aktien verloren 1.0%. Die Titel von US-Impfstoffhersteller Moderna brachen nach einer drastischen Senkung des Umsatzziels für das laufende Jahr 2025 um 16.8% ein. Moderna leidet weiterhin unter einer schwachen Nachfrage nach seinen Covid- und RSV-Impfstoffen.

Unternehmensberichte

Lindt & Sprüngli erzielte im Gesamtjahr 2024 ein starkes organisches Wachstum von 7.8% auf CHF 5.47 Mrd., trotz herausfordernder Rahmenbedingungen wie hohen Kakaopreisen und gedämpfter Konsumentenstimmung. Alle drei Regionen – Europa, Nordamerika und der Rest der Welt – trugen zum Wachstum bei. Besonders Europa verzeichnete mit 9.5% das höchste organische Wachstum, unterstützt durch zweistellige Zuwächse in Kernmärkten wie Brasilien, Japan und China. Global Retail wuchs zweistellig um 16.7%. Die Marken Lindor und Excellence erwiesen sich als Hauptwachstumstreiber. Für das abgelaufene Geschäftsjahr gibt sich das Unternehmen zuversichtlich, eine operative Gewinnmarge auf Stufe EBIT von mindestens 16% (Vorjahr: 15.6%) zu erreichen.  Für das laufende Jahr 2025 erwartet Lindt & Sprüngli ein organisches Wachstum von 7% bis 9% sowie eine weitere Steigerung der operativen Gewinnmarge von 20 bis 40 Basispunkten. Langfristig bleibt das Ziel eines organischen Umsatzwachstums von 6% bis 8% bestehen. Die Umsatzzahlen übertreffen die Analystenerwartungen.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.76%; DE: 2.61%; CH: 0.45%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährige US-Staatsanleihe zog gestern erneut leicht an, nachdem der robuste Arbeitsmarktbericht am Freitag für einen deutlichen Anstieg sorgte. Da jedoch zu Wochenbeginn keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, fehlten gestern die Impulse für grössere Bewegungen. Neue Hinweise auf die künftige Zinspolitik der US-Notenbank erhoffen sich Marktteilnehmende von den US-Konsumentenpreisen, die am Mittwoch veröffentlicht werden. In der Schweiz und Europa setzten die Zinsen ihren Aufwärtstrend gestern fort.

Währungen

Euro in Franken: 0.9386
US-Dollar in Franken: 0.9158
Euro in US-Dollar: 1.0249

Der Schweizer Franken war zu Wochenbeginn nicht gesucht und büsste gegenüber den meisten wichtigen Währungen an Wert ein. Der US-Dollar bewegte sich gestern nur wenig, nachdem er am Freitag aufgrund des robusten Arbeitsmarktbericht und der Erwartung, dass die Zinsen in den USA langsamer und weniger stark sinken werden, deutlich anstieg. Für neue Impulse dürften die US-Inflationsdaten am Mittwoch sorgen.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 78.37 pro Fass
Goldpreis: USD 2'669.34 pro Unze

Der Ölpreis setzte seinen Anstieg zu Wochenbeginn fort. Die jüngsten US-Sanktionen gegen Russland befeuern Sorgen vor einer Angebotsverknappung. Es wird befürchtet, dass durch das neuste Sanktionspaket deutlich weniger Schiffe für Öllieferungen aus Russland zur Verfügung stehen und die Frachtkosten dadurch steigen.  

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine relevanten Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Diese Woche richtet sich die Aufmerksamkeit auf die US-Inflationsdaten, die am Mittwoch publiziert werden.

Florian Hiltpold

Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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