15. November 2024, Tägliche Marktsicht

Avancen am Schweizer Aktienmarkt

Der Schweizer Aktienmarkt konnte nach den schwachen Vortagen gestern eine Gegenbewegung verzeichnen. Der Telekomkonzern Sunrise kehrt heute nach einer vierjährigen Abwesenheit an die Schweizer Börse zurück.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.68%, SPI: +0.63%, SMIM: +0.61%

Der Schweizer Aktienmarkt konnte nach den schwachen Vortagen gestern wieder im positiven Bereich schliessen. Über den gesamten Tagesverlauf konnten die Gewinne ausgeweitet werden. Der Schweizer Leitindex SMI gewann 0.7% hinzu. Von den 20 Blue Chips im SMI notierten 16 Werte mit positiven Vorzeichen, während vier Werte im Minus schlossen. Neben wenigen Unternehmensupdates waren sonstige Neuigkeiten rar gesät. An der Tabellenspitze stand der Computerzubehörkonzern Logitech (+3.0%). Dahinter folgten wirtschaftssensitive Werte, die zuletzt eher Gegenwind verspürten, wie Kühne + Nagel (+2.6%) und Richemont (+2.4%). Die Indexschwergewichte notierten derweil uneinheitlich. Nestlé konnte sich gestern vom am Mittwoch erreichten Mehrjahrestief bei CHF 77.72 lösen und legte um 1.3% zu. Daneben schloss auch Novartis (+0.9%) im Plus, wohingegen Roche (-0.6%) Abgaben verzeichnete. Die Aktien vom Rückversicherer Swiss Re schlossen nach einem in den Erwartungen liegendem 9-Monatsupdate 0.5% höher. Swiss Re gab bereits vergangene Woche eine Gewinnwarnung bekannt. Am Tabellenende war der Augenheilkundespezialist Alcon (-1.0%), gefolgt von Holcim (-0.8%) und Swiss Life (-0.5%) zu finden. Die Eckdaten zum Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten bei Swiss Life erreichten nur knapp die Markterwartungen. Swisscom legte einen Tag vor dem erneuten Börsengang von Sunrise um 0.6% zu. Unter den SMIM-Titeln gehörten Straumann (+3.3%), BKW (+2.9%) und Georg Fischer (+2.8%) zu den Gewinnern. Am breiten Markt fielen die Aktien des Zugherstellers Stadler Rail nach einer umfassenden Gewinnwarnung am Mittwochabend zeitweise um über 15.4%. Die Aktie konnte sich danach etwas erholen und verlor letztlich 10.0%. Unwetterschäden in Valencia, im Wallis und in Niederösterreich führten zu Schliessungen der Produktionsstätten, zu Projektverschiebungen und folglich sind spätere Zugauslieferungen die Folge. Das Unternehmen sistierte darauf die Guidance für die Jahre 2025 und 2026 und rechnet fürs 2024 mit einem maximalen negativen EBIT-Einfluss von 2%-Punkten. Zuvor strebte das Unternehmen eine EBIT-Marge von mehr 5.0% an. Zudem kann das Umsatzziel fürs 2024 ebenfalls nicht erreicht werden.

Der Telekomkonzern Sunrise, welcher sich von Liberty Global abspaltete, kehrt heute nach einer rund vierjährigen Abwesenheit an die Schweizer Börse zurück und wird unter dem Börsenticker SUNN auftreten. Am 22. November erfolgt dann die Aufnahme in den SPI.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +1.97% DAX: +1.37%

Die europäischen Aktienmärkte konnten sich nach den Vortagesverlusten erholen und verzeichneten deutliche Kursgewinne. Unterstützt wurde die Entwicklung von positiv aufgenommenen Unternehmensberichten. Am stärksten legte der länderübergreifende EuroStoxx50 (+2.0%) zu, gefolgt vom italienischen FTSE MIB (+1.9%) und vom deutschen DAX (+1.4%). Auf Sektorenstufe schwangen die wirtschaftssensitiven Bereiche Technologie, Kommunikationsdienste und Energie deutlich obenauf. Der niederländische Chiphersteller ASML notierte gestern 7.0% höher und führte damit den EuroStoxx50 an. Der Halbleiterkonzern bestätigte seinen langfristigen Umsatzausblick, welcher von der stark ansteigenden Nachfrage nach KI-Halbleitern getrieben wird. So peilt der Konzern für 2030 einen Umsatz zwischen EUR 44 und 60 Mrd. an. Letzte Woche wurde die Aktie noch auf Talfahrt geschickt, da der Auftragseingang fürs 3. Quartal deutlich hinter den Analystenschätzungen zu liegen kam. Unter den DAX-Werten führte Siemens mit einem Plus von 4.9% die Gewinnerliste an. Der Konzern erwartet einen deutlichen Umsatzanstieg, welcher von der KI-verstärkten Nachfrage nach Rechenzentren Rückenwind erhält.

Aktienmärkte USA

DowJones: -0.47%, S&P500: -0.61%, Nasdaq: -0.64%

Die amerikanischen Aktienmärkte starteten zwar positiv in den Handelstag, büssten dann aber sukzessive an Wert ein und schlossen letztlich mit Verlusten. Nach dem Trump-Rally von letzter Woche, scheint den US-Aktienmärkten nun etwas die Luft auszugehen. Der technologielastige Nasdaq und der marktbreite S&P500 gaben je 0.6% nach, während der US-Leitindex DowJones 0.5% tiefer schloss. Aus Branchensicht standen gestern einzig die Sektoren Energie und Technologie in der Gewinnzone. Die deutlichsten Abgaben verzeichneten die Sektoren Industrie, Gesundheit und Zyklischer Konsum. Dem negativen Trend konnte sich der Unterhaltungskonzern Walt Disney entziehen. Nachdem der Konzern einen über den Erwartungen liegende 4. Quartalsbericht und einen optimistischen Ausblick für die kommenden Jahre präsentierte. Die Aktie sprang zwischenzeitlich über 11.0% höher, beendete den Handelstag aber letztlich noch mit einem Plus von 6.2%.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.467%; DE: 2.337%; CH: 0.312%

An den Kapitalmärkten blieb es gestern für einmal ausgesprochen ruhig. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe pendelte im Tagesverlauf um die Marke von 4.45%. Seit Mitte September ist die richtungsweisende Rendite der 10-jährigen US-Papiere jedoch um mehr als 80 Basispunkte gestiegen. Die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten hat neben der Hoffnung auf eine florierende US-Wirtschaft auch Ängste bezüglich der zukünftigen Preisentwicklung geschürt. Insbesondere höhere Zölle und eine erschwerte Einwanderung könnten inflationär wirken.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8892
Euro in US-Dollar: 1.0537
Euro in Franken: 0.9369

Der US-Dollar setzte auch am gestrigen Handelstag seinen Aufwärtstrend fort und legte gegenüber sämtlichen G10-Währungen weiter zu. Der Wahlsieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen und der damit verbundene Zinsanstieg haben den Greenback zuletzt deutlich gestützt.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 67.90 pro Fass
Goldpreis: USD 2'560.86 pro Unze

Wie schon in den vergangenen Tagen bewegte sich der Ölpreis auch gestern seitwärts. Dies obwohl die jüngsten Zahlen zu den US-Rohöllagerbeständen die Erwartungen enttäuschten. Nach Angaben des US-Energieministeriums sind die Ölvorräte in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegen, was auf eine schwächere Nachfrage hindeutet.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine relevanten Daten veröffentlicht.

Patrick Häfeli

Senior Strategieanalyst Fixed Income
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Angela Truniger

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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