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19. Februar 2025, Tägliche Marktsicht
Aktienmärkte am Dienstag leicht im Plus
Heute stehen die Geschäftszahlen von Straumann, Temenos, EFG und Glencore im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.15%, SPI: +0.13%, SMIM: +0.07%
Der Schweizer Aktienmarkt schloss am Dienstag leicht im Plus. Der SMI erholte sich am Nachmittag nach einem schwachen Vormittag und überschritt zeitweise die 12'900-Punkte-Marke. Die Zuversicht an den Märkten basierte unter anderem auf der Hoffnung auf einen baldigen Waffenstillstand in der Ukraine. Der SMI ging 0.2% höher aus dem Handel. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 9 Verlierer gegenüber. Das Gewinnertableau wurde von ABB (+2.0%) angeführt, gefolgt von den Finanzwerten UBS (+1.4%) und Swiss Re (+1.2%). Ebenfalls zu den Gewinnern zählten die Aktien von Swisscom (+0.7%) und Holcim (+0.5%). Die Aktien von Holcim stiegen erstmals über 100 Franken. Rückläufig waren unter anderem die Werte von Givaudan (-1.2%), Richemont (-1.3%) und Lonza (-2.7%). Am breiten Markt zogen die Titel von OC Oerlikon (+8.7%) nach besser als erwarteten Quartalszahlen an. Gefragt waren zudem Basilea (+8.3%), mobilezone (+2.8%) und Komax (+2.7%). Nach enttäuschenden Quartalszahlen verloren die Aktien von Also 2.9%. Ebenfalls in der Verlustzone befanden sich Feintool (-3.4%) und Siegfried (-6.3%). Der tiefer als erwartet ausgefallene Umsatzausblick sorgte beim Pharmazulieferer Siegfried für Gewinnmitnahmen.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.25%, DAX: +0.20%
Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte legten am Dienstag überwiegend zu. Die Märkte wurden von der Hoffnung auf eine Friedenslösung für die Ukraine gestützt, nachdem der amerikanische und der russische Aussenminister in Saudi-Arabien Gespräche über ein mögliches Kriegsende vereinbarten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 stieg um 0.3% an und erreichte damit erneut ein neues Allzeithoch. Der deutsche DAX sowie der französische CAC40 gingen jeweils 0.2% höher aus dem Handel. Der italienische FTSE MIB (+0.6%) und der spanische IBEX35 (+1.0%) stiegen überdurchschnittlich an. Aus Sektorensicht standen die Bereiche Finanzwerte, Industrie, Gesundheit und Kommunikationsdienste auf dem Kaufzettel. Weniger gefragt waren die Sektoren Zyklischer Konsum, Nichtzyklischer Konsum, Versorger und Technologie.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.02%, S&P500: +0.24%, Nasdaq: +0.07%
Nach einem ruhigen Handelsverlauf legten die amerikanischen Aktienmärkte am Dienstag bis zum Handelsschluss leicht zu. Während hohe Bewertungen die Anleger vorsichtig stimmten, sorgte die Hoffnung auf eine Friedenslösung in der Ukraine für Unterstützung an den Märkten. Der DowJones drehte zum Ende leicht ins Plus und gewann 0.02%, während der marktbreite S&P500 0.2% und der technologielastige Nasdaq 0.1% zulegten. Auf Einzeltitelebene verzeichnete der Sportartikelhersteller Nike ein Kursplus von 6.2%, nachdem das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Mode-Label Slims von Kim Kardashian angekündigte. Auch im Chipsektor war wieder Bewegung zu spüren. Intel stieg um 16.1%, nachdem Berichte über mögliche Übernahmegebote von Broadcom und TSMC für Teile des Unternehmens aufkamen. Broadcom verlor hingegen 1.9%. Super Micro kletterte um 16.5%, und Micron Technology um 7.3%, während Nvidia mit einem Plus von 0.4% nur leicht zulegte.
