15. Mai 2024, Tägliche Marktsicht

Der SMI schliesst am Dienstag fester

Nach einem verhaltenen Wochenstart kann der SMI am Dienstag bescheidene Gewinne vorweisen. Die Kurstreiber sind dabei die präsentierten Geschäftszahlen.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.14%, SPI: +0.18%, SMIM: +0.40%

Nach einem verhaltenen Wochenauftakt am Montag setzte sich diese Entwicklung am Schweizer Aktienmarkt auch am Dienstag fort. Nachdem der Leitindex SMI noch mit Verlusten in den Handel gestartet war, führten Gewinne den Index gegen Nachmittag aus der Verlustzone. Zum Börsenschluss notierte er dann mit einem Plus von 0.1%. Wenig Einfluss auf die Kursentwicklung hatten für einmal die vorgelegten US-Produzentenpreise sowie die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell. Dieser sagte, dass die Wahrscheinlichkeit für unveränderte Zinsen hoch sei. Eine Zinserhöhung schloss er indes aus. Das Tableau vom SMI wurde genau hälftig in zehn Gewinner und zehn Verlierer aufgeteilt. Klare Spitzenreiter waren die Unternehmen aus dem Gesundheitssektor Alcon (+7.5%) und Sonova (+6.8%). Beide konnten deutlich von den gestern präsentierten Quartalszahlen profitieren. Dahinter reihten sich Logitech (+3.0%) und Richemont (+1.3%) mit ebenfalls hohen Gewinnen ein. Auf der Verliererseite fiel der Rückversicherer Swiss Re (-1.4%) auf. Das Unternehmen wurde von einem negativen Zahlenset eines deutschen Konkurrenten belastet. Swiss Re wird am Donnerstag sein Ergebnis für das 1. Quartal preisgeben. Das Indexschwergewicht Roche (-1.4%) gehörte ein weiteres Mal zu den Tagesverlierern. Die Kursentwicklung von Roche wurde von positiven Studiendaten des Konkurrenten Novo Nordisk belastet. Die Aktien von Lonza verloren 1.7%, nachdem das Unternehmen das Update zum 1. Quartal präsentierte. Am breiten Markt fiel der Sensorlösungen-Entwickler ams-Osram mit Gewinnen von 7.2% auf. Zulegen konnten auch Gurit (+6.7%), Meyer Burger (+5.8%) und Leonteq (+4.8%). Deutliche Verluste wies der Hersteller für Tiefkühl-Backwaren Aryzta mit einem Minus von 4.2% aus. 

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.03%, DAX: -0.14%

Die europäischen Aktienmärkte bewegten sich am Dienstag mehrheitlich seitwärts. Der länderübergreifende EuroStoxx50 ging mit einem minimalen Gewinn von 0.03% aus dem Handel. Der deutsche DAX (-0.1%) schloss leicht in der Verlustzone. Der französische CAC40 sowie der britische FTSE100 verzeichneten je einen Zuwachs von 0.2% zum Vortag, während der spanische IBEX35 0.8% avancierte. Auf Sektorenebene konnten die Branchen Zyklischer Konsum, Kommunikationsdienste und Versorger überdurchschnittlich zulegen. Unter Abgaben litten hingen die Sektoren Technologie sowie Energie.

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.32%, S&P500: +0.48%; Nasdaq: +0.75%

Die amerikanischen Aktienmärkte konnten am Dienstag moderate Gewinne vorweisen. Geringen Einfluss auf die Kursentwicklungen hatten die vorgestellten Produzentenpreis sowie die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell. Der beschleunigte Anstieg der Produzentenpreise im April entsprach in der Jahressicht den Erwartungen. Heute Mittwoch steht nun die Vorlage der Verbraucherpreise im Fokus. Der Leitindex DowJones legte um 0.3% zu, ehe der marktbreite S&P500 (+0.5%) und der technologielastige Nasdaq um 0.8% zulegen konnten. Aus Branchensicht waren, wie bereits am Montag, die Aktien der US-Elektroautohersteller gesucht. Die Branche profitierte von der Botschaft, dass die US-Regierung eine 100-prozentige Zollsteuer auf Elektroautos aus China erheben will. Daraufhin stiegen die Aktien der Elektroautobauer Lucid Motors (+11.0%), Tesla (+3.3%) und Rivian (+2.7%) deutlich an. Ebenfalls im Fokus stand der Sportbekleidungskonzern On Holding (+18.3%). Das Unternehmen profitiert von einem besser als erwarteten Nettoumsatz im 1. Quartal 2024. Auf noch höherem Kursniveau befanden sich die Meme-Aktien, die eine weitere Serie von Kurssprüngen erlebten. Die Aktien von Unterhaltungssoftware-Hersteller Gamestop legten 59.9% zu, während die Titel von Kinobetreiber AMC Entertainment 31.0% avancierten.  

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.439% DE: 2.546% CH: 0.665%

Im Vorfeld der heute Nachmittag anstehenden Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für den Monat April ist die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe gestern leicht gesunken. Mit Spannung werden die neusten Preisdaten aus den USA erwartet, da sie ein wichtiges Puzzleteil für die Einschätzung der künftigen US-Geldpolitik darstellen. Der Preisdruck war zuletzt deutlich höher als erwartet, entsprechend forderte der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, gestern bei einer Rede zu etwas mehr Geduld in Bezug auf die zukünftige Geldpolitik auf. Man müsse den hohen Zinsen Zeit lassen zu wirken.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.9059
Euro in US-Dollar: 1.0823
Euro in Franken: 0.9805

Auch am Devisenmarkt war gestern die Zurückhaltung im Vorfeld der heutigen Publikation der US-Inflationsdaten gross. Die wichtigsten Währungspaare haben sich entsprechend nur leicht bewegt. Insgesamt tendierte der US-Dollar gegenüber den meisten anderen G10-Währungen leicht zur Schwäche. Für mehr Bewegung dürften heute Nachmittag die neusten Preisdaten sorgen.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 79.25 pro Fass
Goldpreis: USD 2'357.87 pro Unze

Der Ölpreis ist am gestrigen Handelstag leicht gefallen, nachdem bekannt wurde, dass die Mitglieder des Ölverbunds Opec+ ihre eigenständig festgelegte Förderquote im April teilweise deutlich überschritten haben. Aufgefallen sind insbesondere Russland und Irak, welche deutlich mehr Öl zutage förderten als abgemacht.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine Wirtschaftsdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht.

Florian Hiltpold

Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Patrick Häfeli

Senior Strategieanalyst Fixed Income
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
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