18. März 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

Positiver Auftakt in die neue Börsenwoche

Der Schweizer Aktienmarkt knüpfte gestern an den positiven Freitag an. Der SMI schloss wieder über 13’000 Punkten.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +1.09%, SPI: +1.06%, SMIM: +0.96%

Der Schweizer Aktienmarkt startete mit leichten Gewinnen in die neue Handelswoche und konnte diese im Laufe des Tages stetig ausbauen. Der Leitindex SMI konnte damit die Marke von 13'000 Punkten wieder zurückerobern und schloss 1.1% höher. Insbesondere die defensiven Schwergewichte sorgten für deutliche Unterstützung. Die gestern Nachmittag publizierten Daten zur US-Konjunktur zeigten ein schwächeres Wachstum der Einzelhandelsumsätze als erwartet, während die Stimmung in der Industrie deutlich in den negativen Bereich fiel. Die Abschwächung der US-Konjunktur dämpfte zumindest die Inflationssorgen leicht. Der Fokus der Anleger richtet sich nun vor allem auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am morgigen Mittwoch. Es wird nicht mit einer Veränderung der Zinsen gerechnet, aber die Äusserungen des Notenbank-Chefs Jerome Powell bezüglich des weiteren Zinspfades werden mit Spannung erwartet. Neben der Fed werden in dieser Woche sieben weitere Zentralbanken, darunter die Schweizerische Nationalbank am Donnerstag, ihre Zinsentscheidungen treffen. Von den 20 SMI-Titeln verzeichneten 16 Gewinne, während 4 Verluste hinnehmen mussten. An der Tabellenspitze stand der Pharmariese Novartis (+2.3%) und auch Konkurrentin Roche (+1.7%) legte klar zu. Unterstützung erhielt der SMI auch vom dritten Schwergewicht Nestlé (+1.2%), das wieder leicht über der Marke von CHF 90 schloss. Ebenfalls deutlich höher schlossen die Aktien von Lonza (+2.1%) und UBS (+1.9%). Die Grossbank publizierte gestern ihren Geschäftsbericht und damit den viel diskutierten Lohn von CEO Sergio Ermotti. Gesucht waren gestern auch die Versicherer. Swiss Life, Swiss Re und Zurich Insurance legten zwischen 0.7% und 1.2% zu. Das Schlusslicht war der Luxusgüterkonzern Richemont (-1.7%), der unter der allgemeinen Branchenschwäche litt. Ebenfalls auf dem Verkaufszettel standen Geberit (-0.7%), Sika und Logitech (je -0.3%). Auf dem breiten Markt fielen die Halbleiterzulieferer Ams-Osram (+1.8%), VAT (+2.3%) sowie U-Blox (+6.8%) positiv auf, welche von einem ermutigenden Artikel zum DRAM-Markt (Dynamic Random Access Memory) profitierten. U-Blox vermeldete gestern zudem, dass ein Käufer für sein Cellular-Geschäft gefunden werden konnte. Vom jüngsten Kursrutsch nach den Geschäftszahlen 2024 und der angekündigten Kapitalerhöhung erholten sich die Aktien von DocMorris (+7.2%).

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.77%, DAX: +0.73%

Die europäischen Aktienmärkte knüpften ebenfalls an die positiven Tendenzen vom vergangenen Freitag an und notierten in der Gewinnzone. Der spanische IBEX35 schloss 1.1% höher, während der italienische FTSE MIB sowie der EuroStoxx50 um 1.0% bzw. 0.8% avancierten. Der Blick der Anleger geht heute Dienstag Richtung Deutschland, wo das milliardenschwere Finanzpaket im Bundestag zur Abstimmung kommt. Am kommenden Freitag muss auch im Bundesrat noch darüber abgestimmt werden. In beiden Fällen ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Auf Sektorenebene konnten alle Bereiche zulegen. An der Tabellenspitze notierten die Branchen Gesundheit, Energie und Finanzen. Schlusslicht waren hingegen die Sektoren Zyklischer Konsum, Grundstoffe sowie Industrie.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +0.85%, S&P500: +0.64%, Nasdaq: +0.31%

Auch an den amerikanischen Aktienmärkten setzten sich die jüngste Erholungstendenzen fort. Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten liessen die Hoffnungen auf bald wieder sinkende Zinsen aufkeimen. Der Leitindex Dow Jones ging 0.9% höher aus dem Handel. Der marktbreite S&P500 schloss 0.6% höher und der technologielastige Nasdaq gewann 0.3% dazu. Mit Kursgewinnen von 6.8% bzw. 3.6% konnten sich die Halbleiterhersteller Intel und AMD positiv in Szene setzen, während Konkurrent Nvidia 1.8% an Wert verlor. Einen deutlichen Kursrückgang von 4.8% musste der Elektroautohersteller Tesla hinnehmen. Auf Sektorenebene litt lediglich der Bereich Zyklischer Konsum unter Abgabedruck. Überdurchschnittlich zeigten sich die Sektoren Immobilien, Energie, Basiskonsumgüter und Industrie.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.30%; DE: 2.82%; CH: 0.67%

Zum Wochenstart publizierte Konjunkturdaten aus den USA verstärkten die Signale für eine sich abschwächende Wirtschaft. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe sank gestern zunächst deutlich. Am Abend setze jedoch eine Gegenbewegung ein und sie schloss schlussendlich nur einen Basispunkt tiefer. Auch in Europa gaben die Renditen nach. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe und die Rendite der 10-jährigen Schweizer Eidgenossenanleihe sanken jeweils um 6 Basispunkte und zeigten damit eine Gegenbewegung zum jüngsten Anstieg.

Währungen

Euro in Franken: 0.9618
US-Dollar in Franken: 0.8812
Euro in US-Dollar: 1.0916

Der US-Dollar wurde gestern von schwachen Konjunkturdaten belastet. Diese schürten Hoffnungen auf eine tiefere Inflation und Zinssenkungen in den USA. Folglich war der Greenback zum Wochenstart nicht gefragt und büsste gegenüber den meisten wichtigen Währungen an Wert ein. Das Währungspaar EUR/CHF mäanderte im Tagesverlauf um die Marke von 0.962. Diese Woche stehen die Zinsentscheide der Fed am Mittwoch und der Schweizerischen Nationalbank am Donnerstag im Fokus der Devisenmärkte.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 67.92 pro Fass
Goldpreis: USD 3’017.30 pro Unze

Der Ölpreis erhielt gestern zunächst Unterstützung von unerwartet guten Konjunkturdaten aus China sowie der Ankündigung der chinesischen Regierung, den Konsum unterstützen zu wollen. Im Tagesverlauf belasteten jedoch schwache Konjunkturdaten aus den USA, so dass der Ölpreis einen Teil der Gewinne wieder einbüsste. Der Goldpreis setze seinen Anstieg gestern fort und kletterte über die Marke von 3'000 US-Dollar pro Unze.

Wirtschaft und Konjunktur

USA: Empire Manufacturing Index (März)
letzter: -20.0; erwartet: -1.9; aktuell: 5.7

Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe der Region New York hat sich im Februar deutlich verschlechtert, da die Auftragseingänge und Auslieferungen abnahmen. Die Unternehmen zeigen sich auch für die kommenden Monate weniger optimistisch. Der Empire State Index gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA.

USA: Detailhandelsumsätze (Februar)
letzter: -1.2%; erwartet: 0.6%; aktuell: 0.2%

Nach dem schwachen Jahresstart haben sich die Einzelhandelsumsätze in den USA im Februar leicht positiv entwickelt. Mit einem Plus von 0.2% stiegen sie allerdings weniger stark als erwartet. Ohne die volatilen Autoverkäufe stieg der Umsatz im Detailhandel um 0.3%, was so erwartet wurde. Die Detailhandelsumsätze liefern Hinweise auf die Entwicklung des privaten Konsums, der in den USA ein wichtiger Wachstumstreiber ist.

Céline Koster

Portraitfoto von Céline Koster,  bei der St.Galler Kantonalbank
Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Anja Felder

Portraitfoto von Anja Felder,  bei der St.Galler Kantonalbank
Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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