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18. Februar 2025, Tägliche Marktsicht
Ruhiger Auftakt in die neue Börsenwoche
Der Schweizer Aktienmarkt setzte am Montag nach kurzer Unterbrechung am vergangenen Freitag seinen Aufwärtstrend fort, allerdings fehlten feiertagsbedingt Impulse aus den USA. Heute stehen die Geschäftszahlen von ALSO, OC Oerlikon, Siegfried und BHP im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.27%, SPI: +0.21%, SMIM: -0.28%
Nach der Verschnaufpause am vergangenen Freitag konnte der Schweizer Aktienmarkt seinen Aufwärtstrend gestern wieder fortsetzen. Nach einem verhaltenen Start konnte der Leitindex SMI im Tagesverlauf zulegen und schloss 0.3% höher. Im Gegensatz musste der SMIM, welcher die 30 grössten mittelkapitalisierten Schweizer Unternehmen enthält, einen Rückgang von 0.3% hinnehmen. Insgesamt verlief der Handel aber in ruhigen Bahnen. Es wurden hierzulande keine wichtigen Unternehmenszahlen veröffentlicht und zudem blieb die US-Börse feiertagsbedingt geschlossen, weshalb auch Impulse aus Übersee fehlten. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 9 Verlierer gegenüber. Das Gewinnertableau wurde von ABB (+1.3%) angeführt, gefolgt von den Finanzwerten Swiss Life (+1.2%), UBS (+0.8%), Zurich Insurance (+0.8%) und Swiss Re (+0.7%). Ebenfalls zu den Gewinnern zählten die Aktien des Pharmaauftragsfertigers Lonza, die um 1.1% an Wert zulegten. Im Mittelfeld hielten sich Zykliker wie Holcim, Geberit und Kühne + Nagel mit Kursgewinnen zwischen 0.2% und 0.8%. Die Verliererseite führte der Hörgerätehersteller Sonova (-1.2%) an, der unter einer Ratingrückstufung litt. Ebenfalls unter Druck standen die Aktien von Swisscom und Sika (je -0.8%), Givaudan (-0.4%) sowie Logitech (-0.2%). Bei den Schwergewichten sorgte Novartis (+0.4%) für Unterstützung, während Roche und Nestlé (je -0.1%) sich leicht negativ zeigten. Am breiten Markt fiel Sandoz (-3.7%) auf. Bei den Aktien des Generikaherstellers ist es nach dem starken Kursanstieg in den vergangenen Monaten zu Gewinnmitnahmen gekommen. Positive Analystenkommentare sorgten bei ams-OSRAM (+8.4%) für einen deutlichen Anstieg. Die Aktien des schwer angeschlagenen Solarunternehmens Meyer Burger (-8.4%) sackten hingegen ab, nachdem die Fälligkeit der Brückenfinanzierung um eine weitere Woche verlängert werden konnte.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.48%, DAX: +1.26%
An den europäischen Aktienmärkten glückte der Auftakt in die neue Handelswoche. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 stieg um 0.5% an und verzeichnete damit ein neues Allzeithoch. Noch stärker avancierte der deutsche DAX (+1.3%), gefolgt vom italienischen FTSE MIB (+0.9%) und dem britischen FTSE100 (+0.4%). Die Marktteilnehmer bleiben optimistisch hinsichtlich eines positiven Ausgangs der Handelskonflikte zwischen den USA und anderen Ländern. Zudem hält die Hoffnung auf eine Lösung des Ukraine-Krieges an. Aus Sektorensicht schwangen die zyklischen Bereiche Industrie und Finanzen obenauf, gefolgt von Gesundheit und Technologie. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die Bereiche Immobilien, Versorger und Energie. Insbesondere Rüstungsaktien waren gefragt, da die westlichen Staaten Europas zunehmend realisieren, dass sie deutlich mehr Geld in ihre Verteidigungsfähigkeit stecken müssen. Rheinmetall (+14.0%), BAE Systems (+9.0%), Leonardo (+8.1%), Thales (+7.8%) und Safran (+2.5%) konnten allesamt deutliche Kursgewinne verzeichnen.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: geschlossen, S&P500: geschlossen, Nasdaq: geschlossen
Die amerikanischen Aktienmärkte blieben gestern aufgrund des Feiertags «President’s Day» geschlossen.
