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06. Februar 2025, Tägliche Marktsicht
Auftrieb dank starken Pharmawerten
Unterstützt von einer starken Kursentwicklung der Index-Schwergewichte Novartis und Roche schloss der SMI gestern 0.8% höher. Heute stehen die Jahreszahlen von Swiss Prime Site im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.83%, SPI: +0.63%, SMIM: +0.68%
Der Schweizer Aktienmarkt startete gestern zunächst verhalten in den Handelstag, fand aber im Tagesverlauf den Tritt und schloss schliesslich klar höher. Wesentliche Unterstützung kam wie schon am Dienstag von den Pharmaschwergewichten Novartis und Roche, die im Zuge der jüngsten Zolldiskussionen von ihren defensiven Profilen profitierten. Der SMI beendete den Handelstag mit einem Plus von 0.8%. Novartis und Roche führten mit Kursavancen von 3.1% respektive 1.9% das Tableau der grosskapitalisierten Werte an. Dahinter reihten sich mit Sonova (+1.3%), Alcon (+1.2%) und Lonza (+1.2%) weitere Gesundheitswerte ein. Ebenfalls gefragt waren mit Partners Group (+1.2%), Swiss Life (+1.1%) und Swiss Re (+0.7%) einige Vertreter aus dem Finanzbereich. Nicht vom Fleck kamen die Aktien des dritten Schwergewichts Nestlé (-0.3%), die anders als die Pharmawerte nicht vom gestiegenen Sicherheitsbedürfnis im Markt profitierten. Ebenfalls unter Druck standen mit Sika (-0.5%) und ABB (-0.7%) zwei zyklische Titel. Am Ende des Tableaus standen die Aktien der UBS (-1.5%), die nach dem zahlenbedingten Tauchen vom Vortag weiter an Terrain einbüssten. Im breiten Markt zogen die Aktien von dormakaba um 5.2% an. Der Schliesstechnikkonzern erhielt Rückenwind von einer positiven Gewinnwarnung. Weiterhin nach oben ging es für die Aktien von Galderma, die ohne nennenswerte Neuigkeiten um 2.8% anzogen. Die Aktien des Dermatologie-Konzerns haben seit Jahresanfang bereits rund 19% zugelegt und schliessen damit an die starke Kursentwicklung vom letzten Jahr an.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.12%, DAX: +0.37%
Die europäischen Aktienmärkte traten gestern lange an Ort und Stelle. Erst kurz vor Handelsschluss drehten die Kurse an den meisten Handelsplätzen etwas nach oben. Nach den jüngsten Unsicherheiten im Zusammenhang mit den neuen Handelszöllen von US-Präsident Trump war die Stimmung weiterhin von Zurückhaltung geprägt. Der EuroStoxx50 schloss zur Wochenmitte 0.1% höher. Der zyklischer ausgerichtete DAX beendete den Handelstag 0.4% höher. Deutlich aus dem Rahmen fiel der IBEX35, der 1.3% nach oben kletterte. Der spanische Leitindex wurde unter anderem von einer starken Kursentwicklung von Banco Santander unterstützt. Die Aktien der spanischen Grossbank sprangen nach einen besser als erwarteten Jahresbericht um 8.3% nach oben. Ebenfalls im Fokus standen die Aktien des britischen Pharmakonzerns GSK, die nach überzeugenden Jahreszahlen um 7.6% anzogen. Europaweit waren Aktien aus dem der Gesundheitssektor gefragt. Ausserdem gehörten mit den Sektoren Immobilien, Kommunikationsdienste und Versorger weitere defensive Bereiche zu den Gewinnern. Auf der Verliererseite büssten Aktien aus den zyklischen Sektoren Industrie, Grundstoffe und zyklischer Konsum an Terrain ein.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.71%, S&P500: +0.39%, Nasdaq: +0.19%
Die amerikanischen Aktienmärkte drehten nach einem schwachen Start im Handelsverlauf nach oben und schlossen fester. Neben der Unsicherheit über die Zollpolitik von US-Präsident Trump standen verschiedene Unternehmensergebnisse im Fokus. Der DowJones schloss 0.7% höher, während der S&P500 um 0.4% anzog. Der technologielastige Nasdaq beendete den Handelstag 0.2% höher. Gebremst wurde der Technologie-Index vom Google-Mutterhaus Alphabet, dessen jüngste Zahlen die Erwartungen insbesondere im wichtigen Cloud-Geschäft nicht erfüllen konnten. Die Alphabet-Aktien schlossen 7.3% tiefer. Die Aktien von AMD sackten um 8.4% ab. Der Chip-Konzern enttäuschte vor allem mit seinem Umsatz im Bereich Rechenzentren. AMD ist bei der Herstellung von spezialisierten KI-Chips hinter dem Branchenkrösus Nvidia (+4.2%) die Nr. 2, allerdings mit grossem Abstand. Gesucht waren die Aktien von Broadcom (+4.3%). Das Halbleiterunternehmen erhielt Rückenwind von den Investitionsplänen von Alphabet. Broadcom ist einer der wichtigsten Kunden von Alphabet. Die Aktien von Walt Disney reagierten zunächst positiv auf die Geschäftszahlen zum Weihnachtsquartal, drehten aber im Handelsverlauf nach unten und schlossen 1.9% tiefer. Tagesgewinner im DowJones waren die Aktien von Amgen (+6.5%), nachdem das Biotechunternehmen mit seinem Ausblick auf das Geschäftsjahr die Erwartungen übertraf.
