11. März 2025, Meine Anlagewelt | Rohstoffe
Marktvolatilität nützt Gold
Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis in US-Dollar um weitere 10% zugelegt. In einem nervösen Marktumfeld liegt das Edelmetall auf Schlagdistanz zu seinem Allzeithoch.
Im Laufe der ersten zehn Wochen des Jahres zeigte der Goldpreis eine robuste Performance und liegt nach einem Anstieg von 27% im Vorjahr erneut 10% im Plus. Nach einer Konsolidierungsphase hat sich das Edelmetall wieder seinem Rekordhoch von Ende Februar von 2’957 US-Dollar pro Unze genähert und liegt derzeit nur etwa 40 US-Dollar darunter.
Robuste fundamentale Nachfrage
Gold hat sich in einem von Nervosität geprägten Markt als verlässlicher Wertträger behauptet. Trotz hoher Preise bleibt die Nachfrage, insbesondere von Zentralbanken in Schwellenländern, stark. Diese Käufer haben im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge mehr als 1’000 Tonnen Gold erworben, was den Rückgang in der Schmuckindustrie deutlich übertrifft. Der Erwerb von Gold durch Zentralbanken lag 2024 weit über dem langjährigen Durchschnitt von 473 Tonnen. Auch für 2025 zeichnet sich eine hohe Nachfrage ab, wobei fast jede dritte Zentralbank plant, ihre Reserven weiter zu erhöhen. Unter anderem meldete Chinas Zentralbank für Februar den vierten Monat in Folge Zukäufe.
US-Handelspolitik als Störfaktor
Die Unsicherheit durch die US-Handelspolitik bleibt ein potenzieller Störfaktor für die Märkte. Der spezifische US Policy Uncertainty Index, der die Unsicherheit über handelspolitische Entscheidungen misst, steht auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Messung im Jahr 1985. Auch der Vix-Index, der die erwartete Volatilität des US-Aktienmarktes abbildet, hat den höchsten Wert des laufenden Jahres erreicht. Befürchtungen, dass ein eskalierender Handelskonflikt die Inflation anheizen und das globale Wachstum bremsen könnte, führten zu Umschichtungen zwischen den Anlageklassen. Dass Gold in Zeiten erhöhter Marktvolatilität bei westlichen Anlegern an Bedeutung gewinnt, zeigt der Blick auf die börsengehandelten Fonds (ETF): Mit Goldbarren besicherte ETF verzeichneten im Februar die höchsten Zuflüsse seit drei Jahren. Dieser Trend setzte sich in der ersten Märzwoche fort (+17 Tonnen). Damit sind 2025 bereits 100 Tonnen in Gold-ETF geflossen, wie Bloomberg-Daten zeigen.
Gold als verlässlicher Wertträger
Die wirtschaftliche Unsicherheit untermauert die Rolle von Gold als Risikoabsicherung. Die Argumente für einen starken Goldpreis – darunter eine hartnäckige Inflation in den USA und die anhaltenden politischen Spannungen – bleiben intakt. Zentralbanken und Investoren bleiben weiterhin die wichtigsten Nachfragetreiber.
Preisentwicklung im Quervergleich
Daniel Wachter
8021 Zürich
Ihr nächster Schritt
Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.