25. Februar 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

Nestlé stützt SMI

Der Schweizer SMI erreichte gestern während dem Handel ein neues Allzeithoch, konnte dieses aber bis Handelsschluss nicht halten und ging letztlich unverändert aus dem Handel. Heute stehen die Jahresberichte von dormakaba, PSP und SIG im Fokus.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.04%, SPI: -0.07%, SMIM: -0.48%

Der Schweizer Aktienmarkt startete zunächst mit Kursgewinnen in die neue Börsenwoche und markierte zeitweise eine neue Rekordmarke bei über 13'000 Punkten. Diese konnte er aber nicht bis Handelsschluss halten und die Kursgewinne bröckelten nach und nach ab. Der Leitindex SMI schloss praktisch unverändert. Von den 20 Blue Chips im SMI hielten sich die Gewinner und Verlierer die Waage. Für Unterstützung sorgte der Nahrungsmittelmulti Nestlé, welcher an der Spitze des SMI um 3.2% zulegte und damit seinen jüngsten Aufwärtstrend fortsetzte. Ein positiver Analystenkommentar sorgte für Unterstützung. Die Pharmaschwergewichte Novartis (+0.3%) und Roche (-0.1%) notierten wenig verändert. Daneben schwangen aber auch Givaudan (+2.0%), Kühne + Nagel (+1.5%) und Zurich Insurance (+1.1%) obenauf. Auf der Verliererseite stand der Technologiekonzern ABB mit einem Minus von 4.7%. Daneben verloren auch die zyklischen Aktien von Partners Group (-3.8%), Sika (-2.3%) und Holcim (-1.3%) deutlich an Wert. ABB und andere Unternehmen, die in Rechenzentren engagiert sind, mussten gestern Verluste hinnehmen, nachdem berichtet wurde, dass Microsoft die Mietverträge mit einigen Rechenzentrumsbetreibern wegen möglicher Überkapazitäten kürzen soll. Am breiten Markt stand der Lüftungsspezialist Belimo (-7.7%) auf der Verkaufsliste. Das Zahlenset fiel zwar besser als erwartet aus, der Ausblick blieb jedoch leicht hinter den Erwartungen zurück, was die Anleger zu Gewinnmitnahmen veranlasste. Belimo konnte den Umsatz um 9.9% auf CHF 943.9 Mio. steigern, was einem neuen Rekordniveau entspricht. Höhere Absatzvolumen, ein verbesserter Produkte- und Kundenmix sowie positive Preiseffekte konnten negative Währungseinflüsse mehr als kompensieren. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 18.8% auf CHF 181.1 Mio., was einer 140 Basispunkte höheren EBIT-Marge von 19.2% entspricht. Unter dem Strich resultierte ein 7.2% höherer Reingewinn von CHF 146.7 Mio. Das Management schlägt der Generalversammlung eine Dividendenerhöhung um CHF 1 auf CHF 9.50 je Aktie vor. Für 2025 geht der Konzern von einem Umsatzwachstum in Lokalwährung leicht über dem 5-Jahresdurchschnitt aus. Die EBIT-Marge soll innerhalb der kommunizierten Bandbreite von 18% bis 20% liegen.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.39%, DAX: +0.62%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich gestern von der uneinheitlichen Seite. Während der französische CAC40 (-0.8%) Kursverluste verzeichnete und auch der länderübergreifende EuroStoxx50 (-0.4%) Abgaben vorwies, konnte der deutsche DAX um 0.6% zulegen. Im Fokus stand die Bundestagswahl in Deutschland, welche Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung in Deutschland schürte und den deutschen Aktien Auftrieb verlieh. Auf Sektorensicht zeigte sich ein defensives Bild. Gefragt waren Werte in den Sektoren Versorger, nichtzyklischer Konsum und Kommunikationsdienste. Unter Abgabedruck standen die Sektoren Zyklischer Konsum, Grundstoffe und Industrie. An der Spitze des DAX stand der Rüstungskonzern Rheinmetall mit einem Plus von 6.4%. Ein Ratinghochstufung sorgte für Unterstützung. Daneben waren der Versorger RWE (+3.8%) und der Immobilienkonzern Vonovia (+3.3%) gefragt. Unter Abgabedruck standen unter anderem die Industriewerte Siemens Energy (-4.0%), Siemens Healthineers (-2.2%) und Siemens (-1.5%). Die Berichte, wonach Microsoft aufgrund von Überkapazitäten im Markt einige Mietverträge für Rechenzentren reduzieren will, setzten Unternehmen wie Siemens Energy und Schneider Electric (-6.9%), die einen gewissen Umsatzanteil in diesem Bereich erwirtschaften, unter grösseren Abgabedruck.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +0.08%, S&P500: -0.50%, Nasdaq: -1.21%

Die US-Aktienmärkte zeigten sich zu Wochenanfang von der verhaltenen Seite. Die Indizes knüpften mehrheitlich an die schwache Vorwoche an. Einzig der US-Leitindex DowJones gewann mit 0.1% minim hinzu. Der marktbreite S&P500 (-0.5%) und der technologielastige Nasdaq (-1.2%) büssten hingegen weiter an Wert ein. Aus Branchensicht waren die Bereiche Gesundheit, Finanzen und Immobilien gefragt. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die wirtschaftssensitiven Bereiche Technologie, Zyklischer Konsum und Kommunikationsdienste. Im Fokus der Anleger steht diese Woche das Jahresergebnis von Nvidia, welches am Mittwoch nach Börsenschluss publiziert wird. Dieses gilt als Pulsmesser für die weitere Entwicklung bei den Magnificent 7. Der Chiphersteller Nvidia (-3.1%) büsste zum Wochenanfang weiter an Wert ein und knüpfte damit an die Verluste von Freitag an. Amazon (-1.8%) war im gestrigen Umfeld ebenfalls nicht gefragt. Daneben gab auch der Einzelhändler Walmart (-1.2%) nach dem schwachen Zahlenset vom vergangenen Donnerstag weiter nach. Auf der anderen Seite konnte sich der Sportartikelhersteller Nike (+4.9%) positiv in Szene setzen. Eine Ratinghochstufung eines Brokers gab der Aktie Aufwind.

Unternehmensberichte

Der Verpackungsspezialist SIG konnte 2024 den Umsatz um 3.0% auf EUR 3.33 Mrd. steigern. Die meisten Regionen trugen zum Wachstum bei, einzig die Region Americas war leicht rückläufig. Innerhalb der Segmente konnte der Umsatz im Kartongeschäft um 4.6% auf EUR 2.75 Mrd. gesteigert werden, während die Umsätze bei Bag-in-Boxes um 4% auf EUR 579.6 Mio. rückläufig waren. Der adjustierte EBITDA lag 2.1% über dem Vorjahr bei EUR 819.5 Mio., was einer 30 Basispunkte tieferen EBITDA-Marge von 24.6% entspricht. Höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie negative Währungseffekte waren dafür verantwortlich. Insgesamt nahm der Reingewinn um 20% ab und lag noch bei CHF 194.5 Mio. SIG stellt für 2025 ein Umsatzwachstum zu konstanten Währungen zwischen 3% und 5% in Aussicht und peilt eine adjustierte EBITDA-Marge zwischen 24.5% und 25.5% an. Die Mittelfristziele wurden bestätigt. Der Generalversammlung wird eine um 1 Rappen höhere Dividende von CHF 0.49 je Aktie vorgeschlagen, die aus den Kapitaleinlagenreserven bezahlt wird. SIG trifft beim Umsatz und der Dividende die Erwartungen und liegt beim adjustierten EBITDA darüber. Der Ausblick bleibt hingegen leicht unter den Erwartungen der Analysten.

Der Schliesstechniker dormakaba veröffentliche heute Morgen ein Update zum 1. Halbjahr 2024/25. Das organische Umsatzwachstum lag bei 5.1% und war vor allem volumengetrieben (+3.3%), während Preiserhöhungen 1.8% dazu beitrugen und negative Währungseffekte mit -1.6% zu Buche schlugen. Der Umsatz kam 3.3% höher bei CHF 1.42 Mrd. zu liegen. Der adjustierte EBITDA erhöhte sich um 7.7% auf CHF 216.1 Mio., was einer 60 Basispunkte höheren adjustierten EBITDA-Marge von 15.2% entspricht. Die Margenverbesserung wurde vor allem durch operationelle Effizienzsteigerungen unterstützt. Unter dem Strich konnte der Reingewinn nahezu verdoppelt werden und lag bei CHF 96.7 Mio., nach CHF 48.5 Mio. in der Vorjahresperiode. Der Ausblick für das Gesamtjahr wird teilweise erhöht. Das organische Umsatzwachstum wird weiterhin zwischen 3% und 5% erwartet, während die adjustierte EBITDA-Marge neu bei rund 15.5% gesehen wird (zuvor: mindestens 15%). dormakaba konnte mit dem Zahlenset die Erwartungen übertreffen.

Der Immobilienkonzern PSP Swiss Property konnte den Liegenschaftsertrag im Jahr 2024 um 5.4% auf CHF 350 Mio. steigern. Der Betriebsgewinn ohne Liegenschaftserfolg (EBITDA) stieg um 2.4% auf CHF 304.9 Mio. Ohne Neubewertungen der Liegenschaften blieb ein 31.7% tieferer Reingewinn von CHF 231.8 Mio. Im Vorjahr hatte die Auflösung von latenten Steuern für einen positiven Einmaleffekt gesorgt. Der Reingewinn inklusive Neubewertungen lag 80.6% über dem Vorjahr bei CHF 374.9 Mio., was vor allem Portfolioaufwertungen zuzuschreiben war. Die Leerstandsquote konnte um 40 Basispunkte auf 3.2% gesenkt werden. Die Eigenkapitalquote konnte um 120 Basispunkte auf 54.5% verbessert werden. Der Generalversammlung wird eine 5 Rappen höhere Dividende von CHF 3.90 je Aktie vorgeschlagen. Fürs 2025 erwartet PSP einen EBITDA vor Neubewertungen von rund CHF 300 Mio., während die Leerstandsquote bei 3.5% zu liegen kommen soll. PSP erfüllt in etwa die Erwartungen der Analysten. Beim Ausblick hätten sich die Marktteilnehmer aber etwas mehr erhofft.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.38%; DE: 2.48%; CH: 0.49%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe gab zum Wochenstart leicht nach. Mangels wichtiger Konjunkturdaten fehlten allerdings die Impulse für grössere Bewegungen. Ebenfalls leicht nach unten bewegte sich gestern die Rendite der 10-jährigen Eidgenossenanleihe. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe stieg im gestrigen Tagesverlauf leicht an.

Währungen

Euro in Franken: 0.9398
US-Dollar in Franken: 0.8973
Euro in US-Dollar: 1.0474

Der Euro profitierte gestern Morgen zunächst vom Wahlsieg der Unionsparteien und der Hoffnung auf eine stabilere Regierung in Deutschland. Er gab seine Gewinne jedoch im Tagesverlauf grösstenteils wieder ab. Schlussendlich schloss die Gemeinschaftswährung sowohl gegenüber dem Schweizer Franken als auch dem US-Dollar praktisch unverändert.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 71.05 pro Fass
Goldpreis: USD 2'935.36 pro Unze

Der Goldpreis erreichte gestern ein weiteres Rekordhoch. Das gelbe Edelmetall profitiert weiterhin von der durch die US-Politik ausgelösten Unsicherheit. Gold-ETFs erzielten in den vergangenen Wochen die höchsten Mittelzuflüsse seit dem Jahr 2022, was die grosse Nachfrage nach Gold zeigt. Der Ölpreis der US-Sorte West Texas Intermediate stieg zum Wochenstart um 0.5% an. Spekulationen, wonach eine stillgelegte Pipeline vom Irak in die Türkei wieder in Betrieb genommen wird, bewegten den Markt kaum.

Wirtschaft und Konjunktur

Eurozone: Inflation YoY (Januar)
letzter: 2.4%; erwartet: 2.5%; aktuell: 2.5%

Die Inflation in der Eurozone stieg im Januar gemäss der zweiten Schätzung auf 2.5% und lag damit etwas höher als noch im Dezember. Damit hat sich die Preisdynamik bereits den vierten Monat in Folge wieder beschleunigt. Der Anstieg ist unter anderem auf höhere Energie- und Dienstleistungspreise zurückzuführen. Die Kerninflation liegt bei 2.7% und ist damit seit September stabil.

Deutschland: Ifo Geschäftsklima (Februar)
letzte: 85.2; erwartet: 85.8; aktuell: 85.2

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt trüb. Der ifo Geschäftsklimaindex verharrte im Februar bei 85.2 Punkten. Während die Unzufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage zugenommen hat, fielen die Erwartungen etwas weniger pessimistisch aus. Insbesondere in der Industrie hellten sich die Erwartungen merklich auf, blieben aber insgesamt negativ. 

Céline Koster

Portraitfoto von Céline Koster,  bei der St.Galler Kantonalbank
Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Angela Truniger

Portraitfoto von Angela Truniger,  bei der St.Galler Kantonalbank
Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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