04. Dezember 2024, Tägliche Marktsicht
Fünfter Handelstag mit steigenden Kursen am Schweizer Aktienmarkt
Der SMI legte gestern minimal um 0.04% zu und verbuchte damit den fünften Handelstag mit steigenden Kursen in Folge.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.04%, SPI: +0.04%, SMIM: +0.12%
Der Schweizer Aktienmarkt legte minimal zu und verbuchte damit den fünften Handelstag mit steigenden Kursen in Folge. Der Leitindex SMI notierte bei Börsenschluss 0.04% fester. Für positive Impulse sorgten Konjunkturdaten aus den USA. Von den 20 SMI-Werten verzeichneten zwölf Aktien Kursgewinne, während acht im Minus schlossen. Tagesverlierer waren die Werte von Swiss Life (-4.7%). Der Lebensversicherer präsentierte am gestrigen Investorentag neue Strategieziele, welche innerhalb der Markterwartungen lagen, aber keine Überraschungen boten. Nach einer Gesamtperformance von rund 25% im bisherigen Jahresverlauf waren die Titel damit anfällig für Gewinnmitnahmen. Ebenfalls schwächer entwickelten sich die Aktien von Alcon (-1.2%), Sonova (-1.0%) und Lonza (-0.7%). Der Hörgerätehersteller wurde dabei von einem Broker abgestuft. Angeführt wurde das Tableau von Geberit (+2.2%), Sika (+1.5%), Richemont (+1.4%) und Partners Group (+1.3%). Partners Group gab die Übernahme der Immobilienplattform Empira Group bekannt. Im breiten Markt stand Feintool (-4.5%) unter Abgabedruck. Das Unternehmen musste erneut Restrukturierungen bekannt geben. Ebenfalls schwächer entwickelte sich die Aktie von Bellevue (-3.7%) nach einer Gewinnwarnung. Der Jahresgewinn 2024 soll 50% bis 55% tiefer ausfallen wie im Vorjahr.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.66% DAX: +0.42%
Die europäischen Aktienmärkte setzten die Kursgewinne von Anfang Woche fort. Der länderübergreifende EuroStoxx50 stieg um 0.7%. Der zyklischere deutsche DAX legte um 0.4% zu und überwand erstmals die Marke von 20'000 Punkten. Positiv wurde an den europäischen Märkten die Meldung aufgenommen, dass die chinesische Regierung für kommende Woche einen Kongress einberufen hat, um über potenzielle Wirtschaftsstimulationsprogramme zu diskutieren. Auf Sektorenebene gehörten die zyklischen Bereiche Energie, Technologie und Industrie zu den Gewinnern. Unter Abgaben litten die Bereiche nichtzyklischer Konsum, Immobilien und Versorger.
Aktienmärkte USA
DowJones: -0.17%, S&P500: +0.05%, Nasdaq: +0.40%
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich gestern uneinheitlich. Während der DowJones Abgaben von 0.2% verzeichnete, legte der marktbreite S&P500 um 0.05% zu. Am stärksten entwickelte sich der technologielastige Nasdaq mit einem Kursgewinn von 0.4%. Veröffentlichte Zahlen zum US-Arbeitsmarkt hatten wenig Einfluss auf die Märkte, obwohl die Zahl der offenen Stellen im Oktober unerwartet deutlich anstieg. Unter Druck standen Titel aus dem Halbleitersegment, wie Intel (-6.1%), ON Semiconductor (-5.6%) und NXP Semiconductor (-2.3%). Grund dafür war die Nachricht, dass Microchip Technology (-7.0%) wegen der schwachen Chip-Nachfrage und vollen Lagern ein Werk in Arizona schliessen wird. Bei den Einzelwerten stand mit dem Investorentag zudem AT&T (+4.4%) im Fokus. Der Telekomkonzern plant in den kommenden Jahren mehr als USD 40 Mrd. mit Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückzuführen. Der operative Gewinn soll bis 2027 um jährlich mindestens 3% ansteigen und der Umsatz im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. Aus Branchensicht waren die Bereiche Kommunikationsdienste, Technologie und zyklischer Konsum gefragt. Unter Abgabedruck standen die Sektoren Versorger, Finanzen und Industrie.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.23%; DE: 2.05%; CH: 0.12%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe hat sich am gestrigen Handelstag kaum verändert. Auch in Europa und in der Schweiz bewegten sich die Zinsen seitwärts. In Frankreich steht weiterhin der Streit um den geplanten Sparhaushalt im Mittelpunkt. Die Abgeordneten der Nationalversammlung stimmen am Nachmittag über zwei Misstrauensanträge gegen die Regierung ab. Die Lage im zweitgrössten Euroland ist angespannt. Der Spread zwischen zehnjährigen französischen und deutschen Staatsanleihen bleibt daher mit 85 Basispunkten erhöht.
