18. Juni 2024, Tägliche Marktsicht

Schwergewichte belasten den SMI

Die wichtigsten globalen Aktienindizes zeigten sich zum Wochenauftakt von der positiven Seite. Eine Ausnahme ist der Schweizer Aktienmarkt.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.34%, SPI: -0.30%, SMIM: -0.23%

Der Schweizer Aktienmarkt konnte den negativen Trend aus der Vorwoche nicht abschütteln und schloss gestern erneut in der Verlustzone. Der Leitindex SMI ging schlussendlich 0.3% tiefer aus dem Handel. Der Fokus der Markteilnehmer geht bereits Richtung Donnerstag, an welchem der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank auf der Agenda steht. Ob die SNB wirklich erneut den Leitzins senken wird oder nicht, ist laut Prognosen völlig offen. Ausserdem belastete gestern der schwächere Euro die Stimmung. Von den 20 SMI-Titeln mussten 12 Federn lassen, während 7 Gewinne verzeichnen konnten. Swisscom ging unverändert aus dem Handel. Insbesondere die Pharmawerte standen auf dem Verkaufszettel. Das Verlierertableau führte der Augenheilkundespezialist Alcon (-2.3%) an, gefolgt von Sonova (-1.9%), Lonza (-1.6%) sowie Novartis (-1.6%). Konkurrentin Roche schloss 0.9% tiefer. Auch das dritte Schwergewicht Nestlé (-0.2%) musste einen Rückgang hinnehmen. Auf der Gewinnerseite standen die Finanzwerte. Die Grossbank UBS (+2.2%) verzeichnete den stärksten Anstieg, gefolgt von Swiss Re (+1.2%), Zurich Insurance sowie Swiss Life (je +0.9%). Ebenfalls in der Gewinnzone notierten ABB (+0.9%), Holcim (+0.5%) und Givaudan (+0.3%). Im breiten Markt fielen die Aktien von Pierer Mobility auf, die 19.4% an Wert verloren. Der Zweiradhersteller sah sich gezwungen, am Freitagabend eine Gewinnwarnung auszusprechen und rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem operativen Verlust sowie einem Umsatzrückgang von 10% bis 15%.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.85%, DAX: +0.37%

Die europäischen Aktienmärkte konnten sich nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Woche gestern stabilisieren. Wegen anstehender Zinsentscheidungen einiger Notenbanken dürfte sich der Aufwärtstrend in dieser Woche jedoch in Grenzen halten. Der französische CAC40 legte um 0.9% zu, nachdem dieser aufgrund der politischen Unsicherheiten in der letzten Woche deutlich Federn lassen musste. Der länderübergreifende EuroStoxx50 notierte ebenfalls 0.9% höher. Im Gegensatz dazu beendeten der spanische IBEX35 (-0.3%) sowie der britische FTSE100 (-0.1%) den Handelstag leicht tiefer. Auf Sektorenebene konnten die Bereiche Finanzen, Technologie, Zyklischer Konsum sowie Industrie die grössten Gewinne verzeichnen. Unter Abgabedruck standen hingegen die Sektoren Immobilien, Versorger sowie Gesundheit.

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.49%, S&P500: +0.77%; Nasdaq: +0.95%

Die amerikanischen Aktienmärkte starteten verhalten in die neue Handelswoche. Im Laufe des Tages legten sie an Schwung zu und setzten die Rekordjagd von letzter Woche fort. Am stärksten avancierte einmal mehr der Technologie-Index Nasdaq (+1.0%), gefolgt vom marktbreiten S&P500 (+0.8%) und dem Leitindex DowJones (+0.5%). Auf Branchenebene standen die Sektoren Zyklischer Konsum, Technologie sowie Industrie auf dem Podest. Unter Abgaben litten hingegen die Versorger, die Immobilien und der Gesundheitssektor.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.273% DE: 2.411% CH: 0.620%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe stieg gestern leicht an. Im Vergleich zu vergangener Woche hielten sich die Bewegungen jedoch in Grenzen. Letzte Woche sind die Zinsen in den USA unter anderem aufgrund besserer Inflationsdaten deutlich zurückgekommen.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8899
Euro in US-Dollar: 1.0722
Euro in Franken: 0.9540

Der Euro hat sich am Montag stabilisiert, nachdem er vergangene Woche aufgrund der politischen Turbulenzen in Frankreich deutlich unter Druck geraten ist. Sowohl gegenüber dem Schweizer Franken als auch gegenüber dem US-Dollar konnte die Gemeinschaftswährung gestern leicht an Wert zulegen.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 80.23 pro Fass
Goldpreis: USD 2'321.11 pro Unze

Der Preis für ein Fass Öl der US-Sorte West Texas Intermediate hat sich zu Wochenbeginn um 2.4% verteuert und notiert wieder über der Marke von 80 US-Dollar. Unterstützt wurde der Ölpreis vom tendenziell schwächeren US-Dollar, wodurch sich Öl in weiten Teilen der Welt verbilligt hat.

Wirtschaft und Konjunktur

USA: Empire Manufacturing Index (Juni)
letzte: -15.6 erwartet: -10.0 aktuell: -6.0

Die Stimmung in der New Yorker Industrie wird im Juni weniger negativ beurteilt als noch im Mai. Allerdings notiert der Index immer noch unter null und signalisiert damit einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität in der Industrie. Verbessert hat sich unter anderem der Auftragseingang sowie die Lieferzeiten. Mit Blick auf die kommenden Monate hat der Optimismus deutlich zugenommen.

Anja Felder

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich