22. Januar 2025, Tägliche Marktsicht

Positive US-Märkte nach Trumps Amtsantritt

Nach der Amtseinführung von Donald Trump starten die US-Märkte positiv in die aufgrund eines Feiertags verkürzte Handelswoche. In der Schweiz legte heute Morgen Barry Callebaut die Quartalszahlen vor.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.61%, SPI: +0.72%, SMIM: +1.05%

Der Schweizer Aktienmarkt drehte am Nachmittag nach oben und schloss höher. US-Präsident Donald Trump sorgte bereits in den ersten Stunden seiner Amtszeit für einen regen Nachrichtenfluss. So leitete er unter anderem den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen und der Weltgesundheitsorganisation ein und kündete erneut Strafzölle, konkret gegen Kanada und Mexiko, an. Der Leitindex SMI schloss 0.6% höher. Von den 20 grosskapitalisierten Aktien schlossen 16 mit einem positiven Vorzeichen, während vier unter Abgaben litten. Angeführt wurde das Tableau von Logitech (+2.0%), Alcon (+1.9%) sowie Sonova (+1.5%). Tagesverlierer waren UBS (-0.7%), Geberit (-0.2%) und Sika (-0.1%). Im breiten Markt standen nach Präsentation der Jahreszahlen Ascom (-19.2%) und DocMorris (-4.2%) unter Abgabedruck. Der Kommunikationsspezialist Ascom enttäuschte mit den vorläufigen Zahlen und lag unter den Markterwartungen. Vor allem wurde mit dem rückläufigen Umsatz und EBITDA einmal mehr der eigene Ausblick verfehlt. Auch bei der Versandapotheke DocMorris lagen die Zahlen unter den Analystenerwartungen und beim Wachstum der verschreibungspflichtigen Medikamente klar hinter dem Konkurrenten Redcare. Nach oben ging es hingegen bei der Aktie von ALSO (+6.3%), obwohl das Unternehmen eine Gewinnwarnung veröffentlichte und den angestrebten EBITDA von EUR 265 bis 305 Mio. mit EUR 230 bis 240 Mio. klar verfehlte. Stark avancierte auch die Aktie von Komax (+19.7%) nach Umsatz- und Auftragseingangszahlen die besser als angekündet ausfielen.  

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.03%, DAX: +0.25%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich uneinheitlich. Während der spanische IBEX35 (-0.1%) und der italienische FTSE MIB (-0.2%) leichte Abgaben verzeichneten, konnten der länderübergreifende EuroStoxx50 (+0.03%), der deutsche DAX (+0.3%), der französische CAC40 (+0.5%) und der britische FTSE100 (+0.3%) leicht zulegen. Aus Branchensicht notierten die Bereiche Gesundheit, zyklischer Konsum und Industrie an der Tabellenspitze. Unterdurchschnittlich zeigten sich die Sektoren Energie, Technologie und Grundstoffe.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +1.24%, S&P500: +0.88%, Nasdaq: +0.64%

Die US-Aktienmärkte starteten nach dem «Martin Luther King Day» positiv in die verkürzte Handelswoche. Der Leitindex DowJones legte um 1.2% zu und der breiter gefasste S&P500 gewann 0.9% hinzu. Für den technologielastigen Nasdaq ging es 0.6% nach oben. Neben der Amtseinführung des US-Präsidenten Trump stand die Berichtssaison im Fokus. Der Industriekonzern 3M legte dank einer starken Entwicklung im 4. Quartal um 3.3% zu. Unter Abgabedruck stand hingegen Walgreens (-9.9%), nachdem bekannt wurde, dass das US-Justizministerium eine Klage gegen das Unternehmen eingereicht hat. Ebenfalls unter Druck standen die Aktien von Apple (-4.0%) nach kritischen Meldungen zu den iPhone-Verkäufen in China. Nach Börsenschluss vermeldete der Streaming Anbieter Netflix ein Rekordplus von 19 Mio. an neuen Nutzern gewonnen zu haben, was klar über den Analystenerwartungen lag. Der Quartalsgewinn stieg innert Jahresfrist von USD 938 Mio. auf USD 1.87 Mrd. Im nachbörslichen Handel legten die Netflix-Aktien um 14% zu. Auf Sektorenstufe waren die Bereiche Industrie, Immobilien und Gesundheit gefragt. Als einzige Branche notierte Energie im Minus.

Unternehmensberichte

Der weltgrösste Schokoladenproduzent Barry Callebaut hat im 1. Geschäftsquartal 2024/25 mit 565'238 Tonnen 2.7% weniger Volumen umgesetzt als in der Vorjahresperiode. In Schweizer Franken nahm der Umsatz um 53.9% auf CHF 3.45 Mrd. zu, da die gestiegenen Kakaopreise an die Kunden weiterverrechnet werden. In Lokalwährung lag das Plus bei 63.1%. Mit den Volumenzahlen verfehlte Barry Callebaut die Analystenerwartungen. Für das Gesamtjahr 2024/25 wurde das eigene Volumenziel nach unten angepasst. Neu wird ein Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet (zuvor: konstante Entwicklung). Für den adjustierten operativen Gewinn wird unverändert ein zweistelliges Wachstum erwartet.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.59%; DE: 2.51%; CH: 0.33%

Nach dem feiertagsbedingten langen Wochenende an den US-Kapitalmärkten blieben die Zinsen gestern stabil. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe startete tiefer, stieg jedoch im Tagesverlauf an. Wichtige Wirtschaftsdaten, die für Impulse hätten sorgen können, standen nicht auf der Agenda. Ab Mitte nächster Woche werden die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank ihre geldpolitische Lagebeurteilung bekannt geben.

Währungen

Euro in Franken: 0.9445
US-Dollar in Franken: 0.9068
Euro in US-Dollar: 1.0416

Die jüngsten Diskussionen über die Zollpolitik des neu vereidigten US-Präsidenten Donald Trump haben zu Schwankungen am Devisenmarkt geführt, jedoch ohne klaren Trend. Der US-Dollar verlor infolge von Spekulationen, dass die neuen Zollpläne verzögert umgesetzt werden könnten, einen Teil seiner früheren Gewinne.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 75.68 pro Fass
Goldpreis: USD 2'756.27 pro Unze

Seit Wochenbeginn ist der Goldpreis um 2% gestiegen und hat damit den höchsten Stand des laufenden Jahres erreicht. Dazu dürfte auch die Unsicherheit über die noch nicht klar definierten Zollpläne der neuen US-Regierung beigetragen haben. Mit dem aktuellen Anstieg nähert sich das Edelmetall wieder dem Allzeithoch von knapp 2'800 US-Dollar pro Feinunze, das im Oktober letzten Jahres erreicht wurde.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine wichtigen Wirtschaftsdaten veröffentlicht.

Tobias Kistler

Senior Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Daniel Wachter

Senior Strategieanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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