04. Februar 2025, Aktienmärkte

Ein mehr als geglückter Jahresauftakt

An den Aktienmärkten ist der Jahresstart geglückt. Sowohl in der Schweiz als auch in Europa konnten neue Höchststände erreicht werden. Gleichzeitig sorgte eine spürbare Sektorenrotation für Bewegung an den Märkten.

Die Aktienmärkte sind erfolgreich in das neue Jahr gestartet. Der US-Aktienmarkt, der in den vergangenen Monaten regelmässig zu den Spitzenreitern zählte, blieb hingegen zu Jahresbeginn zurück. Dafür gehörten der europäische und der Schweizer Aktienmarkt zu den klaren Gewinnern. Die Kursbewegungen wurden massgeblich von den veränderten Erwartungen hinsichtlich der US-Leitzinsen beeinflusst. Die Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der USA und die Ankündigung von Einfuhrzöllen stellten jedoch einen Unsicherheitsfaktor dar. Gegen Monatsende sorgte das chinesische KI-Start-up DeepSeek für eine Sektorenrotation und brachte eine neue Dynamik an die Märkte.

Technologiesektor unter Druck

Ende Januar gerieten die Technologieunternehmen verstärkt unter Druck. Auslöser war die Debatte um das chinesische KI-Start-up DeepSeek, dessen Open-Source-Modell als ernsthafte Konkurrenz für etablierte Anbieter wie ChatGPT gehandelt wird. Im Gegensatz zu diesen Modellen benötigt DeepSeek weniger Rechenleistung und könnte sich als kostengünstigere Alternative etablieren. Diese Entwicklung setzte vor allem Chiphersteller wie Nvidia und Broadcom oder in der Schweiz die Halbleiterzulieferer VAT, Comet und Inficon unter Druck, deren Aktien deutlich nachgaben. Auf Sektorenebene machte sich dies negativ bemerkbar. Nach dem Höhenflug der letzten Jahre war der Technologiesektor im Januar der schwächste Sektor am Markt. Dagegen konnte der Kommunikationsdienstleistungssektor zulegen, unter anderem begünstigt durch starke Quartalszahlen von Meta. Zudem war eine defensive Sektorenrotation spürbar, wodurch insbesondere der Gesundheitssektor zu den gefragtesten Bereichen zählte.

Schweizer Aktienmarkt im Aufwind

Auch der defensive Schweizer Aktienmarkt startete stark in das neue Jahr, und der SPI erzielte eine Monatsperformance von 8.2%, was deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 6% pro Jahr liegt. Von den 20 Blue Chips im SMI legten im Januar alle Werte zu, einzig Geberit und Kühne + Nagel traten auf der Stelle. Ein wesentlicher Treiber der starken Performance war die Entwicklung der drei Indexschwergewichte. Die Pharmakonzerne Novartis und Roche überzeugten mit positiven Geschäftszahlen und verbuchten Kursgewinne von 7.8% bzw. 11.9%. Den stärksten Kursanstieg verzeichnete jedoch der Luxusgüterkonzern Richemont, dessen Aktien im Januar um 28.4% zulegten. Richemont präsentierte das umsatzstärkste Quartalsergebnis seiner Geschichte und übertraf damit die Markterwartungen deutlich.

Techwerte bleiben zurück, Schweizer Werte gefragt

Quelle: Bloomberg; Kursentwicklung indexiert (01.01.2025 = 100), Stand: 31.01.2025

Angela Truniger

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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