04. November 2024, Aktienmärkte
Schwacher Oktober an den Aktienmärkten
Gedämpfte Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank und eine bislang durchwachsene Berichtssaison sorgten im Oktober für rückläufige Aktienmärkte.
Im September sorgten Zinssenkungsfantasien, die durch einen überdurchschnittlichen Senkungsschritt der US-Notenbank Fed beflügelt wurden, für eine Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten. Im Oktober machte sich jedoch die Ernüchterung wieder breit. Die Inflation in den USA stieg leicht an und auch der Arbeitsmarkt zeigte sich überraschend widerstandsfähig. Dies dämpfte die Hoffnungen auf zügige Leitzinssenkungen der Fed. Gleichzeitig stieg die Rendite des 10-jährigen US-Treasury wieder auf über 4.2% – ein Niveau, das zuletzt im Juli 2024 erreicht wurde. Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 25 Basispunkte Mitte Oktober hatte hingegen kaum Auswirkungen auf die Aktienmärkte, da sie bereits vollständig eingepreist war. Stattdessen stand die anlaufende Quartalsberichtssaison im Fokus, die bisher gemischte Reaktionen hervorrief. Gegen Monatsende belasteten negative Vorgaben aus dem US-Technologiesektor die Märkte. Trotz solider Ergebnisse konnten die hohen Erwartungen teilweise nicht erfüllt werden, was zu Gewinnmitnahmen führte.
Schweizer Aktienmarkt hinkt anderen Indizes hinterher
Der Schweizer Leitindex SMI legte seit Jahresbeginn bis Ende Oktober inklusive Dividenden um 9.3% zu und übertraf damit die Performance des breiteren SPI. Allerdings entwickelten sich die zyklischeren europäischen und insbesondere die US-Indizes besser. Während weltweit die Technologiewerte die Märkte dominierten, zeigten sich defensive Sektoren, wie diese im Schweizer Aktienmarkt vertreten sind, schwächer. Die unterdurchschnittliche Performance des Schweizer Aktienmarktes kann jedoch nicht auf alle Indexschwergewichte zurückgeführt werden. Während die Pharmariesen Roche und Novartis, die zusammen rund 31% der SMI-Gewichtung ausmachen, um jeweils über 14% zulegen konnten, machte sich vor allem die Entwicklung des Nahrungsmittelriesen Nestlé (rund 17% der Gewichtung) als Bremsklotz bemerkbar. Die Aktie verlor bis Ende Oktober 13.6%. Positiv stach der Pharmazulieferer Lonza mit einem Plus von 51.7% hervor, während der Logistikkonzern Kühne + Nagel mit einem Minus von 22.5% der schwächste SMI-Wert war.
Pharmawerte stark, Nestlé enttäuschend
Während die Pharmakonzerne Roche und Novartis operativ überzeugten, solide Wachstumszahlen präsentierten und aufgrund der guten Geschäftsentwicklung ihre Ausblicke teilweise mehrfach anhoben, enttäuschte Nestlé. In den USA trübte sich die Konsumentenstimmung ein, was den Absatz von Markenprodukten belastete. Die Konsumenten griffen vermehrt zu günstigeren Produkten, was Nestlé als Premium-Markenhersteller besonders hart traf. Der bevorstehende Kapitalmarkttag Mitte November könnte neue Impulse liefern, da vom neuen CEO Laurent Freixe strategische Schritte zur Verbesserung der operativen Entwicklung erwartet werden.
Performance der Indexschwergewichte und des SMI inkl. Dividende seit Jahresanfang
Angela Truniger
8021 Zürich
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