
31. Januar 2025, Tägliche Marktsicht
Aufwärtstrend hält an
Bereits den 13. Tag in Folge schloss der Schweizer Leitindex SMI höher. Heute stehen die Zahlen von Novartis, Apple, Intel, Mastercard und Visa im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.59%, SPI: +0.66%, SMIM: +1.05%
Der Schweizer Aktienmarkt konnte auch gestern an den Aufwärtstrend der Vortage anknüpfen. Der SMI, der die 20 grössten Schweizer Unternehmen umfasst, nähert sich dem Allzeithöchst, welches Anfang 2022 erreicht wurde. Auch der Leitindex SMI schloss den 13. Tag hintereinander in der grünen Zone und schloss letztlich 0.6% höher, was einer Performance von knapp 9% seit Jahresanfang entspricht. Von den 20 Blue Chips im SMI notierten 15 Werte mit positiven Vorzeichen, während fünf Werte nachgaben. Im Fokus standen verschiedene Unternehmensberichte, insbesondere von den Indexschwergewichten ABB und Roche. Das Pharmaschwergewicht Roche, dessen Zahlen im Rahmen der Erwartungen lagen, konnte nach anfänglichen Abgaben letztlich um 1.6% höher schliessen und unterstützte damit den gesamten Index. Die Konkurrentin Novartis wies ein Plus von 0.4% aus, während der Nahrungsmittelkonzern Nestlé 0.5% höher schloss. An der Tabellenspitze stand der Pharmazulieferer Lonza, der ein Plus von 2.0% verbuchte und somit die Vortagesverluste nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Jahreszahlen wieder grösstenteils aufholen konnte. ABB konnte zwar mit dem Zahlenset die Erwartungen erfüllen, die Aktie verbuchte jedoch Gewinnmitnahmen und führte mit -1.8% das Verliererfeld an. Swisscom (-0.7%), Zurich Insurance (-0.3%), Swiss Re (-0.1%) und UBS (-0.03%) schlossen als einzige weitere Werte mit negativem Vorzeichen. Logitech konnte an den positiven Vortag anknüpfen und schloss 1.5% höher. Daneben waren auch die Halbleiter Comet (+5.5%) und VAT (+5.1%) nach der Kursschwäche zu Wochenanfang aufgrund der Neuigkeiten um DeepSeek wieder gefragt. Der Uhrenkonzern Swatch verfehlte mit der Zahlenvorlage zwar auf allen Stufen und startete mit einem Minus von fast 7% in den Handelstag. Die Aktien verzeichneten im Handelsverlauf aber eine kontinuierliche Verbesserung. Letztlich schloss Swatch 2.2% höher. Am breiten Markt fielen die Aktien vom Verbundwerkstoffhersteller Gurit mit einem Kurssprung von 19.6% positiv auf. Zwar lag das Zahlenset des Konzerns leicht unter den Erwartungen, Gurit kündigte jedoch an, dass aufgrund der Geschäftsverkleinerung und der Verkäufe wahrscheinlich keine Kapitalerhöhung nötig sei und die laufende Umstrukturierung auf gutem Wege ist. Bucher konnte nach der Zahlenvorlage, die leicht über den Erwartungen lag, um 4.5% höher schliessen.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.99%, DAX: +0.41%
Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich gestern einheitlich von der freundlichen Seite und verbuchten Kursgewinne. Nachdem die EZB wie erwartet eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte vornahm, reagierten die europäischen Indizes positiv. Am stärksten legte der spanische IBEX35 (+1.1%) zu, gefolgt vom britischen FTSE 100 (+1.0%). Der deutsche DAX (+0.4%) konnte gestern bei 21'732 Punkten eine neues Allzeithöchst erreichen und beendete den Tag nur marginal darunter. Auf Sektorenebene gab es keine Verlierer. Die stärksten Avancen verbuchten die Sektoren Immobilien, Energie und Technologie. An der Spitze des DAXs stand ohne nennenswerte Neuigkeiten Siemens Energy (+4.0%), während Infineon mit einem Minus von 3.3% das Verliererfeld anführte. Schwache Zahlen des Chipherstellers STMicroelectronics belasteten den Halbleiter. Der Telekommunikationskonzern Nokia konnte mit dem Quartalsergebnis die Erwartungen übertreffen. Die Aktie legte 6.7% zu und stand damit am Tabellenanfang des EuroStoxx50.