11. Dezember 2024, Tägliche Marktsicht
Erneute Abgaben am Schweizer Aktienmarkt
Im Vorfeld der heute anstehenden US-Inflationsdaten und der Zinsentscheide der EZB und der SNB am Donnerstag zeigte sich der Schweizer Aktienmarkt schwächer.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -1.01%, SPI: -0.86%, SMIM: -0.14%
Der Schweizer Aktienmarkt schloss nach einem schwachen Wochenauftakt erneut tiefer. Es herrschte auch eine gewisse Zurückhaltung vor den heutigen US-Inflationsdaten sowie den Zinsentscheiden der EZB und SNB am Donnerstag. Der Leitindex SMI beendete den Börsentag mit einem Minus von 1.0%. Bei den SMI-Werten standen 16 Kursverlierer vier Gewinnern gegenüber. Angeführt wurde das Tableau von Givaudan (+1.8%), Lonza (+0.9%) und Kühne+Nagel (+0.2%). Tagesverlierer waren die Finanzunternehmen UBS (-2.2%) und Partners Group (-1.5%) sowie Sika (-2.1%). Gemäss Financial Times will sich der Vermögensverwalter AllianceBernstein einer Sammelklage im Zusammenhang mit der Wertloserklärung der CS-AT1-Anleihen, in Folge der UBS-Übernahme, anschliessen. Derweil geht das Warten auf den PUK-Bericht zum Untergang der Credit Suisse weiter. Dieser soll noch vor Weihnachten erscheinen. Ebenfalls unter Abgaben litten Richemont (-0.7%) und Swatch (-1.4%). Belastet wurden die Luxusgüterwerte von schwachen Aussenhandelsdaten aus China. Im breiten Markt setzten Idorsia (+19.1%), Meyer Burger (-11.9%) und Orior (-5.7%) ihren volatilen Kursverlauf fort.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.15% DAX: -0.19%
Nach der jüngsten Gewinnserie verzeichneten die europäischen Aktienmärkte gestern mehrheitlich leichte Verluste. Der länderübergreifende EuroStoxx50 gab nach acht positiven Handelstagen in Folge um -0.3% nach. Leicht an Wert zulegen konnten der deutsche DAX (+0.4%) und der italienische FTSE MIB (+0.1%). Aus Branchensicht konnte lediglich der Immobiliensektor mit positiven Vorzeichen aufwarten. Am stärksten unter Abgaben litten hingegen die Sektoren Industrie, zyklischer Konsum und Kommunikationsdienste.
Aktienmärkte USA
DowJones: -0.35%, S&P500: -0.30%, Nasdaq: -0.25%
Die amerikanischen Aktienmärkte schlossen an die Abgaben zur Wocheneröffnung an. Der Leitindex DowJones verlor 0.4% und der marktbreite S&P500 0.3%. Der technologielastige Nasdaq verbuchte Abgaben von 0.2%. Bei den Einzelwerten stand Oracle im Fokus. Die Investoren reagierten enttäuscht auf das Quartalsergebnis, vor allem im Cloudbereich, und die Aktie verlor 6.2%. Seit Jahresanfang resultiert aber nach wie vor ein Plus von 68%. Aus Sektorensicht führten die Bereiche Kommunikationsdienste, nichtzyklischer Konsum und zyklischer Konsum das Feld an. Unter Abgabedruck standen vor allem die Sektoren Immobilien, Technologie und Grundstoffe.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.24%; DE: 2.12%; CH: 0.19%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe tendierte gestern leicht höher. Die heute veröffentlichten Inflationsdaten sind einer der letzten wichtigen Datensätze vor der Fed-Sitzung in einer Woche. Die Gesamtinflation dürfte im vergangenen Monat leicht gestiegen sein. An den Futures-Märkten wird weiterhin mit einer Zinssenkung der US-Notenbank von 25 Basispunkten gerechnet.
In Europa und in der Schweiz fehlten gestern Konjunkturdaten aus der ersten Reihe, die für Impulse hätten sorgen können. Im Vorfeld der Zinsentscheide bewegten sich die Zinsen seitwärts. Am Donnerstagmorgen (09.30 Uhr) gibt die Schweizerische Nationalbank ihre vierteljährliche geldpolitische Lagebeurteilung bekannt, am Nachmittag (14.15 Uhr) folgt die Europäische Zentralbank. Bei der SNB wird am Futures-Markt auch ein grösserer Zinsschritt von 50 Basispunkten noch nicht ganz ausgeschlossen, was allerdings das geringe Zinspolster der SNB bis auf 0.50% reduzieren würde.
Währungen
Euro in Franken: 0.9300
US-Dollar in Franken: 0.8835
Euro in US-Dollar: 1.0528
Gegenüber dem Franken konnte sich der Euro im späten Handel von seinem Tagestief von 0.926 lösen und stieg auf 0.93. Auch der US-Dollar legte im Vorfeld der heutigen US-Inflationsdaten zum Franken zu. Die Devise lautet auch hier: Der Blick am Devisenmarkt richtet sich auf die letzten Zinsentscheidungen des Jahres der EZB und SNB am Donnerstag.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 69.06 pro Fass
Goldpreis: USD 2'697.70 pro Unze
Der Goldpreis stieg gestern auf knapp 2’700 Dollar pro Unze und damit auf den höchsten Stand seit zwei Wochen. Positiv wirkten sich zuletzt Nachrichten von der Nachfrageseite aus. So gab die chinesische Zentralbank bekannt, dass sie ihre Goldreserven erstmals seit sieben Monaten wieder aufgestockt hat.
Wirtschaft und Konjunktur
Heute Nachmittag stehen die US-Inflationsdaten im Mittelpunkt des Interesses. Es wird erwartet, dass die Inflationsrate den zweiten Monat in Folge leicht ansteigt und im November eine Jahresrate von 2.7% erreicht hat (im Oktober: 2.6%). Die Kerninflationsrate ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise wird unverändert bei 3.3% erwartet.
Tobias Kistler
8021 Zürich
Daniel Wachter
8021 Zürich
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