13. November 2024, Tägliche Marktsicht

Gegenbewegung nach jüngsten Kursgewinnen

Die US-Aktienmärkte litten gestern nach den jüngsten Kursgewinnen infolge der US-Präsidentschaftswahlen unter Gewinnmitnahmen. Heute stehen die Zahlen des Augenheilspezialisten Alcon im Fokus.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -1.60%, SPI: -1.61%, SMIM: -1.75%

Der Schweizer Aktienmarkt startete mit Gewinnabgaben in den Tag und gab nach schwachen US-Vorgaben am späteren Nachmittag weiter nach. Der Leitindex SMI schloss mit einem Minus von 1.6%. Von den 20 SMI-Werten schlossen lediglich Lonza (+1.0%) und Geberit (+0.04%) im Plus. Der Auftragsfertiger Lonza will im Wallis zwei zusätzliche Produktionslinien aufbauen. Tagesverlierer war Alcon (-5.7%), welche am späten Nachmittag, während dem laufenden Handel, die Zahlen zum 3. Quartal 2024 vorlegten. Auch die Aktien von Richemont (-3.2%) und im breiten Markt Swatch (Inhaber: -3.0%) entwickelten sich schwach. Bei den Marktteilnehmern mehren sich die Zweifel, ob das chinesische Konjunkturpaket auch die Luxusgüternachfrage tatsächlich ankurbeln wird. Im breiten Markt stand die Aktie von Temenos im Fokus. Trotz der am Kapitalmarkttag präsentierten Mittelfristzielen, die weniger optimistisch ausfielen als noch zuletzt, sprangen die Aktien um 4.1% nach oben. Im mittelkapitalisierten Segment standen SIG (-4.4%), Adecco (-3.3%) und Straumann (-2.6%) ohne unternehmensspezifische Neuigkeiten unter Druck.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -2.25% DAX: -2.13%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten nach dem positiven Wochenauftakt eine starke Gegenbewegung. Die Unsicherheiten über den wirtschaftlichen Kurs der künftigen US-Regierung sorgten für Verunsicherung. Zudem fiel der jüngste ZEW-Konjunkturindikator unter den Erwartungen aus. Der länderübergreifende EuroStoxx50 gab um 2.3% nach und der deutsche DAX um 2.1%. Auf Sektorenebene gab es nur Verlierer. Am besten hielten sich die Bereiche Technologie und nichtzyklischer Konsum. Am stärksten unter Abgabedruck standen die Branchen Grundstoffe, Industrie und zyklischer Konsum.  

Aktienmärkte USA

DowJones: -0.86%, S&P500: -0.29%, Nasdaq: -0.09%

Die amerikanischen Aktienmärkte gaben gestern, nach den jüngsten Kursgewinnen infolge des Wahlsiegs von Donald Trump, etwas nach. Der US-Leitindex DowJones büsste 0.9% ein, während der marktbreite S&P500 0.3% abgab. Am besten hielt sich der technologielastige Nasdaq mit -0.1%. Bei den Einzeltiteln legten Honeywell um 4.1% zu, nachdem bekannt wurde, dass der aktivistische Investor Elliott eine Beteiligung am Konzern aufgebaut hat. Shopify schoss nach den Quartalszahlen und einem positiv aufgenommenen Ausblick um 21.4 % nach oben. Auf Sektorensicht zeigten die Bereiche Kommunikationsdienste, Technologie und nichtzyklischer Konsum die stärksten Avancen. Unterdurchschnittlich schnitten hingegen die Sektoren Grundstoffe, Gesundheit und Immobilien ab.

Unternehmensberichte

Gestern am späteren Nachmittag legte Alcon die Zahlen zum 3. Quartal 2024 vor. Der Umsatz stieg in US-Dollar und in Lokalwährung um 6% auf USD 2.43 Mrd. Die Kernmarge stieg von 19.5% im Vorjahresquartal auf 20.6%. Unter dem Strich resultierte ein von USD 204 auf USD 263 Mio. gestiegener Gewinn. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2024 wurde leicht gesenkt. Der Umsatz soll USD 9.8 bis 9.9 Mrd. betragen (zuvor: USD 9.9 bis 10.1 Mrd.). Die Kern EBITDA-Marge soll bei 20.5% bis 21.0% zu liegen kommen (zuvor: 20.5% bis 21.5%). Der Kerngewinn pro Aktie wird bei USD 3.00 bis 3.05 gesehen (zuvor: USD 3.00 bis 3.10). Mit dem Zahlenset wurden die Analystenerwartungen leicht verfehlt.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.433%; DE: 2.358%; CH: 0.319%

Nachdem die US-Kapitalmärkte am Montag wegen des Veteranentags geschlossen waren, tendierten die US-Zinsen gestern höher. Möglicherweise werden heute die US-Inflationsdaten für Bewegung sorgen. Zudem wird diese Woche eine Reihe von Rednern von der US-Notenbank Fed zu Wort kommen, allen voran der Vorsitzende Jerome Powell am Donnerstag.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8828
Euro in US-Dollar: 1.0610
Euro in Franken: 0.9369

Der US-Dollar hat seit den US-Wahlen innerhalb einer Woche gegenüber allen G10-Währungen an Wert gewonnen. Gegenüber dem Franken hat sich der Dollar seither um 2% verteuert, zum Euro um 3%. Die Aussicht auf die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung im nächsten Jahr hat dem Greenback zuletzt Auftrieb gegeben.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 68.28 pro Fass
Goldpreis: USD 2'605.13 pro Unze

Der Ölpreis bewegt sich seit Mitte letzten Monats in einer engen Spanne, wobei die Entwicklung des chinesischen Verbrauchs, die Spannungen im Nahen Osten und die Auswirkungen der Wiederwahl von Donald Trump im Mittelpunkt stehen. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat in ihrem jüngsten Bericht zum vierten Mal in Folge ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage nach unten korrigiert. Ob andere Agenturen diese Einschätzung teilen, wird sich in der zweiten Wochenhälfte zeigen. Am Donnerstag werden die US-Energiebehörde (EIA) und die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Einschätzungen veröffentlichen.

Wirtschaft und Konjunktur

Gestern wurden keine Konjunkturdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht. Heute Nachmittag stehen die US-Inflationsdaten im Fokus. Es wird erwartet, dass die Inflationsrate den Trend der letzten sechs Monate mit sinkenden Jahresraten nicht fortsetzt und im Oktober bei 2.6% liegen wird (Inflationsrate im September: 2.4%). Die Kerninflationsrate ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise wird unverändert bei 3.3% erwartet.

Daniel Wachter

Senior Strategieanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Tobias Kistler

Senior Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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