Franken bessert Bilanz auf

Der Franken schüttelte in den letzten Wochen sein Formtief ab. Das britische Pfund, der US-Dollar und der Euro notieren seit Jahresbeginn gegenüber dem Schweizer Franken aber weiterhin zwischen 7% und 4% im Plus. Diese drei behaupten sich besser als die anderen G10-Währungen, die zum Franken zuletzt etwas mehr an Boden eingebüsst haben. Der für viele Exporteure wichtige Euro ist trotz der politischen und wirtschaftlichen Probleme in den grossen Euroländern immer noch vier Rappen teurer als zu Jahresbeginn. Die Neuwahlen in Grossbritannien und die Entwicklungen im US-Wahlkampf haben die Wechselkurse bisher kaum verändert.

SNB legt erneut vor und bremst Franken ein

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins im März und Juni in zwei Schritten um 0.50% auf 1.25% gesenkt, was den Franken geschwächt hatte. Damit ist ihre Zinspolitik aggressiver als jene der EZB, der Bank of England oder der Fed, die den Leitzins in den USA immer noch über 5% hält. Die Zinsdifferenz hat sich somit zuungunsten des Frankens ausgeweitet. Der Zinssenkungszyklus in der Schweiz ist damit aber bereits weit fortgeschritten. Während wir bei der SNB noch eine Zinssenkung erwarten, ist das Zinssenkungspotential andernorts ungleich höher – was den Nachteil für den Franken reduzieren wird. Der nächste geldpolitische Entscheid der SNB und der EZB erfolgt erst im September. Die US-Notenbank Fed tagt noch einmal vor der Sommerpause (31.07.), wo sie für eine erste Zinssenkung im September Vorspuren dürfte.

Grundlegender Trend intakt

Längerfristig dürfte der grundlegende Trend hin zu einem stärkeren Franken intakt bleiben. Es spricht vieles dafür, dass die Inflation in der Schweiz auch in Zukunft tiefer sein wird als in den meisten anderen Ländern. Zudem stärken die tiefe Staatsverschuldung und die politische Stabilität den Franken.