Nvidia kann hohe Erwartungen nicht erfüllen

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.42%, +0.39%, SMIM: +0.17%

Der Schweizer Aktienmarkt drehte gestern nach einer verhaltenen Eröffnung im Tagesverlauf deutlich nach oben, gab allerdings einen Teil der Kursgewinne am Nachmittag wieder her. Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Quartalszahlen des Chipgiganten Nvidia ging der SMI mit einem Kursplus von 0.4% aus dem Handel. An der Spitze standen die Aktien von Givaudan. Der Aromen- und Riechstoffhersteller äusserte sich gestern anlässlich eines Investorentages positiv zur laufenden Geschäftsentwicklung, was die Aktien um 3.7% ansteigen liess. Ebenfalls zu den Gewinnern gehörten die Versicherungswerte Swiss Life (+0.9%), Zurich Insurance (+1.0%) und Swiss Re (+1.4%). Die Aktien von Novartis beendeten den Handelstag 0.7% höher, nachdem der Pharmakonzern positive Studiendaten im Zusammenhang mit dem Cholesterin-Senker Leqvio vermelden konnte. Auch Nestlé trug mit einem Kursanstieg von 0.7% zur soliden Indexentwicklung bei, während das dritte Schwergewicht Roche (+0.1%) nicht vom Fleck kam. Unter den wenigen Tagesverlierern fanden sich die Aktien von Sonova (-0.3%), Logitech (-0.7%), UBS (-0.7%) und Richemont (-0.9%). Im breiten Markt verloren die Aktien von Stadler Rail nach der gestrigen Vorlage der Halbjahreszahlen 2.5%. Der Zughersteller verfehlte die Analystenerwartungen nach einem schwachen 1. Halbjahr insbesondere bei der Margenentwicklung deutlich. Für ein Erreichen der unveränderten Jahreszielsetzung ist das Unternehmen nun auf eine deutliche Verbesserung im 2. Halbjahr angewiesen. Die Aktien von Allreal reagierten positiv auf die gestrige Zahlenvorlage und schlossen 2.4% höher. Die Aktien von Ypsomed erhielten Rückenwind von einer Kaufempfehlung eines Brokers und schlossen 5.6% höher.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.29%, DAX: +0.54%

Die europäischen Aktienmärkte gingen zur Wochenmitte in einem ruhigen Handelsumfeld mit moderaten Kursgewinnen aus dem Handel. Neuigkeiten aus dem Unternehmensbereich blieben gestern Mangelware. Der EuroStoxx50 gewann 0.3% dazu, während der DAX um 0.5% anzog. Aus Branchensicht gehörten neben konjunktursensitiven Bereichen wie Industrie und Technologie auch defensive Sektoren wie Versorger und Kommunikationsdienste. Nicht gefragt waren Aktien aus den Bereichen Energie und zyklischer Konsum. Die Aktien von H&M gaben, belastet durch einen pessimistischen Analystenkommentar, 3.1% nach.

Aktienmärkte USA

DowJones: -0.39%, S&P500: -0.60%, Nasdaq: -1.12%

Die amerikanischen Aktienmärkte beendeten den gestrigen Handel mit Kursverlusten. Vor den wichtigen Zahlen des Tech-Schwergewichts Nvidia hielten sich die Marktteilnehmer zurück und insbesondere der Technologiesektor stand unter Verkaufsdruck. Der DowJones gab 0.4% nach, während der S&P500 um 0.6% zurückfiel. Der technologielastige Nasdaq schloss 1.1% tiefer. Im Fokus standen unter anderem Aktien aus dem Einzelhandelssektor. Foot Locker übertraf mit seinen 2. Quartalszahlen die Analystenerwartungen und bestätigte den Jahresausblick. Einige Markteilnehmer hatten allerdings mit einer Erhöhung der Zielsetzung gerechnet. Die Aktie brach bis Handelsschluss um 10.2% ein. Ebenfalls besser als erwartet fielen die Quartalszahlen von Abercrombie & Fitch aus. Bei den Aktien der Modekette wurden nach der sehr starken Kursentwicklung der letzten Monate allerdings Gewinne mitgenommen und sie sackten um 16.9% ab.

Unternehmensberichte

Nvidia präsentierte gestern nachbörslich die Zahlen zum 2. Geschäftsquartal 2024/25. Der Chiphersteller steigerte den Umsatz dank dem anhaltenden KI-Boom im Vergleich zum Vorjahresquartal um 122% auf USD 30.0 Mrd. Damit wurden die durchschnittlichen Analystenerwartungen übertroffen, die mit einem Anstieg auf rund USD 29 Mrd. gerechnet hatten. Der Unternehmensgewinn erhöhte sich von USD 6.2 Mrd. im Vorjahr auf USD 16.6 Mrd., ebenfalls stärker als im Durchschnitt von den Analysten erwartet. Für das laufende 3. Quartal prognostiziert Nvidia einen Umsatzanstieg auf USD 32.5 Mrd. Der Analystenkonsens rechnete im Vorfeld mit einem Anstieg auf USD 32 Mrd. In Bezug auf die nächste Chipgeneration «Blackwell», bei der zuletzt von einigen Analysten von möglichen Verspätungen und Lieferengpässen berichtet wurde, veranschlagt Nvidia weiterhin erste Auslieferungen an die Kunden im 4. Quartal. Trotz des besser als erwarteten Zwischenberichts gaben die Aktien nachbörslich rund 6% nach. Einige Analysten hatten nach den sehr starken Ergebnissen der letzten Quartale mit einem nochmals deutlich besseren Ergebnis gerechnet.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 3.835%; DE: 2.256%; CH: 0.383%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe notiert in den letzten Tagen seitwärts. Eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im September gilt fast als sicher. Noch offen ist, ob die US-Notenbank eine Senkung um 0.25% oder um 0.5% vornimmt.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8434
Euro in US-Dollar: 1.1134
Euro in Franken: 0.9356

Der Euro zeigte sich in den letzten Tagen gegenüber dem Schweizer Franken weiter schwächer und notiert unterdessen wieder unter der Marke von 0.94. Der Schweizer Franken bleibt insgesamt gesucht, insbesondere auch wegen der zunehmenden Eskalation im Nahen Osten.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 74.79 pro Fass
Goldpreis: USD 2'517.98 pro Unze

Der Goldpreis zeigt sich weiter von der starken Seite und tendiert zu immer neuen Rekordhöhen. Hintergrund dürfte die unsichere geopolitische Lage sowie hohe Käufe aus China sein, wo Gold neben den nicht mehr favorisierten Immobilien als wichtiges Anlageinstrument gilt.

Wirtschaft und Konjunktur

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