Unternehmensberichte
ALSO publizierte heute Morgen das gesamte Zahlenset zum abgelaufenen Geschäftsjahr, nachdem das Unternehmen bereits im Januar 2025 gewisse Eckdaten veröffentlicht hatte. Der Umsatz sank um 4.5% auf EUR 9.51 Mrd. und der operative Gewinn auf Stufe EBITDA kam bei EUR 234.1 Mio. zu liegen, was einem Rückgang von 5.3% entspricht. Die entsprechende Marge betrug unverändert 2.5%. Unter dem Strich blieb ein um 7.1% tieferer Reingewinn von EUR 115.3 Mio. Die Rendite auf dem Kapital erreichte 29.6% nach 25.7% im Geschäftsjahr 2023. Den Aktionären soll wie bereits angekündigt eine höhere Dividende ausgeschüttet werden. ALSO schlägt der Generalversammlung eine Dividende von CHF 5.10 pro Aktie vor (2023: CHF 4.80 pro Aktie). Zudem wurden weitere Aktienrückkäufe in der Höhe von EUR 120 Mio. angekündigt. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen positiv und prognostiziert ein EBITDA zwischen EUR 285 und EUR 325 Mio. Die Kapitalrendite (ROCE) soll bei über 17% zu liegen kommen. Auch mittelfristig sieht ALSO eine bessere Zukunft und erhöht die Mittelfristziele. In drei bis fünf Jahren prognostiziert das Management ein EBITDA zwischen EUR 425 und EUR 525 Mio. (bisher: EUR 350 bis EUR 450 Mio.). Die Kapitalrendite sieht das Unternehmen jedoch tiefer. Neu wird ein ROCE von über 25% prognostiziert, bisher sah man diesen bei über 30%. Mit den publizierten Zahlen hat ALSO die Markterwartungen beim EBITDA und Reingewinn verfehlt, hingegen bei der Ausschüttung positiv überrascht.
OC Oerlikon gab heute Morgen das Zahlenset zum Geschäftsjahr 2024 bekannt. Der Umsatz lag bei CHF 2.37 Mrd., was einem Rückgang von 11.9% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Organisch, d.h. ohne Einfluss von Akquisitionen und Fremdwährungen lag der Rückgang bei 10.1%. Auch der Auftragseingang sank um 3.5% auf CHF 2.37 Mrd. Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) betrug CHF 393 Mio., nachdem dieser im Geschäftsjahr 2023 noch bei CHF 444 Mio. gelegen hatte. Die entsprechende Marge konnte hingegen leicht auf 16.6% erhöht werden (2023: 16.5%). Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von CHF 72 Mio., nach CHF 23 Mio. im Vorjahr. Das Management schlägt der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von CHF 0.20 je Aktie vor. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert OC Oerlikon einen stabilen bis leicht steigenden Umsatz zu konstanten Währungen. Die bereinigte EBITDA-Marge soll bei rund 15.5% zu liegen kommen. OC Oerlikon erfüllt die Markterwartungen in etwa beim Auftragseingang und übertrifft bei Umsatz und Betriebsgewinn.
Der Pharmazulieferer Siegfried verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen leicht höheren Umsatz von CHF 1.29 Mrd. (+1.8%). In Lokalwährungen wuchs der Umsatz sogar um 3.0%. Der Betriebsgewinn (Core-EBITDA) stieg um 4.5% auf CHF 285.6 Mio. Die entsprechende Marge kam bei 22.1% zu liegen (2023: 21.5%). Siegfried teilte mit, dass sie die höhere Profitabilität dank Effizienzsteigerungen, aktivem Portfoliomanagement und einem starken Fokus auf operative Exzellenz erreichen konnten. Dies, obwohl die sehr lukrativen Geschäfte mit den Herstellern von Corona-Impfungen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 wegfielen. Siegfried erhöht die Dividende um 20 Rappen auf CHF 3.80 pro Aktie. Zudem sieht das Unternehmen einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 10 vor. Für das Geschäftsjahr 2025 peilt Siegfried ein Umsatzwachstum in lokalen Währungen im mittleren einstelligen Prozentbereich an und stellt eine Kern-EBITDA-Marge von über 22% in Aussicht. Beim Umsatz und Ausblick hatte der Markt leicht mehr erwartete, während die Marge in etwa getroffen wurde.