Unternehmensberichte
SPS legte heute Morgen die Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 vor. Das grösste börsenkotierte Schweizer Immobilienunternehmen steigerte den Mietertrag unter anderem dank neu entwickelten Projekten um 5.7% auf CHF 463.5 Mio. Der Gewinn vor Neubewertungen der Immobilien stieg um 2% auf CHF 313.5 Mio. Inklusive Neubewertungen resultierte ein Gewinn von CHF 113.7 Mio., nach CHF 86.7 Mio. im Vorjahr. 2023 hatte eine Abwertung von CHF 250.5 Mio. den Gewinn belastet. Die Leerstandsquote sank von 4.0% im Vorjahr auf 3.8%. 2025 rechnet SPS mit einem weiteren Rückgang der Leerstandsquote. Der Gewinn pro Aktie (FFO) wird 2025 wegen dem Wegfall der Jelmoli-Mieteinnahmen in einer Bandbreite zwischen CHF 4.10 und 4.15 erwartet (2024: 4.22). Mittelfristig und mit der geplanten Eröffnung des Jelmoli-Hauses Ende 2027 rechnet SPS mit einem FFO-Wachstumspotenzial von mehr als 10%. SPS übertrifft mit den Zahlen die Analystenerwartungen leicht.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.43%; DE: 2.36%; CH: 0.31%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe sank gestern um fast 10 Basispunkte, nachdem das US-Finanzministerium erklärte, das Tempo der Anleiheemissionen nicht zu erhöhen. Die Auktionsgrössen bleiben in den nächsten Quartalen konstant, wodurch Sorgen über ein steigendes Angebot zerstreut wurden. US-Finanzminister Scott Bessent betonte zudem, dass er und Donald Trump sich auf die Renditen 10-jähriger Anleihen fokussieren und die Fed nicht zu Zinssenkungen drängen. Auch in Europa gaben die Zinsen im Tagesverlauf leicht nach.
Währungen
Euro in Franken: 0.9380
US-Dollar in Franken: 0.9028
Euro in US-Dollar: 1.0390
Der US-Dollar gab zur Wochenmitte gegenüber Franken und Euro leicht nach und setzt damit seinen Rückzug fort. Nach Trumps Zollankündigungen für Kanada, Mexiko und China legte er zunächst zu, doch die ausgesetzten Zölle für Kanada und Mexiko dämpften den Auftrieb, während jene für China bestehen blieben. Am Markt überwiegt die Hoffnung auf Verhandlungsspielräume mit der EU, gegen die Trump Zölle plant. Neue Impulse könnten Morgen von den anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für Januar kommen.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 71.20 pro Fass
Goldpreis: USD 2'869.40 pro Unze
Der Ölpreis der Sorte WTI fiel am Mittwoch um mehr als 2%, da ein starker Anstieg der US-Rohöl- und Benzinlagerbestände auf eine schwächere Nachfrage hindeutete. Die US-Rohölvorräte stiegen laut der Energy Information Administration (EIA) in der vergangenen Woche deutlich an, da Raffinerien angesichts der schwachen Benzinnachfrage Wartungsarbeiten durchführten. Gleichzeitig schürten Sorgen über einen neuen Handelskonflikt zwischen China und den USA die Ängste vor einem langsameren Wirtschaftswachstum. Der Goldpreis hält sich nahe 2’870 US-Dollar je Unze, nachdem er am Mittwoch erneut um 0.9% gestiegen ist. Sorgen über die Folgen des US-China-Handelssreits und die Möglichkeit weiterer Zölle durch Trump stützen Gold als sicheren Hafen in unsicheren Zeiten.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Januar)
letzter: 54.0; erwartet: 54.0; aktuell: 52.8
Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hat sich zu Jahresbeginn überraschend leicht eingetrübt. Mit 52.8 Punkten signalisiert der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management aber weiterhin Wachstum im Dienstleistungssektor. Schlechter eingeschätzt als im Vormonat wird unter anderem der Auftragseingang, die Geschäftstätigkeit und die bezahlten Preise.
Schweiz: Arbeitslosenquote (Januar)
letzter: 2.8%; erwartet: 2.9%; aktuell: 3.0%
Die Arbeitslosenquote in der Schweiz stieg im Januar auf 3.0% und damit etwas stärker als erwartet. Bereinigt um saisonale Effekte stieg die Quote von 2.6% auf 2.7%. Wir gehen davon aus, dass die Schweizer Arbeitslosenrate in den kommenden Monaten aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Abkühlung weiter leicht ansteigen dürfte.
Matthias Müller
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8021 Zürich
Céline Koster
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8021 Zürich
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