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.38%, S&P500: +0.53%, Nasdaq: +0.25%
Die amerikanischen Aktienmärkte erholten sich gestern nach den Abgaben am Mittwoch wieder. Am stärksten avancierte der marktbreite S&P500 (+0.5%), gefolgt vom US-Leitindex Dow Jones (+0.4%). Der technologielastige Nasdaq legte um 0.3% zu. Im Fokus standen verschiedene Unternehmensberichte. Meta konnte nach einem besser als erwarteten Zahlenset 1.6% höher schliessen. Microsoft konnte die Erwartungen beim Cloud-Geschäft nicht ganz erfüllen und die Aktie musste gestern Kursverluste von 6.2% hinnehmen. Tesla lag zwar ebenfalls hinter den Erwartungen, die Aktie avancierte aber dennoch um 2.9%. Auf Sektorenebene zeigten sich die defensiven Bereiche als Gewinner. Zu diesen zählten die Bereiche Versorger, Immobilien und Gesundheit. Der Technologiesektor war als einziger Sektor aufgrund der Abgaben des Schwergewichts Microsoft im Minusbereich.
Unternehmensberichte
Novartis konnte 2024 beim Umsatz um 11% auf USD 50.32 Mrd. wachsen. Das Umsatzwachstum war vor allem von der starken Entwicklung der Medikamente Entresto, Cosentyx, Kesimpta und Kisqali getrieben. Der operative Kerngewinn nahm um 19% auf USD 19.49 Mrd. zu. Unter dem Strich blieb ein Kern-Reingewinn von USD 15.76 Mrd., der 17% über dem Vorjahreswert lag. Das Management schlägt der Generalversammlung eine 6.1% höhere Dividende von CHF 3.50 je Aktie vor. Zudem wird für das Gesamtjahr 2025 ein Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich sowie ein Wachstum im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Bereich beim operativen Kerngewinn angestrebt. Novartis übertrifft mit dem vorgelegten Zahlenkranz die Markterwartungen.
Apple gab gestern nachbörslich die Zahlen zum 1. Quartal 2025 bekannt. Der Umsatz erhöhte sich um 4% auf USD 124.3 Mrd. Es wuchsen alle Regionen, einzig Greater China war um 11.1% auf USD 18.5 Mrd. rückläufig. Auf Kategorienebene konnten die Umsätze mit Services um 13.9% auf USD 26.3 Mrd. am stärksten gesteigert werden. Aber auch die Kategorie Mac konnte um 15% auf USD 8.9 Mrd. wachsen. Die Verkäufe von iPads zeigten ebenfalls ein Wachstum. Die Umsätze lagen 15.2% über dem Vorjahr bei USD 8.1 Mrd. Die wichtigste Umsatzkategorie iPhone stagnierte nahezu bei USD 69.1 Mrd. Insgesamt erhöhte Apple den Reingewinn um 7% auf USD 26.3 Mrd. Apple stellt für das laufende Quartal ein Umsatzwachstum im tiefen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Der Konzern konnte mit den vorgelegten Zahlen die Markterwartungen leicht übertreffen.