Gestern gab der Bergbaukonzern BHP die Zahlen zum verschobenen 1. Halbjahr 2025 (per Ende Dezember 2024) bekannt. Der Umsatz sank von USD 27.23 Mrd. in der Vorjahresperiode auf USD 25.18 Mrd. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA betrug USD 12.4 Mrd., was einem Rückgang von 12.9% im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 entspricht. Die EBITDA-Marge lag bei 51.1%. Der Nettogewinn betrug USD 4.42 Mrd. gegenüber USD 927 Mio. vor einem Jahr. Der Gewinn je Aktie aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen betrug USD 0.87 nach USD 0.18 im 1. Halbjahr 2024. Zudem gab BHP bekannt, die Dividende von USD 0.72 auf USD 0.50 zu kürzen. Insgesamt zeigte sich das Management aber optimistisch hinsichtlich der Nachfrage nach seinen Produkten. Sie sehen erste Erholungstendenzen in China, eine widerstandsfähige wirtschaftliche Entwicklung in den USA und ein starkes Wachstum in Indien. BHP bestätigt die Prognosen für das Gesamtjahr. Mit dem Zahlenset trifft BHP in etwa die Markterwartungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.51%; DE: 2.49%; CH: 0.43%
Die Kapitalmärkte in den USA blieben gestern aufgrund eines Feiertages geschlossen. Die Zinsen in Europa stiegen gestern an, da Bedenken über eine steigende Verschuldung infolge höherer Verteidigungsausgaben zunahmen. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe verzeichnete ein Plus von 6 Basispunkten, die Rendite des 10-jährigen Eidgenossen stieg um 3 Basispunkte.
Währungen
Euro in Franken: 0.9442
US-Dollar in Franken: 0.9026
Euro in US-Dollar: 1.0461
An den Devisenmärkten verlief der Start in die Woche ruhig. Kursbewegende Impulse aus den USA fehlten, daher bewegten sich die wichtigen Währungspaare nur wenig. Für etwas Verunsicherung sorgte die Sicherheitskonferenz in München. Der Euro büsste wegen Befürchtung vor einer höheren Verschuldung in Europa an Wert ein. Auch der Schweizer Franken war gestern nicht gefragt.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 71.50 pro Fass
Goldpreis: USD 2'913.63 pro Unze
Der Ölpreis der US-Sorte West Texas Intermediate stieg zum Wochenstart leicht an und zeigte damit eine Gegenbewegung, nachdem er aufgrund der Hoffnungen auf Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges zuletzt unter Druck stand. Auch der Goldpreis legte gestern zu und nähert sich damit bereits wieder seinem Allzeithoch, das vor einer Woche erreicht wurde.
Wirtschaft und Konjunktur
Schweiz: Bruttoinlandsprodukt QoQ (4. Quartal)
letzte: 0.2%; erwartet: 0.3%; aktuell: 0.4%
Die Schweizer Wirtschaft ist im vierten Quartal 2024 gemäss der Schnellschätzung sportevent-bereinigt um 0.4% gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Zum Wachstum trugen sowohl die Industrie als auch der Dienstleistungssektor bei. Über das gesamte Jahr 2024 ist die Schweizer Wirtschaft um 0.8% gewachsen und damit weniger als im Vorjahr (1.2%) und auch als im langjährigen Durchschnitt (1.8%).
Anja Felder
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8021 Zürich
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Céline Koster
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8021 Zürich
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