10. Dezember 2024, Tägliche Marktsicht
Gemächlicher Auftakt der Notenbank-Woche
Vor der in dieser Woche anstehenden Publikation der US-Inflationsdaten und den Zinsentscheiden der EZB und der SNB zeigte sich der Schweizer Aktienmarkt leicht schwächer.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -0.16%, SPI: -0.16%, SMIM: -0.01%
Der Schweizer Aktienmarkt schwankte am ersten Handelstag der Woche in einem engen Band um den Schlusskurs vom letzten Freitag. Die jüngsten geopolitischen Entwicklungen in Syrien hatten praktisch keinen Einfluss auf das Marktgeschehen. Auch die Entwicklungen in Südkorea und in Frankreich wirkten sich ebenfalls kaum auf das gestrige Börsengeschehen aus. Der Fokus richtete sich bereits auf die morgen Nachmittag anstehende Publikation der US-Inflationsdaten und die Zinsentscheide der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Der SMI beendete den Börsentag mit Abgaben von 0.2%. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und 5 Gewinner gegenüber. An der Spitze der Gewinner stand der Luxusgüterkonzern Richemont (+2.1%). Hoffnungen auf weitere fiskalische Massnahmen und eine gelockerte Geldpolitik in China sorgten europaweit für anziehende Kurse der Luxusgüter-Aktien. Auch Konkurrentin Swatch (+2.7%) verzeichnete deutliche Gewinne. Ebenfalls zulegen konnten Sika (+0.8%), Logitech (+0.2%) sowie Kühne + Nagel und Roche (je +0.1%). Die beiden weiteren Schwergewichte Nestlé (-0.2%) und Novartis (-0.5%) verloren hingegen an Wert. Das Schlusslicht im SMI waren die Titel von Holcim (-1.6%), die nach dem starken Jahresverlauf unter Gewinnmitnahmen litten. Ebenfalls auf der Verkaufsliste standen Givaudan (-1.2%), Lonza (-0.7%) sowie Swisscom, Zurich Insurance und Partners Group (alle drei je -0.5%). Im breiten Markt fielen die Aktien von Swiss Steel (+93.6%) und Meyer Burger (+120.7%) mit riesigen Kurssprüngen auf. Beide Unternehmen kämpfen um das Überleben und haben dieses Jahr einen Grossteil ihres Marktwertes verloren. Die Aktien von DocMorris (-8.1%) verloren nach einer Verkaufsempfehlung eines Brokers deutlich an Wert.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.15% DAX: -0.19%
An den europäischen Aktienmärkten zeigte sich gestern ein uneinheitliches Bild. Während der französische CAC40 (+0.7%), der britische FTSE100 (+0.5%) und der länderübergreifende EuroStoxx50 (+0.2%) an Wert zulegten, verzeichneten der italienische FTSE MIB (-0.6%) und der deutsche DAX (-0.2%) Verluste. Aus Branchensicht gehörten die Bereiche Energie, Grundstoffe und Zyklischer Konsum zu den Gewinnern. Unter Abgaben litten hingegen die Sektoren Immobilien, Kommunikationsdienste und Industrie. Insbesondere die Luxusgüterwerte konnten sich positiv in Szene setzen. Die Aktien von LVMH und Kering (je +3.5%) verzeichneten deutliche Gewinne und setzten damit ihren jüngsten Erholungskurs fort.
Aktienmärkte USA
DowJones: -0.54%, S&P500: -0.61%, Nasdaq: -0.62%
Nach dem jüngsten Rekordlauf schlossen die amerikanischen Aktienmärkte am gestrigen Handelstag in der Verlustzone. Der marktbreite S&P500 und der technologielastige Nasdaq gaben je um 0.6% nach. Der Leitindex DowJones verlor 0.5% an Wert. Aus Sektorensicht konnten lediglich die Bereiche Gesundheit und Immobilien Gewinne verzeichnen. Das Verlierertableau führte die Finanzbranche an. Es folgten Kommunikationsdienste, Versorger und Industrie. Die Aktien des KI-Chipherstellers Nvidia gaben um 2.6% nach, nachdem China Ermittlungen wegen möglicher Verstösse gegen Antimonopolgesetze gegen den Konzern eingeleitet hatte. Weiter sorgten vorsichtige Aussagen von T-Mobile US in Bezug auf das 4. Quartal 2024 für Abwärtsdruck und die Aktie verlor 6.1% an Wert.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.19%; DE: 2.12%; CH: 0.18%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe schloss gestern leicht höher. Im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden US-Inflationsdaten hielten sich die Marktteilnehmenden an den Kapitalmärkten zurück.
Auch in Europa und in der Schweiz zeigten sich die Marktteilnehmenden gestern zurückhaltend. Weiterhin steht die politische Lage in Frankreich im Fokus. Ausserdem stehen diese Woche die Notenbankentscheide auf der Agenda. Sowohl die Schweizerische Nationalbank als auch die Europäische Zentralbank geben am Donnerstag ihren geldpolitischen Entscheid bekannt.
Währungen
Euro in Franken: 0.9270
US-Dollar in Franken: 0.8775
Euro in US-Dollar: 1.0564
Mangels wichtiger Konjunkturdaten hielten sich die Bewegungen am Devisenmarkt gestern in Grenzen. Der Euro stand zum Wochenstart unter Druck und gab gegenüber den meisten wichtigen Währungen leicht nach. Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten auf eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Schwäche in der Eurozone hin, was die Gemeinschaftswährung belastet.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 68.05 pro Fass
Goldpreis: USD 2'669.52 pro Unze
Der Ölpreis der US-Sorte WTI legte zu Wochenbeginn um 1.7% zu. Grund waren Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung in China, nachdem das Politbüro unter der Leitung von Xi Jinping eine proaktivere Fiskalpolitik für 2025 ankündigte. Die jüngsten Entwicklungen in Syrien hatten kaum Auswirkungen auf den Ölpreis, da die Marktteilnehmenden das Risiko für Störungen der Ölförderung als gering einschätzen. Der Goldpreis startete ebenfalls positiv in die Woche. Die chinesische Notenbank hat am Wochenende bekannt gegeben, dass sie ihre Goldreserven erstmals seit sieben Monaten wieder aufgestockt hat.
Wirtschaft und Konjunktur
Gestern wurden keine relevanten Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Diese Woche stehen die Notenbanken im Fokus. Am Donnerstag tagen sowohl die Schweizerische Nationalbank als auch die Europäische Zentralbank. Ausserdem werden am Mittwoch die neusten Inflationsdaten in den USA publiziert.
Anja Felder
8021 Zürich
Céline Koster
8021 Zürich
Ihr nächster Schritt
Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.