Unternehmensberichte
Straumann erzielte 2024 einen Umsatz von CHF 2.5 Mrd., was einem organischen Wachstum von 13.7% entspricht. Im 4. Quartal stieg der Umsatz organisch um 11.5% auf CHF 645 Mio. Die EBIT-Marge lag bei 26%, unter Berücksichtigung von Währungseffekten, und zu konstanten Wechselkursen bei 27.6%. Der Kern-Reingewinn belief sich auf CHF 502 Mio. (+4.1%). Regional zeigte sich ein mehrheitlich positives Bild: Die EMEA-Region wuchs deutlich, während Nordamerika eine langsamere Entwicklung zeigte und erst zum Jahresende eine Erholung verzeichnete. Asien-Pazifik wuchs dank steigender Nachfrage in China weiterhin stark, und Lateinamerika setzte sein zweistelliges Wachstum fort. Straumann stärkte seine Marktposition in der Implantologie mit einem geschätzten Marktanteilsanstieg von 32% auf 35%. Auch das Geschäft mit transparenten Zahnschienen und digitalen Lösungen verzeichnete weltweit ein zweistelliges Wachstum. Für die Aktionäre soll eine Dividende von CHF 0.95 je Aktie ausgeschüttet werden (Vorjahr: CHF 0.85). Für 2025 rechnet Straumann mit einem organischen Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und einer Verbesserung der EBIT-Marge um 30 bis 60 Basispunkte. Das Zahlenset fällt im Vergleich zu Analystenprognosen gemischt aus.
Temenos erzielte im 4. Quartal und im Geschäftsjahr 2024 Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen. Der jährliche wiederkehrende Umsatz (ARR) stieg um 12% auf USD 804 Mio. und erreichte das obere Ende der eigenen Prognose. Die Softwarelizenzeinnahmen wuchsen im 4. Quartal um 10%, während das Gesamtjahreswachstum bei 2% lag. Der operative Gewinn (EBIT) stieg im Geschäftsjahr 2024 um 14%. Der Gewinn pro Aktie (EPS) wuchs um 23%. Der freie Cashflow wuchs um 17% auf USD 285 Mio. Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet Temenos ein ARR-Wachstum von mindestens 12%, ein Wachstum im Bereich Subscription und SaaS von 5-7%, ein EBIT-Wachstum von mindestens 5%, ein EPS-Wachstum von 7% bis 9% sowie einen Anstieg des freien Cashflows um mindestens 12%. Die für 2028 gesetzten Ziele wurden leicht nach unten angepasst. Mit den ausgewiesenen Ergebnissen übertrifft Temenos die Analystenschätzungen.
EFG International erzielte 2024 einen Rekord-Nettoertrag von CHF 321.6 Mio., ein Anstieg von 6% im Jahresvergleich. Die Netto-Neugeldzuflüsse beliefen sich auf CHF 10.1 Mrd., was einer Wachstumsrate von 7.1% entspricht und damit über dem eigenen Zielbereich von 4% bis 6% liegt. Das verwaltete Vermögen stieg um 16% auf CHF 165.5 Mrd., begünstigt durch starke Neugeldzuflüsse, positive Währungseffekte und eine günstige Marktentwicklung. Die Kosten-Ertrags-Quote verbesserte sich auf 72.9% (2023: 73.3%). Die Eigenkapitalrendite lag bei 18.6% und damit über dem Zielbereich von 15-18%. Für 2024 wird eine Dividende von CHF 0.60 je Aktie vorgeschlagen, eine Erhöhung um 9% gegenüber 2023. Zudem plant EFG die Übernahme der Schweizer Privatbank Cité Gestion mit CHF 7.5 Mrd. verwaltetem Vermögen. Mit dem Start in das letzte Jahr des strategischen Planungszyklus 2023-2025 liegt EFG über dem Plan und erwartet, die Ziele für 2025 zu übertreffen. Strategische Investitionen sollen das Wachstum weiter unterstützen. Mit den ausgewiesenen Zahlen erfüllt EFG die Analystenerwartungen.
