07. Januar 2025, Tägliche Marktsicht
Freundlicher Start in die erste volle Handelswoche im 2025
Die Hoffnungen auf nicht so hohe US-Importzölle, die allerdings vom designierten US-Präsidenten Trump umgehend zerschlagen wurden, und der anhaltende Boom im Bereich Künstliche Intelligenz sorgten für gute Laune an den Märkten.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.58%, SPI: +0.63%, SMIM: +0.88%
Zum Auftakt in die erste vollständige Handelswoche des neuen Jahres wechselte der Schweizer Aktienmarkt mehrmals das Vorzeichen. Nach der freundlichen Eröffnung der US-Börsen ging es auch hierzulande wieder deutlicher in die Gewinnzone. Für Unterstützung sorgte ein Medienbericht, wonach der künftige US-Präsident Donald Trump Zölle auf bestimmte kritische Importe beschränken könnte. Trump allerdings dementierte den Bericht umgehend. Zudem sorgten gute Konjunkturdaten aus China für eine positive Stimmung. Im Wochenverlauf stehen wichtige US-Konjunkturdaten auf der Agenda. Insbesondere der US-Arbeitsmarktbericht für den Dezember, der am Freitag publiziert wird, steht im Fokus der Marktteilnehmer. Der Leitindex SMI avancierte am zweiten Handelstag des Jahres um 0.6%, während der SMIM, in dem die 30 grössten mittelkapitalisierten Aktien enthalten sind, 0.9% an Wert hinzugewann. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und 6 Verlierer gegenüber. An der Tabellenspitze notierte der PC-Zubehörhersteller Logitech, der um 3.9% zulegte. Positive Vorgaben der US-Technologiebörse sorgten für steigende Kurse. Die Aktien von Richemont (+3.6%) legten ebenfalls deutlich zu, nach besser als erwarteten chinesische Konjunkturdaten. Zudem stufte ein Broker den Luxusgütersektor hoch. Zu den weiteren Gewinnern gehörten gestern UBS (+2.6%), Sika (+2.3%) und Lonza (+1.5%). Der Bauchemiehersteller Sika publiziert bereits übermorgen Donnerstag die Umsatzzahlen für das Geschäftsjahr 2024. Am Ende der Tabelle notierte hingegen der Duft- und Aromenhersteller Givaudan (-1.4%), gefolgt von Nestlé (-0.9%) und Sonova (-0.7%). Als Bremsklotz erwiesen sich auch die beiden Pharmariesen Novartis (-0.1%) und Roche (+0.4%). Am breiten Markt fielen insbesondere Technologiewerte wie ams OSRAM (+8.0%), Sensirion (+7.0%), Comet und VAT (je +4.9%) sowie Inficon (+4.6%) positiv auf, welche von guten Vorgaben aus den USA und dem weiterhin anhaltenden Hype um Künstliche Intelligenz profitierten. VAT publiziert am Donnerstag die Umsatzzahlen 2024.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +2.36%, DAX: -1.56%
Die europäischen Aktienmärkte starteten mit viel Elan in die erste volle Börsenwoche des Jahres und bauten die Gewinne im Laufe des Nachmittages weiter aus. Der länderübergreifende EuroStoxx50 avancierte um 2.4% und der französische CAC40 schloss 2.2% höher. Ebenfalls klar höher schlossen der italienische FTSE MIB (+1.9%), der deutsche DAX (+1.6%) und der spanische IBEX35 (+1.3%). Etwas verhaltener fiel das Kursplus beim britischen FTSE100 (+0.3%) aus. Auf Branchenebene hatte der Technologiesektor die Nase deutlich vorne. Es folgten die Bereiche Zyklischer Konsum, Finanzen und Industrie. Unterdurchschnittlich zeigten sich hingegen die defensiveren Sektoren wie Kommunikationsdienste, Immobilien, Versorger und Basiskonsum. Die Aktien des Chipbranchen-Ausrüsters ASML sprangen mit einem Kursgewinn von 8.7% an die Spitze des EuroStoxx50.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: -0.06%, S&P500: +0.55%, Nasdaq: +1.24%
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich zum Wochenauftakt von der uneinheitlichen Seite. Während der technologielastige Nasdaq (+1.2%) sowie der marktbreite S&P500 (+0.6%) weiterhin vom Hype um Künstliche Intelligenz profitierten, musste der Leitindex Dow Jones (-0.1%) leichte Abgaben hinnehmen. Aus Branchensicht schwangen die Bereiche Kommunikationsdienste und Technologie obenauf. Unter Abgabedruck standen hingegen die Sektoren Immobilien, Versorger und Basiskonsum. Die Aktien von Nvidia stiegen um 4.5% und schlossen damit zum Börsenwert des wertvollsten Konzerns der Welt Apple (+0.7%) auf. Beide Unternehmen weisen aktuell eine Marktkapitalisierung von etwa USD 3.7 Billionen auf.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.612%; DE: 2.445%; CH: 0.341%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe stieg gestern leicht. Die publizierten Konjunkturdaten sorgten kaum für Bewegung. Für Verunsicherung sorgt hingegen weiterhin die Politik der künftigen Trump-Regierung. Ein Bericht der Washington Post, wonach die Zollpolitik gegenüber der EU weniger scharf ausfallen könnte als erwartet, sorgte kurzzeitig für etwas Bewegung nach unten. Nach dem Dementi von Donald Trump setzte aber sofort eine Gegenbewegung ein.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9039
Euro in US-Dollar: 1.0398
Euro in Franken: 0.9399
Der Euro startete mit Gewinnen gegenüber allen wichtigen Währungen in die Woche. Gestützt wurde die Gemeinschaftswährung von dem überraschend starken Anstieg der Inflation in Deutschland. Dieser dämpft die Hoffnung auf rasche und starke Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank. Der US-Dollar war gestern weniger gefragt und büsste sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Schweizer Franken an Wert ein.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 73.39 pro Fass
Goldpreis: USD 2'640.97 pro Unze
Der Ölpreis stieg gestern zunächst auf ein Drei-Monatshoch. Grund dafür waren Preiserhöhungen von Saudi-Arabien für asiatische Kundschaft. Am Nachmittag drehte jedoch die Stimmungen und die US-Sorte West Texas Intermediate büsste schlussendlich 0.5% an Wert ein.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Einkaufsmanagerindex (Dezember)
letzte: 56.1; erwartet: 58.5; aktuell: 56.8
Die Stimmung im Dienstleistungssektor in den USA ist weiterhin gut. Der Einkaufsmanagerindex ist im Dezember auf den höchsten Stand seit März 2022 gestiegen. Die Unternehmen berichten von einer grösseren Nachfrage. Folglich hat der Auftragseingang zugenommen und die Beschäftigung wurde erstmals seit fünf Monaten wieder ausgebaut.
Deutschland: Konsumentenpreise (Dezember)
letzte: 2.2%; erwartet: 2.4%; aktuell: 2.6%
Die Konsumentenpreise in Deutschland sind im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 2.6% gestiegen. Damit hat die Teuerung zum Jahresende wieder zugelegt. Im abgelaufenen Jahr lag die Inflation nur im Januar noch höher. Grund für den jüngsten Preisanstieg waren die Dienstleistungspreise, die um 4.1% zulegten. Die Energiepreise sind dahingegen um 1.7% gesunken. Die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel stieg um 3.1%.
Céline Koster
8021 Zürich
Anja Felder
8021 Zürich
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