Intel gab gestern die 4. Quartalszahlen 2024 bekannt. Der Umsatz reduzierte sich um 7% auf USD 14.3 Mrd. Dabei waren alle Segmente rückläufig, einzig das Segment Network and Edge konnte um 10% zulegen. Für das 1. Quartal 2025 strebt der Konzern einen Umsatz in der Bandbreite von USD 11.7 Mrd. bis USD 12.7 Mrd. an. Der operative Gewinn lag bei USD 412 Mio., was 90.8% tiefer ist als im Vorjahr. Insgesamt resultierte ein Reinverlust von USD 153 Mio. Mit den vorgelegten Zahlen traf Intel die Markterwartungen, der Ausblick fiel hingegen schwächer aus als antizipiert. Zudem ist der Konzern weiter auf CEO-Suche, nachdem der langjährige CEO Pat Gelsinger das Unternehmen zum Jahresende 2024 verliess.
Mastercard stellte am Donnerstag vorbörslich seine Zahlen für das 4. Quartal 2024 vor. Mastercard verzeichnete einen deutlichen Gewinnanstieg, der insbesondere durch eine verstärkte Nutzung seiner Kreditkarten für grenzüberschreitende Zahlungen (Crossborder) begünstigt wurde. Der Nettogewinn des Unternehmens stieg auf USD 3.34 Mrd. bzw. USD 3.64 pro Aktie, verglichen mit USD 2.79 Mrd. oder USD 2.98 pro Aktie im Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz entwickelte sich positiv und wuchs von USD 6.55 Mrd. im Vorjahr auf USD 7.49 Mrd., wobei das Unternehmen insbesondere von einem 20-prozentigen Anstieg des grenzüberschreitenden Transaktionsvolumens profitierte. Gleichzeitig stiegen jedoch die Betriebsausgaben um 12%. Insgesamt erreichte das gesamte Transaktionsvolumen USD 2.6 Bio., verglichen mit USD 2.4 Bio. im Vorjahr. Zum Jahresende 2024 hatte Mastercard weltweit 3.5 Mrd. Mastercard- und Maestro-Karten im Umlauf. Die Analystenerwartungen wurden übertroffen. Die Aktie notierte bei Börsenschluss 3.1% höher.
Visa veröffentlichte gestern nachbörslich die 1. Quartalszahlen 2025 (per Ende Dezember 2024). Der Umsatz konnte um 10% auf USD 9.51 Mrd. gesteigert werden, was vor allem von einem 16% Anstieg von grenzüberschreitenden Zahlungen (Crossborder) sowie der um 11% gesteigerten Anzahl an Transaktionen angetrieben wurde. Der adjustierte Reingewinn lag 11% höher bei USD 5.46 Mrd. Für das laufende Geschäftsjahr strebt der Konzern beim Gewinn je Aktie ein Wachstum im niedrigen Zehnerbereich an, sowie beim Umsatz im niedrigen zweistelligen Bereich. Visa übertraf damit die Markterwartungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.54%; DE: 2.52%; CH: 0.39%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe bewegte sich gestern im Nachgang zum US-Zinsentscheid weitestgehend seitwärts. Die Rendite der deutschen Bundesanleihe ist hingegen im Vorfeld des EZB-Zinsentscheids um etwa 6 Basispunkte gefallen. Nach Bekanntgabe der Leitzinssenkung um 0.25% beruhigte sich das europäische Zinsumfeld jedoch wieder, da dieser Zinsentscheid erwartet worden war. Die Zinsen in der Schweiz machten die europäische Abwärtsbewegung vom Vormittag ebenfalls mit, bevor sie am Nachmittag dann seitwärts tendierten.
Währungen
Euro in Franken: 0.9459
US-Dollar in Franken: 0.9105
Euro in US-Dollar: 1.0389
Die Bewegungen am Devisenmarkt blieben gestern überschaubar. Weder der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend noch die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank gestern Nachmittag sorgten für Überraschungen, weshalb sie kaum Auswirkungen auf die jeweilige Währung hatten. Auch die diversen Konjunkturdaten, welche gestern veröffentlicht wurden, sorgten nicht für zusätzliche Kursschwankungen.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 73.35 pro Fass
Goldpreis: USD 2'793.82 pro Unze