Glencore erzielte 2024 ein Umsatz von USD 230.9 Mrd. (Vorjahr: USD 217.8 Mrd.) bei einem bereinigten EBITDA von USD 14.4 Mrd., ein Rückgang um 16%, hauptsächlich aufgrund niedrigerer Energie-Kohlepreise. Der bereinigte EBIT im Marketing-Segment lag mit USD 3.2 Mrd. und am oberen Ende der eigenen langfristigen Prognose, war jedoch 8% niedriger als 2023. Während sich Metalle und Mineralien stark entwickelten, normalisierten sich die Energiemärkte nach den extremen Schwankungen der Jahre 2022/23. Das bereinigte EBITDA im Industriesektor sank um 20% auf USD 10.6 Mrd., bedingt durch die tiefen Kohlepreise. Dies wurde teilweise durch die Übernahme des Stahlkohle-Geschäfts von EVR und höhere Gewinne im Zinkgeschäft ausgeglichen, die von steigenden Goldpreisen profitierten. Glencore finanzierte USD 6.7 Mrd. an Investitionen, die 7 Mrd. USD schwere Übernahme von EVR sowie USD 1.9 Mrd. an Ausschüttungen an die Aktionäre, wodurch sich die Nettofinanzverbindlichkeiten auf USD 11.2 Mrd. erhöhten (Vorjahr: USD 4.9 Mrd.). Glencore erwartet eine jährliche Free-Cashflow-Generierung von rund USD 4.8 Mrd. Die ausgewiesenen Zahlen liegen in den Analystenerwartungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.55%; DE: 2.49%; CH: 0.45%
Die US-Anleger kehrten gestern aus dem verlängerten Wochenende zurück. Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe stieg um 5 Basispunkte auf 4.55%. Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of San Francisco, Mary Daly, sagte, die Geldpolitik müsse restriktiv bleiben, bis die Inflation, die ihrer Meinung nach mit der Zeit weiter zurückgehen wird, mehr Fortschritte macht. Das heute Abend veröffentlichte Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank von Ende Januar wird Aufschluss über die jüngsten Diskussionen im Fed-Gremium geben.
Währungen
Euro in Franken: 0.9442
US-Dollar in Franken: 0.9030
Euro in US-Dollar: 1.0455
Der Schweizer Franken bewegte sich gestern gegenüber dem Euro und dem US-Dollar in einer engen Bandbreite seitwärts. Die neuseeländische Zentralbank senkte heute Morgen zum dritten Mal in Folge die Leitzinsen um 50 Basispunkte auf 3.75%. Der neuseeländische Dollar geriet zunächst unter Druck, konnte die Verluste aber wieder wettmachen, nachdem kleinere Zinsschritte von je 25 Basispunkten für April und Mai in Aussicht gestellt wurden.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 72.07 pro Fass
Goldpreis: USD 2'932.75 pro Unze
Der Goldpreis stieg gestern an und lag nur noch 10 US-Dollar je Feinunze unter dem Allzeithoch der letzten Woche. Die jüngsten Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg konnten den Preisanstieg nur kurz bremsen. Gleichzeitig sorgt die aggressive US-Zollpolitik weiterhin dafür, dass Gold bei den Anlegern hoch im Kurs steht.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Empire Manufacturing Index (Februar)
letzter: -12.6; erwartet: 0.0; aktuell: 5.7
Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe der Region New York hat sich im Februar verbessert, da die Auftragseingänge und Auslieferungen leicht zunahmen. Aufgrund der Unsicherheit über die US-Zollpolitik und deren Einfluss auf Preise und Verfügbarkeit von Gütern zeigten sich die Unternehmen jedoch etwas weniger optimistisch hinsichtlich der Zukunftsaussichten. Der Empire State Index gilt als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA.
Daniel Wachter
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8021 Zürich
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Florian Hiltpold
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8021 Zürich
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