22. November 2024, Tägliche Marktsicht
Freundliche Aktienmärkte
Der Schweizer Aktienmarkt beendete den gestrigen Handelstag mit Kursgewinnen. Der Leitindex SMI schloss 0.5% höher.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.45%, SPI: +0.32%, SMIM: -0.16%
Der Schweizer Aktienmarkt konnte gestern Kursgewinne verzeichnen. Während der SMI (+0.5%) und der breite SPI (+0.3%) zulegten, verlor der klein- und mittelkapitalisierte SMIM (-0.2%) leicht an Wert. Von den 20 Blue Chips im SMI standen 12 Gewinner, acht Verlierern gegenüber. An der Tabellenspitze stand der Versicherer Zurich Insurance, der 3.1% zulegte. Zurich Insurance hielt gestern seinen Investorentag ab und präsentierte neue Mittelfristziele. Die neuen Wachstumsziele und die Bestätigung der Ausschüttungsquote wurden von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen. Dahinter reihten sich Logitech (+2.6%), Givaudan (+1.5%) und ABB (+1.1%) ein. Logitech profitierte von einer Ratinghochstufung eines Brokers. Auf der schwachen Seite notierte der Luxusgüterkonzern Richemont (-0.8%), gefolgt von den defensiven Werten Nestlé (-0.7%) und Swisscom (-0.5%). Der von Nestlé am Dienstag abgehaltene Kapitalmarkttag brachte bislang keine positiven Impulse. Die Pharmaschwergewichte Roche (+0.8%) und Novartis (+0.6%) konnten derweil im positiven Bereich schliessen. Novartis erhielt dabei Auftrieb von den anlässlich des Investorentages erhöhten Mittelfristzielen beim Umsatzwachstum. Galderma schloss nach der Aktienplatzierung vom Konsortium um EQT letztlich noch 0.9% im Minus. Am breiten Markt schlossen die Aktien der Privatbank Julius Bär nach dem Unternehmensupdate zu den ersten zehn Monaten im Jahr 2024 um 4.7% höher. Insbesondere die verwalteten Vermögen (AuM) lagen über den Analystenschätzungen. Die Aktien des Halbleiterherstellers ams-Osram sprangen gestern ohne nennenswerte Neuigkeiten um 7.3% an, nachdem sie am Vortag noch um 5.2% nachgaben. Die weiteren Halbleiterhersteller VAT (+1.2%), Comet (+0.7%) und Inficon (+0.6%) schlossen ebenfalls überdurchschnittlich.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.55% DAX: +0.74%
Die europäischen Aktienmärkte konnten gestern auf breiter Front Kursgewinne verzeichnen. Positive US-Vorgaben sorgten für Unterstützung. Die stärksten Avancen wies der britische FTSE100 auf, der 0.8% höher schloss, gefolgt vom deutschen DAX (+0.7%) und vom länderübergreifenden EuroStoxx50 (+0.6%). Auf Sektorenebene gehörten die wirtschaftssensitiven Sektoren Technologie, Energie und Finanzen zu den Überfliegern. Unter Abgabedruck standen hingegen die Bereiche Kommunikationsdienste, Immobilien und Nichtzyklischer Konsum. Der Nahrungsmittelkonzern Unilever (+0.1%) plant Berichten zufolge neu die Glacesparte als Spin-off an die Börse zu bringen anstelle des ursprünglich geplanten Verkaufs. Aufgrund der komplizierten Lieferkette und der Grösse des Segments hätten Private Equity Firmen das Interesse verloren.
Aktienmärkte USA
DowJones: +1.06%, S&P500: +0.53%, Nasdaq: +0.03%
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich gestern von der freundlichen Seite. Insbesondere der US-Leitindex DowJones (+1.1%) und der marktbreite S&P500 (+0.5%) avancierten deutlich, während der technologielastige Nasdaq (+0.0%) auf der Stelle trat. Aus Branchensicht gehörten die Sektoren Versorger, Finanzen und Nichtzyklischer Konsum zu den Überfliegern. Unterdurchschnittlich schnitten hingegen die Sektoren Kommunikationsdienste und Zyklischer Konsum ab. Im Fokus standen die Quartalszahlen von Nvidia, die zwar über den Erwartungen lagen, jedoch hatten sich die Marktteilnehmer vom Ausblick mehr erhofft. Die Aktie legte letztlich 0.5% zu. Die Aktien von Alphabet (-4.7%) standen gestern unter Druck. Grund dafür war die Meldung, wonach die US-Regierung gerichtlich durchsetzen möchte, dass Google ihren Webbrowser Chrome verkaufen muss, da der Konzern ihrer Meinung nach über eine monopolistische Stellung bei der Internetsuche verfüge. Amazon (-2.2%) stand gestern auch auf der Verkaufsliste. Meldungen zufolge drohe dem Konzern 2025 in Europa eine Untersuchung wegen möglicher Verstösse gegen das Wettbewerbsrecht.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.408%; DE: 2.314%; CH: 0.318%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe veränderte sich am gestrigen Handelstag nur unwesentlich. Auf der einen Seite erhöhte die Zuspitzung des Ukraine-Kriegs die Nachfrage nach den als sicher geltenden Treasuries, was auf die Rendite drückt. Auf der anderen Seite schweben die wirtschafts- und handelspolitischen Pläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Anleihenmarkt. Auch die Renditen deutscher Bundesanleihen und Schweizer Eidgenossen schlossen auf nahezu unverändertem Niveau.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8870
Euro in US-Dollar: 1.0465
Euro in Franken: 0.9284
Die Zuspitzung des Kriegsgeschehens in der Ukraine hat die Nachfrage nach den als «sichere Häfen» geltenden Schweizer Franken und US-Dollar weiter erhöht. Beide Währungen machten auch gestern Boden gegenüber den meisten anderen Währungen gut.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 70.18 pro Fass
Goldpreis: USD 2'688.25 pro Unze
Derzeit wird «Sicherheit» an den Finanzmärkten wieder grossgeschrieben. Das zeigt sich auch am Goldpreis, der seit seinem Rücksetzer in der ersten Monatshälfte bereits wieder 6% zugelegt hat und damit nur noch gut 100 US-Dollar pro Unze unter seinem Rekordhoch von Ende Oktober notiert.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Philadelphia Fed Geschäftsklima (November)
letzte: +10.3; erwartet: +8.0; aktuell: -5.5
Der gestern veröffentlichte Geschäftsklimaindex der Philadelphia Fed, welcher die Aktivität im Industriesektor misst, fiel deutlich schwächer aus als erwartet. Laut der aktuellen Umfrage bewertet eine Mehrheit der Unternehmen die allgemeine Geschäftslage pessimistischer als noch vor einem Monat. Für einen Lichtblick sorgen die beiden Subindizes «Offene Aufträge» und «Auftragseingang». Beide Faktoren werden von den Unternehmen besser eingeschätzt als noch im Oktober.
USA: Vorlaufende Indikatoren (Oktober)
letzter: -0.3%; erwartet: -0.3%; aktuell: -0.4%
Die vorlaufenden Indikatoren in den USA haben sich im Oktober erneut leicht verschlechtert. Der Sammelindex des Conference Board geht damit bereits den achten Monat in Folge zurück. Zur Verschlechterung hat insbesondere der für die künftige Geschäftsentwicklung wichtige Auftragseingang beigetragen. Damit setzt sich die Abkühlung der US-Wirtschaft fort.
Angela Truniger
8021 Zürich
Patrick Häfeli
8021 Zürich
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