Der Ölpreis der US-Sorte WTI hat im gestrigen Tagesverlauf den Rückgang vom Mittwoch weitestgehend wettgemacht und notiert nun wieder über 73 US-Dollar das Fass.
Der Goldpreis kletterte gestern auf ein neues Rekordhoch. Eine Feinunze Gold kostete zeitweise 2'797.84 US-Dollar und damit so viel wie noch nie. Seit Jahresanfang hat der Goldpreis nun bereits wieder 6.5% zugelegt.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Bruttoinlandprodukt (4. Quartal, QoQ)
letzter: 3.1%; erwartet: 2.6%; aktuell: 2.3%
Gemäss der ersten Schätzung für das Bruttoinlandprodukt des Büros für Wirtschaft und Arbeit ist die US-Wirtschaft im letzten Quartal 2024 annualisiert um 2.3% gewachsen. Damit fiel das Wachstum tiefer aus als erwartet und hat im Vergleich zum Vorquartal deutlich an Schwung verloren. Am meisten zum Wachstum beigetragen hat erneut der private Konsum. Dieser hat sich im Vergleich zum Vorquartal um 4.2% gesteigert und zeigt, dass insbesondere der US-Binnenmarkt weiter robust ist. Ein negativer Beitrag kam von den Investitionen.
Europäische Zentralbank: Leitzins (Einlagefazilität)
letzter: 3.00%; erwartet: 2.75%; aktuell: 2.75%
Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte ihre Leitzinsen gestern erwartungsgemäss um 25 Basispunkte. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde begründete diesen Entscheid mit dem weiterhin rückläufigen Inflationstrend. Seit der Zinssenkungszyklus letzten Juni eingeläutet wurde hat die EZB den Leitzins insgesamt um 1.25 Prozentpunkte gesenkt und damit die schwache Konjunktur in der Eurozone unterstützt. Hinsichtlich des weiteren Zinspfades liess sich Lagarde nicht in die Karten blicken. Sie betonte erneut, dass die EZB von Sitzung zu Sitzung entscheiden werde und sich dabei auf die Entwicklung der Konjunktur- und Inflationsdaten abstützen werde. Allerdings taxiert der EZB-Rat die aktuelle Geldpolitik nach wie vor als restriktiv, weshalb wir weitere Zinssenkungen in den kommenden Monaten erwarten.
Eurozone: Bruttoinlandprodukt (4. Quartal, QoQ)
letzter: 0.4%; erwartet: 0.1%; aktuell: 0.0%
Gemäss einer ersten Schätzung hat die Wirtschaft in der Eurozone im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal stagniert. Innerhalb der Eurozone gab es jedoch grosse Unterschiede. Von den vier grossen Volkswirtschaften der Eurozone verzeichnete Spanien ein robustes Wachstum (0.8%), während die Wirtschaft in Deutschland (-0.2%) und Frankreich (-0.1%) geschrumpft ist. In Italien hat die Wirtschaft stagniert.
Schweiz: KOF Konjunkturbarometer (Januar)
letzter: 99.6; erwartet: 100.2; aktuell: 101.6
Gemäss dem Konjunkturbarometer der KOF haben sich die Konjunkturaussichten in der Schweiz wieder aufgehellt. Das KOF Konjunkturbarometer ist im Januar auf 101.6 Punkte angestiegen und liegt damit wieder leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Positiv haben sich die Perspektiven im Dienstleistungssektor und in der Industrie entwickelt. Letztere profitierte unter anderem von besseren Exportaussichten, welche sich aber noch nicht in einer besseren Auftragslage niedergeschlagen hat. Das Baugewerbe sowie die Konsumnachfrage zeigten hingegen Schwächen.
Florian Hiltpold

8021 Zürich

Céline Koster

8021 Zürich

Patrick Häfeli

8021 Zürich

Angela Truniger

8021 Zürich

Ihr nächster Schritt
Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.