Währungen
Euro in Franken: 0.9318
US-Dollar in Franken: 0.8862
Euro in US-Dollar: 1.0515
Der Eurokurs hat sich gestern gegenüber dem US-Dollar und dem Franken stabilisiert. Zu Wochenbeginn hatte die Gemeinschaftswährung vor allem unter der Haushaltskrise in Frankreich gelitten.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 70.10 pro Fass
Goldpreis: USD 2'649.00 pro Unze
Der Ölpreis ist im gestrigen Handel um 2 US-Dollar pro Fass gestiegen. Im Fokus steht ein für Donnerstag angesetztes Treffen der Opec+ zur weiteren Förderpolitik. Es wird erwartet, dass der Ölverbund, dem neben den Opec-Staaten auch weitere Förderländer wie Russland angehören, eine erneute Verlängerung der Förderkürzungen beschliessen wird. Hintergrund ist die Sorge vor einem zu hohen Angebot im kommenden Jahr.
Wirtschaft und Konjunktur
Schweiz: Konsumentenpreise YoY (November)
letzter: 0.6%; erwartet: 0.7%; aktuell: 0.7%
Die Jahresteuerung in der Schweiz ist im November wie erwartet leicht angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Teuerung um 0.7%. Der Anstieg ist auf den Basiseffekt zurückzuführen. Im Vorjahresmonat waren die Preise noch um 0.2% gesunken, was nun im November zu einem leichten Anstieg der Jahresrate führte. Dennoch bleibt die Teuerung im Trend rückläufig, was der Schweizerischen Nationalbank den Weg für eine weitere Zinssenkung in der kommenden Woche ebnet.
China: Caixin Einkaufsmanagerindex (November)
Dienstleistungen: letzter: 52.0; erwartet: 52.4; aktuell: 51.5
Industrie: letzter: 50.3; erwartet: 50.6; aktuell: 51.5
Während das nationale Statistikamt eher die Stimmung in grossen staatlichen Unternehmen abbildet, konzentriert sich das Stimmungsbarometer des Wirtschaftsmagazins Caixin auf kleinere, private Unternehmen. Hier hat sich die Stimmung bei den Dienstleistungsunternehmen zuletzt wieder eingetrübt. Damit liegen die Stimmungswerte auf dem gleichen Niveau wie die ebenfalls in den letzten Tagen veröffentlichten Stimmungswerte für Chinas Industrieunternehmen. Beide Indizes liegen über 50 Punkten und signalisieren damit eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivität.
USA: JOLTS – Zahl der offenen Stellen MoM (Oktober)
letzter: 7.372 Mio.; erwartet: 7.519 Mio.; aktuell: 7.744 Mio.
Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist im Oktober leicht gestiegen. Die Zahl der Arbeitnehmer, die ihre Stelle gewechselt haben, erreichte zudem den höchsten Stand seit fünf Monaten. Die Entwicklung deutet auf einen robusten Arbeitsmarkt hin, auch wenn die Anzahl offener Stellen gegenüber dem Rekordwert von 12 Millionen im Jahr 2022 deutlich tiefer liegt. Ein weiterer Pulsmesser liefert der neuste US-Arbeitsmarktbericht für November, der am Freitag veröffentlicht wird.
Tobias Kistler
8021 Zürich
Daniel Wachter
8021 Zürich
Ihr nächster Schritt
Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.